Vorlage:1940 Rezensionen Hölderlin

Aus Romano-Guardini-Handbuch
  • [1940-093] Friedrich Beißner: Neue Bücher zur deutschen Literaturgeschichte (Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit), in: Geistige Arbeit. Neue Folge der Minerva-Zeitschrift, Berlin, 7, 1940, 11 (5. Juni 1940), S. 3 f. [Mercker 3385] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Lk0iAQAAMAAJ oder https://books.google.de/books?id=BBsiAQAAMAAJ&pg=RA37-PA3 ; zu Romano Guardini:
    • S. 3: „Romano Guardini4) untersucht als katholischer Theologe und Religionsphilosoph Hölderlins »Weltbild und Frömmigkeit“. Er betont seinen eigenständigen Ausgangspunkt so sehr, daß er jede Handreichung der zünftigen Literaturwissenschaft ausdrücklich verschmäht. Auch das sich mit seinem eigenen Anliegen so eng berührende Werk Böckmanns über „Hölderlin und seine Götter“ hat er nicht gelesen. Nur vom Text aus (einem Text überdies, der literaturwissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt) fragt er nach Hölderlins religiösem Wesen, nach seinen Urgründen und Gestalten. Hölderlins Dichtung ist ihm als Dichtung, als Form gar nicht wesentlich. Das wäre eben ein literaturwissenschaftliches Problem. Dennoch liest auch der Germanist dieses lebendige Hölderlin-Buch mit fruchtbarem Nutzen; denn es sieht und weist manches, was dem Blick des in Streitfragen der Forschung Befangenen vielleicht verstellt ist. So bringt Guardinis Buch eine bedeutende Anregung, einen Anreiz, das bisher Erreichte und Geklärte an dieser - vom literaturwissenschaftlichen Standpunkt – gänzlich unvoreingenommenen ersten und neuen Überschau zu prüfen und zu berichtigen, an dieser Überschau, deren seelische Mächtigkeit und Angerührtheit Beachtung fordert. Freilich hat das ganz auf sich gestellte Verfahren auch den Nachteil, daß zuweilen Schwierigkeiten hemmen, die von andern längst überwunden sind, da der Sinndeutung sogar Irrtümer unterlaufen, die sonst vermieden worden wären: z.B. das Mißverständnis, in der Stadt Xanthos sei das euer erloschen („Stimme des Volks“), während nicht nur die – auch durch eine Hölderlinsche Briefstelle zu belegende – lebendige Mundart, sondern auch der als Quelle benutzte Bericht des Plutarch eine genau entgegengesetzte Deutung fordern – „ausgehen“ vom Feuer gesagt bedeutet im Schwäbischen eben „ausbrechen“. Nun wäre Guardinis Fehldeutung weniger verhängnisvoll, wenn er nicht an mehreren Stellen seines Buches weitgehende Folgerungen daraus zöge. – Mitunter ergeben sich auch Unstimmigkeiten aus dem falsch beurteilten zeitlichen Verhältnis einiger Dichtungen zueinander. Doch wird dadurch Guardinis eigentliches Wollen und seine eigentliche Leistung nicht berührt. Die Reihenfolge der Hölderlinischen Gestaltungen ist ihm im einzelnen nicht wichtig. Daraus erklärt sich die ganz ungeschichtlich vorgehende, „kreisende“ Betrachtung der Gedichte. Die Entwicklung vom „Eremiten in Griechenalnd“ zum vaterländischen Seher wird überhaupt nicht deutlich, braucht in diesem Buch auch nicht deutlich zu werden, das nicht nach Entwicklungen, sondern nur nach Bedeutungen fragt. Hinzu kommt, daß Guardinis eindringliche Sprechweise, die sich auch im gedruckten Wort nicht verleugnet, den Stellen, die Bekanntes nur wiederholen oder anders formen, ja selbst seinen Irrtümern eine anregende Kraft verleiht, der sich der Leser nicht entziehen kann.“
  • [1940-094] Kurt Berger: Menschenbild und Heldenmythos in der Dichtung des deutschen Idealismus, 1940, zu Romano Guardini S. 183, 199, 245, 247, 302 und sechs weitere Seiten??? (zu: Guardini, Hölderlin 1939) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=AsovAQAAIAAJ
  • [1940-095] [Englisch] Kurzrezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Books Abroad, 14, 1940, S. 102 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=mBwMAAAAIAAJ:
    • S. 102: „Interpretation rather than criticism.“
  • [1940-096] Otto Burger: Die Entwicklung des Hölderlinbildes seit 1933, in: Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte, Halle, 18, 1940, Referatsheft, S. 101-122, zu Romano Guardini S. 107-110 [Gerner 172] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=hsg2AAAAMAAJ
  • [1940-097] [Englisch] Kurzrezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: ELH., 1940, S. 25 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=aT45AAAAMAAJ:
    • „Guardini follows in his own way the contemporary mode in literary criticism, and confines himself to analyses of individual works. But he neither suceeds in giving the reader a clearer insight into them, nor in giving a better understanding of Hölderlin´s whole nature,“
  • [1940-098] [Italienisch] Vinenzo Errante (Hrsg.): La lirica di Hölderlin, 1940 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=J3QOAQAAMAAJ
    • S. 188: - tenterà adesso una sintesi analoga fra Paganesimo e Cristianesimo: fra Diòniso e Cristo. Nel panenteismo hölderliniano (non appar persuasiva la contraria dimostrazione di Romano Guardini alle pagg. 259 e segg. Del suo bellissimo Hölderlin, giuntoci mentre correggevamo le bozze di stampa)
    • S. 249: „Mentre correggo le bozze di stampa (giugno 1939) mi giunge l´opera appena èdita: ROMANO GUARDINI, Hölderlin, Welbild und Frömmigkeit, Leipzig, Hegner-Verlag, 1939. Il mondo poetico hölderliniano vi è studiato con i suoi grandi temi e con i suoi grandi elementi constitutivi nei seguenti cicli: Fiume e Montagna; L'uomo e la storia; Gli Dei e il problema religioso; Natura; Cristo e il Cristianesimo. È un'ampia monografia profondamente meditata, ricca di spunti critici felici, di angoli visuali nuovi, anche se il metodo stesso seguíto dall'A. ci presenta la Poesia di Hölderlin nel suo essere piuttosto che in quel suo divenire, che la contraddistingue con tipici caratteri, dai quali ritengo non si possa prescindere.“
  • [1940-099] Heinrich Getzeny: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Magazin für religiöse Bildung, Stuttgart, 103, 1940, S. 57f. [Gerner 362] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1940-100] [Ungarisch] Semjén Gyula: Rezension zu: Hildebrandt, Hölderlin, in: Egyetemes philologiai közlöny, 64, 1940, S. 110-112 - https://books.google.de/books?id=LSYjAQAAMAAJ oder https://real-j.mtak.hu/4412/1/EgyetemesFilologiaiKozlony_1940.pdf; zu Romano Guardini:
    • S. 112: „Romano Guardini mélyebb világnézleti elemzéssel ábrázolja a tragikus költőt, amiben Hildebrandt tartózkodóan egyoldalú. De hogy van egy völkisch, hősi germán Hölderlin is, ez csak arra példa, hogy korok és emberek arculatát nem annyira magánvaló létük és igazságuk ereje rajzolja ki, hanem a mindenkori ftélő nemzedék eszméinek rájuk imbolygó és változó fénye.“
  • [1940-101] Hajo Jappe: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Zeitschrift für deutsche Philologie, 65, 1940, S. 93-97 [Mercker 3400, bei Mercker irrtümlich: „Zeitschrift für deutsche Philosophie, 65, 1941“ statt „Zeitschrift für deutsche Philologie, 65, 1940“] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=MX0qAQAAIAAJ
  • [1940-102] W. Kalthoff: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Theologisches Literaturblatt, Leipzig, 61, 1940, Sp. 60-63 [Mercker 3402] - [Rezension] - http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/thlb_061_1940#p=38
  • [1940-103] Siegfried Lang: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Neue Schweizer Rundschau, Neue Folge, 8, 1940/41, S. 315-319 [Mercker 3407, „Schweizerische“ statt „Schweizer“] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=ms4PAAAAIAAJ
  • [1940-104] Kurt Leese: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Eine heilige Kirche, München, 22, 1940, S. 365 [Gerner 362] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1940-105] Heinrich Lützeler: Hölderlin, in: Hochland, München, 37, 1939/1940, 9 (Juni 1940), S. 375-377 (Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit) [Mercker 3409] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=SeUIAQAAIAAJ
    • S. 375: „Bei dem „vergangen-künftigen“ Hölderlin setzt das Werk Romano Guardinis an, `Hölderlin, Weltbild und Frömmigkeit´,[1 Jakob Hegner, Leipzig 1939.] und schon der bezeichnende Untertitel weist die `unzeitgemäße´ Richtung der Untersuchung auf. Neben dem Buch von Guardini ist es die ausgezeichnete Darstellung von Paul Böckmann „Hölderlin und seine Götter“ (Beck, München 1935) gewesen, die die Gelegenheit, Hölderlin in seine Zeit `einzuordnen´, gesprengt hat.“
    • S. 376: „Außerhalb der Kirche und gegen sie wirken sich gewaltige religiöse Kräfte aus. Wenn Guardini sein Hölderlin-Buch mehrfach durch bedeutende Hinweise auf den späten Rilke ausweitet und ihm eine Untersuchung über die religiösen Gestalten in Dostojewskis Werk vorangeschickt hat, so kreisen alle diese Erkenntnisse um den gleichen Kern, um eine religiöse Anthropologie des 19. Jahrhunderts, die von seinen schöpferischsten, zukunftsträchtigsten Geistern entworfen wird; hier hätte auch ein sehr eigenes Buch über Goethe seinen Ort. Nicht nebeneinander stehen also die Untersuchungen Guardinis über Augustin, Dante, Pascal, Hölderlin und Dostojewski, sondern sie alle sind Teilstücke einer Geschichte des abendländischen Menschenbildes in seinen religiösen Wurzeln, eine Ge schichte zugleich abendländischer Chriftlichkeit und der in ihr angelegten, aus ihr herausbrechenden Spannungen.
    • S. 377: „Zwar widmet Guardini einen Kreis der Untersuchung auch dem Geschichtsdenken Hölderlins; aber es ist ein vorbereitender und untergeordneter Abschnitt, der an Reichtum der Erkenntnisse und Feinheit der Unterscheidung hinter den herrlichen Auseinandersetzungen der religiösen Haltung des Dichters zurückbleibt. Auf diese Auseinandersetzungen müßte eine gleich eindringliche Darstellung dessen folgen, was Hölderlin als Verheißung der Zukunft glaubt. Vom Religiösen her bildet sich ihm ein neuer Begriff des Volkes, eine neue Anschauung der deutschen Sendung, ein neues Erahnen abendländischer Völkergemeinschaft; in ersten, wunderbar reinen Umrissen zeichnet er das Leben eines Volkes, das sich unter das Walten der Gottheit gestellt fühlt. In der Neuschöpfung des antiken Polis-Begriffes, der auch numinos erfüllt war, gewinnen einen neuen Sinn der Täter, der Held, der Dichter, gewinnen einen neuen Sinn die Stufen des menschlichen Lebens, sind neu auf das Werden der gottdurchdrungenen Gemeinschaft gerichtet die Liebe und die Zucht, das Ineinander von Ursprung, Freiheit und Schicksal. So ist unsere Begegnung mit Hölderlin noch nicht abgeschlossen; wir stehen mitten darin.“
  • [1940-106] Heike: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Die Mittelschule, Halle, 54, 1940, S. 32 [Mercker 3397] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1940-107] Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Schönere Zukunft, Wien, 15, 1939/40, 51/52 (15. September 1940), S. 616 [Gerner 362] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1940-108] Herbert A. Stützer: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Deutscher Kulturwart, hrsg. von A. H. Scherer, Recklinghausen, 7, 1940, Juni, S. 6-9 [Mercker 3421] - [Rezension] - [noch nicht online]
  • [1940-109] Rudolf Unger: Deutsche Romantik (Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit), in: Zeitschrift für den deutschen Unterricht, 54, 1940, S. 85 ff. [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=ab4MAAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 85: „Guardini geht aus von ungewöhnlich feinsinniger Interpretation der Dichtungen Hölderlins, um an deren Hand sein Bild von Welt, Mensch und dem Göttlichen zu ergründen und die Phänomene so rein als möglich herauszustellen. Auf die Arbeit des Philosophen und Theologen verzichtet er ausdrücklich.“
  • [1940-110] [Französisch] Alphonse de Waelhens: Rezension zu: Guardini, Hölderlin. Weltbild und Frömmigkeit, in: Revue néoscolastique de philosophie, Louvain, 43, 1940 (Nr. 67/68 der 2. Serie), August 1940-August 1945, S. 314-321 [Brüske 167] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=TxwJAAAAIAAJ und https://www.persee.fr/doc/phlou_0776-555x_1940_num_43_67_4031_t1_0314_0000_1?q=Guardini