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Aus Romano-Guardini-Handbuch
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===== Papst Franziskus und Guardini ===== | |||
* [2025-001] [[Papst Franziskus]]: Hoffe. Die Autobiographie, 2025 [Monographie] (in 80 Ländern und zahlreichen Sprachen publiziert) - https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ; zu Romano Guardini: | * [2025-001] [[Papst Franziskus]]: Hoffe. Die Autobiographie, 2025 [Monographie] (in 80 Ländern und zahlreichen Sprachen publiziert) - https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ; zu Romano Guardini: | ||
** Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr."" (Zitat aus: Guardini, Ethik) | ** Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr."" (Zitat aus: Guardini, Ethik) | ||
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** Dann berichtet er über die Vorbereitung des Vortrages zur KI auf dem G7-Treffen 2024: "Als ich über meinem Vortrag zur KI saß, den ich im Juni 2024 auf dem G7-Treffen im apulischen Borgo Egnazia vor zahlreichen Regierungschefs halten sollte, fiel mir Romano Guardini ein, der Theologe, dessen Denken mir oft geholfen hat. Ich wollte das Thema von allen Untergangsbeschwörungen befreien, die uns so oft lähmen, von der Starrheit, die sich dem "Neuen" entgegenstellt in dem sinnlosen Versuch, eine Welt bewahren zu wollen, die zum Verschwinden verurteilt ist. Gleichzeitig aber wollte ich deutlich machen, das es in unserer Verantwortung liegt, sensibel für all das zu bleiben, was zerstörerisch und unmenschlich ist." | ** Dann berichtet er über die Vorbereitung des Vortrages zur KI auf dem G7-Treffen 2024: "Als ich über meinem Vortrag zur KI saß, den ich im Juni 2024 auf dem G7-Treffen im apulischen Borgo Egnazia vor zahlreichen Regierungschefs halten sollte, fiel mir Romano Guardini ein, der Theologe, dessen Denken mir oft geholfen hat. Ich wollte das Thema von allen Untergangsbeschwörungen befreien, die uns so oft lähmen, von der Starrheit, die sich dem "Neuen" entgegenstellt in dem sinnlosen Versuch, eine Welt bewahren zu wollen, die zum Verschwinden verurteilt ist. Gleichzeitig aber wollte ich deutlich machen, das es in unserer Verantwortung liegt, sensibel für all das zu bleiben, was zerstörerisch und unmenschlich ist." | ||
** Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." (Zitat aus: Guardini, Die Technik und der Mensch) - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd." | ** Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." (Zitat aus: Guardini, Die Technik und der Mensch) - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd." | ||
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*** [2005-002] [[Gerhard Oberkofler]]: „Sunt lacrimae rerum…“ Randbemerkungen zu einigen Träumen in der Autobiographie „Hoffe“ (2025) von Papst Franziskus, in: [[Zeitung der Arbeit]], 2025, 26. Februar [Rezension] - https://zeitungderarbeit.at/feuilleton/sunt-lacrimae-rerum/; zu Romano Guardini: | |||
**** "Der 1910 zum Priester geweihte und seit 1947 zuerst in Tübingen, dann in München „christliche Weltanschauung“ lehrende Romano Guardini (1884–1968)[44 ...] wird von Papst Franziskus wiederholt mit Sympathie genannt, zumal er über dessen idealistische Dialektik während seines Aufenthaltes in St. Georgen (Frankfurt a. M.) eine wissenschaftliche Arbeit schreiben wollte." [Anmerkung HZ: Guardinis Gegensatzlehre ist keine "idealistische Dialektik"] | |||
**** "Romano Guardini war im Einklang mit Rainer Maria Rilke (1875–1926), der in eine katholische Ausformung des Existentialismus flüchtete. 1941, also in einer Zeit, als die aggressivsten Teile des deutschen Kapitalismus zusammen gefunden haben, um mit Adolf Hitler (1889–1945), dessen autobiographische Kampfschrift im deutschen Volk massenhafte Verbreitung gefunden hat,[51] den mörderischen Aggressionskrieg gegen den Osten zu führen, hat Guardini eine konservativ katholische Deutung der Elegien von Rilke über Angst und Sein gegeben.[52 ...] Dabei ist er auf die liebevollen Ansichten von Rilke über die „russische Seele“ und der „Gotterwähltheit des russischen Volkes“ nicht eingegangen.[53 ...] In seinen Vormerkungen zu seiner 1953 veröffentlichten, seiner Mutter zum einundneunzigsten Geburtstag gewidmeten Rilke-Monographie nimmt Guardini auf die von ihm mit erlebte deutsche Barbarei der vergangenen Jahre überhaupt keinen Bezug.[54 ...] Papst Franziskus, der als Jesuitenfrater besonders für Literatur und Psychologie ausgebildet worden ist, wird über den in diesen Jahren in der römisch-katholischen Welt modernen Guardini eine immersive Nähe zu Rilke gespürt und Sympathien für den christlichen Existentialismus entwickelt haben. Nur so wird verständlich, dass er seiner Autobiographie eine in einem Brief niedergeschriebene Sentenz von Rilke voranstellt: „Aber es sprechen viele Anzeichen dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, um sich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht“.[55 ...] [Anmerkung Helmut Zenz: Guardini war weder im "Einklang", noch im Zwieklang mit Rilke; Guardini kritisiert deutlich Rilkes säkularisierte Verwendung des christlichen Erbes. Auch bezweifle ich, dass Rilke als "katholische Ausformung des Existentialismus" gesehen werden kann." Schließlich muss man nicht immer ausdrücklich auf etwas Bezug nehmen, um etwas zu sagen. Guardinis Beschäftigung mit Rilke während des Dritten Reiches war Abstandnahme genug, da Rilke als "undeutsch" galt.] | |||
**** "Eine liebevolle Zuneigung pflegte Papst Franziskus seit seiner Jugend zum russischen Weltliteraten Fjodor M. Dostojewski (1821–1881), der in seiner von Krisen durchzogenen Epoche als Dichter entscheidende Fragen über die unmenschliche Funktion eines ganzen herrschenden Systems zu stellen in der Lage war. Fern jeder Reflexion der Wirklichkeit, die zur Theologie gehören sollte, ist der Satz von Papst Franziskus: „Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in Anlehnung an Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd“ (S. 366). Die im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingskinder, die vielen palästinensischen, die israelischen Massaker ohne Eltern überlebenden und verwundeten Kinder oder die im kongolesischen Bergbau für den Reichtum des Westens arbeitenden Sklavenkinder können das „persönliche Abenteuer“ ihres Herzens nicht erleben." [Anmerkung Helmut Zenz: Ob Oberkofler die Wirklichkeit des Herzens gerade auch in der geschundenen Person eines Volkes nicht kennt oder nur nicht kennen will? Insgesamt scheint Oberkofler vom dialogischen Personalismus wenig zu halten oder ihn nicht zu kennen.] | |||
**** "Im Einvernehmen mit Guardini findet er bei Dostojewski das „mythische Wesen“ des Volkes ohne jede Idealisierung ausgedrückt (S. 223). Für Papst Franziskus ist das Volk „letztlich keine logische Kategorie. Aber auch keine mystische, wenn wir es so verstehen, dass alles, was das Volk sagt oder tut, selbstverständlich gut und gerecht ist, was ein Merkmal der Seligen wäre. Nein. Das Volk ist höchstens eine mythische Kategorie. Eine mythische und historische. Das Volk wird zum Volk durch einen Prozess, durch Anstrengung, die auf ein Ziel oder ein gemeinsames Projekt gerichtet ist. Die Geschichte ist geprägt von diesem langsamen Prozess, der sich innerhalb der aufeinanderfolgenden Generationen vollzieht“ (S. 222 f.). Papst Franziskus warnt davor, dass „häufig die Mächtigen, um sich selbst zu rechtfertigen, vor allem, wenn sie ihre Macht illegitim oder ungerecht ausüben“, die Geschichte ihrer Nation verfälschen. (S. 223)." | |||
===== Zum 140. Geburtstag ===== | |||
* [2025-003] [[Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz]]: Guardinis 140. Geburtstag: Über den Kampf Gottes mit dem Menschen. Als Romano Guardini sich der Frage der „neuen Schöpfung" widmete, offenbarte er zugleich sein Gottesbild, in: [[Die Tagespost]], 2025, 15. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf [[Katholisch informiert]] - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardinis-140-geburtstag-ueber-den-kampf-gottes-mit-dem-menschen/ | |||
* [2025-004] [[Marc Grießer]]: Zum Gedenken an Romano Guardini an seinem 140. Geburtstag, in: [[Stickeria]], 2025, zum 17. Februar 2025 - https://www.stickeria.de/scl/berichte/ewExternalFiles/Guardini_140.pdf | |||
* [2025-005] Interview von Regina Einig mit [[Johannes Modesto]]: „Es ist nichts Verwerfliches, zu zweifeln". Der Postulator für diözesane Seligsprechungsverfahren in der Erzdiözese München und Freising, Johannes Modesto, erklärt, warum Romano Guardini ohne Zweifel ein würdiger Seliger ist, in: [[Die Tagespost]], 2025, 16. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf [[Katholisch informiert]] - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardini-ist-immer-als-christ-wahrgenommen-worden/ | |||
* [2025-006] [[Marco Fetke]]: Horchen auf die leise Stimme Gottes. Es lohnt sich, Romano Guardini zu lesen, denn sein Glaube ist zeitgemäß im besten Sinne, in: [[Die Tagespost]], 2025, 23. Februar [Artikel] - [noch nicht online] | |||
===== Guardini-Tag 2025 "Vom Sinn des Betens" ===== | |||
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* Reaktionen: | |||
** [2025-007] [[Katholische Akademie in Bayern]]: Pressemitteilung, 2025, vor dem 22. Februar [Artikel] - [noch nicht online] , gedruckt unter dem Titel: | |||
*** [2025-008]: "Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ Bischof Hanke beim Guardini-Tag, in: [[Bistum Eichstätt Aktuell]], 2025, 24. Februar [Artikel] - https://www.bistum-eichstaett.de/aktuell/aktuelle-meldungen-details/news/nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten-bischof-hanke-beim-guardini-tag/ | |||
*** [2025-009]: Bischof Hanke beim Guardini-Tag: „Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ in: [[Tabula Rasa Magazin]], 2025, 22. Februar - [Artikel] - https://www.tabularasamagazin.de/bischof-hanke-beim-guardini-tag-nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten/ | |||
*** [2025-010] [[Sebastian Ostritsch]]: Guardini-Tagung: „Eine Wand ist durchstoßen“. Zum Christsein, ja sogar zum Menschsein überhaupt gehört das Gebet wesentlich dazu. Davon war Romano Guardini überzeugt. Doch wie betet man eigentlich richtig? Eine Tagung an der Katholischen Akademie in Bayern gab Antworten, in: [[Die Tagespost]], 2025, 1. März [Artikel] - https://www.die-tagespost.de/leben/aus-aller-welt/eine-wand-ist-durchstossen-art-261034 |
Aktuelle Version vom 7. März 2025, 17:54 Uhr
Papst Franziskus und Guardini
- [2025-001] Papst Franziskus: Hoffe. Die Autobiographie, 2025 [Monographie] (in 80 Ländern und zahlreichen Sprachen publiziert) - https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ; zu Romano Guardini:
- Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr."" (Zitat aus: Guardini, Ethik)
- Im Abschnitt über das Volk als "mythische und historische Kategorie" nimmt er wieder Bezug auf Dostojewski und das Dostojewski-Buch Guardinis: "Ich habe Dostojewski immer geliebt, schon als Junge. Und seit ich Rektor an der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel war, konnte ich mich auch für die Studien begeistern, die Romano Guardini zu diesem großen russischen Dichter und seiner Welter geschrieben hat. Das Volk von Dostojewski und Guardini ist ein "mythisches Wesen", ohne jede Idealisierung. So sehr diese Menschen auch sündigen und leiden mögen, sie stehen für eine authentische Menschheit."
- Dann berichtet er über die Vorbereitung des Vortrages zur KI auf dem G7-Treffen 2024: "Als ich über meinem Vortrag zur KI saß, den ich im Juni 2024 auf dem G7-Treffen im apulischen Borgo Egnazia vor zahlreichen Regierungschefs halten sollte, fiel mir Romano Guardini ein, der Theologe, dessen Denken mir oft geholfen hat. Ich wollte das Thema von allen Untergangsbeschwörungen befreien, die uns so oft lähmen, von der Starrheit, die sich dem "Neuen" entgegenstellt in dem sinnlosen Versuch, eine Welt bewahren zu wollen, die zum Verschwinden verurteilt ist. Gleichzeitig aber wollte ich deutlich machen, das es in unserer Verantwortung liegt, sensibel für all das zu bleiben, was zerstörerisch und unmenschlich ist."
- Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." (Zitat aus: Guardini, Die Technik und der Mensch) - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd."
- Rezensionen:
- [2005-002] Gerhard Oberkofler: „Sunt lacrimae rerum…“ Randbemerkungen zu einigen Träumen in der Autobiographie „Hoffe“ (2025) von Papst Franziskus, in: Zeitung der Arbeit, 2025, 26. Februar [Rezension] - https://zeitungderarbeit.at/feuilleton/sunt-lacrimae-rerum/; zu Romano Guardini:
- "Der 1910 zum Priester geweihte und seit 1947 zuerst in Tübingen, dann in München „christliche Weltanschauung“ lehrende Romano Guardini (1884–1968)[44 ...] wird von Papst Franziskus wiederholt mit Sympathie genannt, zumal er über dessen idealistische Dialektik während seines Aufenthaltes in St. Georgen (Frankfurt a. M.) eine wissenschaftliche Arbeit schreiben wollte." [Anmerkung HZ: Guardinis Gegensatzlehre ist keine "idealistische Dialektik"]
- "Romano Guardini war im Einklang mit Rainer Maria Rilke (1875–1926), der in eine katholische Ausformung des Existentialismus flüchtete. 1941, also in einer Zeit, als die aggressivsten Teile des deutschen Kapitalismus zusammen gefunden haben, um mit Adolf Hitler (1889–1945), dessen autobiographische Kampfschrift im deutschen Volk massenhafte Verbreitung gefunden hat,[51] den mörderischen Aggressionskrieg gegen den Osten zu führen, hat Guardini eine konservativ katholische Deutung der Elegien von Rilke über Angst und Sein gegeben.[52 ...] Dabei ist er auf die liebevollen Ansichten von Rilke über die „russische Seele“ und der „Gotterwähltheit des russischen Volkes“ nicht eingegangen.[53 ...] In seinen Vormerkungen zu seiner 1953 veröffentlichten, seiner Mutter zum einundneunzigsten Geburtstag gewidmeten Rilke-Monographie nimmt Guardini auf die von ihm mit erlebte deutsche Barbarei der vergangenen Jahre überhaupt keinen Bezug.[54 ...] Papst Franziskus, der als Jesuitenfrater besonders für Literatur und Psychologie ausgebildet worden ist, wird über den in diesen Jahren in der römisch-katholischen Welt modernen Guardini eine immersive Nähe zu Rilke gespürt und Sympathien für den christlichen Existentialismus entwickelt haben. Nur so wird verständlich, dass er seiner Autobiographie eine in einem Brief niedergeschriebene Sentenz von Rilke voranstellt: „Aber es sprechen viele Anzeichen dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, um sich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht“.[55 ...] [Anmerkung Helmut Zenz: Guardini war weder im "Einklang", noch im Zwieklang mit Rilke; Guardini kritisiert deutlich Rilkes säkularisierte Verwendung des christlichen Erbes. Auch bezweifle ich, dass Rilke als "katholische Ausformung des Existentialismus" gesehen werden kann." Schließlich muss man nicht immer ausdrücklich auf etwas Bezug nehmen, um etwas zu sagen. Guardinis Beschäftigung mit Rilke während des Dritten Reiches war Abstandnahme genug, da Rilke als "undeutsch" galt.]
- "Eine liebevolle Zuneigung pflegte Papst Franziskus seit seiner Jugend zum russischen Weltliteraten Fjodor M. Dostojewski (1821–1881), der in seiner von Krisen durchzogenen Epoche als Dichter entscheidende Fragen über die unmenschliche Funktion eines ganzen herrschenden Systems zu stellen in der Lage war. Fern jeder Reflexion der Wirklichkeit, die zur Theologie gehören sollte, ist der Satz von Papst Franziskus: „Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in Anlehnung an Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd“ (S. 366). Die im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingskinder, die vielen palästinensischen, die israelischen Massaker ohne Eltern überlebenden und verwundeten Kinder oder die im kongolesischen Bergbau für den Reichtum des Westens arbeitenden Sklavenkinder können das „persönliche Abenteuer“ ihres Herzens nicht erleben." [Anmerkung Helmut Zenz: Ob Oberkofler die Wirklichkeit des Herzens gerade auch in der geschundenen Person eines Volkes nicht kennt oder nur nicht kennen will? Insgesamt scheint Oberkofler vom dialogischen Personalismus wenig zu halten oder ihn nicht zu kennen.]
- "Im Einvernehmen mit Guardini findet er bei Dostojewski das „mythische Wesen“ des Volkes ohne jede Idealisierung ausgedrückt (S. 223). Für Papst Franziskus ist das Volk „letztlich keine logische Kategorie. Aber auch keine mystische, wenn wir es so verstehen, dass alles, was das Volk sagt oder tut, selbstverständlich gut und gerecht ist, was ein Merkmal der Seligen wäre. Nein. Das Volk ist höchstens eine mythische Kategorie. Eine mythische und historische. Das Volk wird zum Volk durch einen Prozess, durch Anstrengung, die auf ein Ziel oder ein gemeinsames Projekt gerichtet ist. Die Geschichte ist geprägt von diesem langsamen Prozess, der sich innerhalb der aufeinanderfolgenden Generationen vollzieht“ (S. 222 f.). Papst Franziskus warnt davor, dass „häufig die Mächtigen, um sich selbst zu rechtfertigen, vor allem, wenn sie ihre Macht illegitim oder ungerecht ausüben“, die Geschichte ihrer Nation verfälschen. (S. 223)."
- [2005-002] Gerhard Oberkofler: „Sunt lacrimae rerum…“ Randbemerkungen zu einigen Träumen in der Autobiographie „Hoffe“ (2025) von Papst Franziskus, in: Zeitung der Arbeit, 2025, 26. Februar [Rezension] - https://zeitungderarbeit.at/feuilleton/sunt-lacrimae-rerum/; zu Romano Guardini:
Zum 140. Geburtstag
- [2025-003] Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Guardinis 140. Geburtstag: Über den Kampf Gottes mit dem Menschen. Als Romano Guardini sich der Frage der „neuen Schöpfung" widmete, offenbarte er zugleich sein Gottesbild, in: Die Tagespost, 2025, 15. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf Katholisch informiert - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardinis-140-geburtstag-ueber-den-kampf-gottes-mit-dem-menschen/
- [2025-004] Marc Grießer: Zum Gedenken an Romano Guardini an seinem 140. Geburtstag, in: Stickeria, 2025, zum 17. Februar 2025 - https://www.stickeria.de/scl/berichte/ewExternalFiles/Guardini_140.pdf
- [2025-005] Interview von Regina Einig mit Johannes Modesto: „Es ist nichts Verwerfliches, zu zweifeln". Der Postulator für diözesane Seligsprechungsverfahren in der Erzdiözese München und Freising, Johannes Modesto, erklärt, warum Romano Guardini ohne Zweifel ein würdiger Seliger ist, in: Die Tagespost, 2025, 16. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf Katholisch informiert - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardini-ist-immer-als-christ-wahrgenommen-worden/
- [2025-006] Marco Fetke: Horchen auf die leise Stimme Gottes. Es lohnt sich, Romano Guardini zu lesen, denn sein Glaube ist zeitgemäß im besten Sinne, in: Die Tagespost, 2025, 23. Februar [Artikel] - [noch nicht online]
Guardini-Tag 2025 "Vom Sinn des Betens"
- Gregor Maria Hanke OSB: Predigt im Eröffnungsgottesdienst in St. Ludwig in München
- Auftaktpodium "Vorschule des Betens". Bischof Gregor Maria Hanke OSB im Gespräch mit Akademiedirektor Dr. Achim Budde
- Ludger Schwienhorst-Schönberger: Die Psalmen und das Gebet der Sammlung [Vortrag]
- Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Das Jahr des Herrn im Rosenkranz. Zur Beziehung von Christologie und Mariologie bei Guardini [Vortrag]
- Gabriel von Wendt: Wie spricht Gott? Guardinis melodisches Verständnis von Gebet, Gemeinschaft und Spiritualität [Workshop]]
- Stefan K. Langenbahn: Die erste Krise der Liturgischen Bewegung (1919). Oder: Warum Guardini die „Vorschule des Betens“ (1943) seinem Freund Cunibert Mohlberg OSB widmete [Workshop]
- Ulrich Pohlmann: Zweifel am Gebet? [Workshop]
- Yvonne Dohna Schlobitten: Gebet und Stille im Denken Guardinis [Workshop]
- Sandra Gold: Film "Wo ist Gott?" mit Impulsen von Regisseurin Sandra Gold aus München
- Christian Lehnert: Die Sprache des Gebets an der Grenze des Sagbaren [Vortrag]
- Podiumsgespräch zwischen Christian Lehnert, Sandra Gold und Patrik Scharz (Moderation)
- Wolfgang Augustyn: Wie soll man beten? Beispiele aus der Kunst [Vortrag]
- Thomas Brose: Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen. „Nicht die Anstrengung, sondern die Anbetung ist das Endgültige“. Auf dem Weg zu einer vertieften kontemplativen Haltung
- Helmut Zenz: Romano Guardini in München. Ausgewählte Stationen von Heilig Blut in Bogenhausen bis in den Lichthof der Universität
- Reaktionen:
- [2025-007] Katholische Akademie in Bayern: Pressemitteilung, 2025, vor dem 22. Februar [Artikel] - [noch nicht online] , gedruckt unter dem Titel:
- [2025-008]: "Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ Bischof Hanke beim Guardini-Tag, in: Bistum Eichstätt Aktuell, 2025, 24. Februar [Artikel] - https://www.bistum-eichstaett.de/aktuell/aktuelle-meldungen-details/news/nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten-bischof-hanke-beim-guardini-tag/
- [2025-009]: Bischof Hanke beim Guardini-Tag: „Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ in: Tabula Rasa Magazin, 2025, 22. Februar - [Artikel] - https://www.tabularasamagazin.de/bischof-hanke-beim-guardini-tag-nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten/
- [2025-010] Sebastian Ostritsch: Guardini-Tagung: „Eine Wand ist durchstoßen“. Zum Christsein, ja sogar zum Menschsein überhaupt gehört das Gebet wesentlich dazu. Davon war Romano Guardini überzeugt. Doch wie betet man eigentlich richtig? Eine Tagung an der Katholischen Akademie in Bayern gab Antworten, in: Die Tagespost, 2025, 1. März [Artikel] - https://www.die-tagespost.de/leben/aus-aller-welt/eine-wand-ist-durchstossen-art-261034
- [2025-007] Katholische Akademie in Bayern: Pressemitteilung, 2025, vor dem 22. Februar [Artikel] - [noch nicht online] , gedruckt unter dem Titel: