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=== Papst Leo XIV. wurde am 8. Mai 2025 gewählt ===
! Zeitgeschehen und Gedenken
Habemus Papam: Mit Kardinal '''Robert Francis Prevost OSA''' (* 1955), der sich als Papst den Namen '''Leo XIV.''' gibt, wurde erstmals seit Pius XI. (und mit Ausnahme des kurzen Pontifikats von [[Papst Johannes Paul I.]]) ein Papst gewählt, der keine persönliche Beziehung oder Verbindung zu Guardini oder seinem Werk hat. Anders als bei [[Papst Pius XII.]], [[Papst Johannes XXIII.]], [[Papst Paul VI.]], [[Papst Johannes Paul II.]], [[Papst Benedikt XVI.]] und [[Papst Franziskus]] hat sich Leo XIV. bislang nicht öffentlich mit Romano Guardini auseinandergesetzt oder auf ihn Bezug genommen. Allerdings sind viele Bereiche seines Wirkens als Augustiner, in Peru und in Rom noch nicht bekannt genug. Denn sowohl über Guardinis Werk [[Die Bekehrung des Aurelius Augustinus]]] als auch über Guardini-Kenner aus Peru (z.B. [[Ricardo Gibu]]) und aus dem Augustinerorden (z.B. [[Prosper Grech]] OSA [1925-2019]) könnten sich noch Bezüge herausstellen. Siehe auch: [[Liste der Päpste]] und [[Romano Guardini und Wilhelm Emmanuel von Ketteler]]
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| <center><h2>Papst Franziskus: Hoffe. Die Autobiographie</h2></center>Anfang 2025 erschien die Autobiographie von Papst Franziskus in 80 Ländern und zahlreichen Übersetzungen. Die deutsche Fassung erschien im Kösel-Verlag. Auch darin gibt es wieder einige Bezüge zu Guardini (siehe https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ):
=== Papst Franziskus ist am 21. April 2025 gestorben ===
<center>Unser Glaube sagt: '''''"der Tod sei nur die eine Seite eines größeren Geschehnisses - dessen andere Seite sei die Auferstehung." (Romano Guardini)'''''<br/></center>
Der große Kenner und Verehrer Guardinis, '''[[Papst Franziskus]]''', ist am Morgen des Ostermontags, den 21. April 2025 gestorben. Aus gegebenem Anlass hier noch einmal die Äußerungen zu Guardini in seinem Anfang 2025 erschienenen autobiographischen Werk '''"Hoffe. Die Autobiographie"'''. Sie ist  in 80 Ländern und zahlreichen Übersetzungen verfügbar. Die deutsche Fassung erschien im Kösel-Verlag. Auch darin gibt es wieder einige Bezüge zu Guardini (siehe [https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ google-books]):
* Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr.""
* Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr.""
* Im Abschnitt über das Volk als "mythische und historische Kategorie" nimmt er wieder Bezug auf Dostojewski und das Dostojewski-Buch Guardinis: "Ich habe Dostojewski immer geliebt, schon als Junge. Und seit ich Rektor an der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel war, konnte ich mich auch für die  Studien begeistern, die Romano Guardini zu diesem großen russischen Dichter und seiner Welter geschrieben hat. Das Volk von Dostojewski und Guardini ist ein "mythisches Wesen", ohne jede Idealisierung. So sehr diese Menschen auch sündigen und leiden mögen, sie stehen für eine authentische Menschheit."
* Im Abschnitt über das Volk als "mythische und historische Kategorie" nimmt er wieder Bezug auf Dostojewski und das Dostojewski-Buch Guardinis: "Ich habe Dostojewski immer geliebt, schon als Junge. Und seit ich Rektor an der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel war, konnte ich mich auch für die  Studien begeistern, die Romano Guardini zu diesem großen russischen Dichter und seiner Welter geschrieben hat. Das Volk von Dostojewski und Guardini ist ein "mythisches Wesen", ohne jede Idealisierung. So sehr diese Menschen auch sündigen und leiden mögen, sie stehen für eine authentische Menschheit."
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* Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd."
* Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd."
* Auch wenn in der tatsächlich gehaltenen Rede, der Name Guardini fehlt, "atmet" im Text also Guardinis "Ja zur Technik" als Ausgangspunkt für eine echte "Metanoia".
* Auch wenn in der tatsächlich gehaltenen Rede, der Name Guardini fehlt, "atmet" im Text also Guardinis "Ja zur Technik" als Ausgangspunkt für eine echte "Metanoia".
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| <center><h2>Film "The prophet of lake Como"</h2></center>EWTN hat ihre 2020 erschienene und sehenswerte filmische Dokumentation '''"The prophet of lake Como - Fr. Romano Guardini on technology and culture"''' zum Online-Streaming freigegeben - https://ondemand-origin.ewtn.com/Home/Play/en/381371030
Im Februar 2025 verfasst Papst Franziskus noch ein Vorwort für Angelo Scolas Buch "Warten auf einen neuen Anfang" (im Erscheinen). Dort bezieht er sich ein letztes Mal auf Guardini und zwar auf dessen Gedanken über das Alter: "„Wenn wir diese Zeit des Lebens als Gnade und nicht mit Groll leben; wenn wir die Zeit (auch eine lange Zeit), in der wir die nachlassenden Kräfte, die zunehmende Müdigkeit des Körpers, die nicht mehr der Jugend entsprechenden Reflexe erleben, mit einem Gefühl der Dankbarkeit begrüßen, dann wird auch das Alter zu einem Zeitalter des Lebens, wie Romano Guardini uns gelehrt hat, das wirklich fruchtbar ist und das Gutes ausstrahlen kann.“" - https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-04/vorwort-buch-papst-franzisikus-alter-tod-ewigkeit-scola-vatikan.html oder https://www.osservatoreromano.va/de/news/2025-05/ted-017/der-tod-ist-nicht-das-ende-sondern-ein-neubeginn.html
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| <center><h2>"Die Gegensatzlehre Romano Guardini. Genese - Grund - Gehalt"</h2></center>Dr. '''[[Paul Metzlaff]]''' konnte seine Doktorarbeit über Romano Guardinis Gegensatzlehre veröffentlichen. Sie ist ab sofort als erfreulicherweise kostenlose '''Online-Version''' über die Nomos E-Library ([https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/9783495991787/die-gegensatzlehre-romano-guardinis?page=1 Nomos E-Library]) zum Download zugänglich, erscheint aber im Dezember 2024 auch in gedruckter Form beim Verlag Karl Alber ([https://www.nomos-shop.de/de/p/die-gegensatzlehre-romano-guardinis-gr-978-3-495-99177-0 Nomos-Shop]). Sie enthält zwei Anhänge , zum einen das bislang unveröffentlichte '''[[Notizbuch Romano Guardinis (1914-1919)]]''' sowie den bislang nicht in der deutschen Werkausgabe zugänglichen Text '''[[Gegensatz und Gegensätze]]''' (1914) in textkritischer Fassung (bezüglich handschriftlicher Vorarbeiten)
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|<center><h2>"Romano Guardini – In memoriam [[Isola Vicentina]]"</h2></center>Im November 2024 ist im EOS-Verlag ein von '''[[Max Oberdorfer]]''' stammender Bildband erschienen - https://eos-verlag.de/romano-guardini-in-memoriam-isola-vincentina/ . Neben den Bildern von Max Oberdorfer enthält der Band Texte von Guardini sowie eine Einführung von [[Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz]] unter dem Titel "Glut des Schauens", ein Text von [[Irene Favoretto]] mit dem Titel "Villa Velo-Guardini - Bilder und Geschichten" und einem Text von [[Dominik Fröhlich]] unter dem Titel "Der Philosoph der Einsamkeit".
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Version vom 11. Mai 2025, 11:07 Uhr

Papst Leo XIV. wurde am 8. Mai 2025 gewählt

Habemus Papam: Mit Kardinal Robert Francis Prevost OSA (* 1955), der sich als Papst den Namen Leo XIV. gibt, wurde erstmals seit Pius XI. (und mit Ausnahme des kurzen Pontifikats von Papst Johannes Paul I.) ein Papst gewählt, der keine persönliche Beziehung oder Verbindung zu Guardini oder seinem Werk hat. Anders als bei Papst Pius XII., Papst Johannes XXIII., Papst Paul VI., Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus hat sich Leo XIV. bislang nicht öffentlich mit Romano Guardini auseinandergesetzt oder auf ihn Bezug genommen. Allerdings sind viele Bereiche seines Wirkens als Augustiner, in Peru und in Rom noch nicht bekannt genug. Denn sowohl über Guardinis Werk Die Bekehrung des Aurelius Augustinus] als auch über Guardini-Kenner aus Peru (z.B. Ricardo Gibu) und aus dem Augustinerorden (z.B. Prosper Grech OSA [1925-2019]) könnten sich noch Bezüge herausstellen. Siehe auch: Liste der Päpste und Romano Guardini und Wilhelm Emmanuel von Ketteler

Papst Franziskus ist am 21. April 2025 gestorben

Unser Glaube sagt: "der Tod sei nur die eine Seite eines größeren Geschehnisses - dessen andere Seite sei die Auferstehung." (Romano Guardini)

Der große Kenner und Verehrer Guardinis, Papst Franziskus, ist am Morgen des Ostermontags, den 21. April 2025 gestorben. Aus gegebenem Anlass hier noch einmal die Äußerungen zu Guardini in seinem Anfang 2025 erschienenen autobiographischen Werk "Hoffe. Die Autobiographie". Sie ist in 80 Ländern und zahlreichen Übersetzungen verfügbar. Die deutsche Fassung erschien im Kösel-Verlag. Auch darin gibt es wieder einige Bezüge zu Guardini (siehe google-books):

  • Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr.""
  • Im Abschnitt über das Volk als "mythische und historische Kategorie" nimmt er wieder Bezug auf Dostojewski und das Dostojewski-Buch Guardinis: "Ich habe Dostojewski immer geliebt, schon als Junge. Und seit ich Rektor an der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel war, konnte ich mich auch für die Studien begeistern, die Romano Guardini zu diesem großen russischen Dichter und seiner Welter geschrieben hat. Das Volk von Dostojewski und Guardini ist ein "mythisches Wesen", ohne jede Idealisierung. So sehr diese Menschen auch sündigen und leiden mögen, sie stehen für eine authentische Menschheit."
  • Dann berichtet er über die Vorbereitung des Vortrages zur KI auf dem G7-Treffen 2024: "Als ich über meinem Vortrag zur KI saß, den ich im Juni 2024 auf dem G7-Treffen im apulischen Borgo Egnazia vor zahlreichen Regierungschefs halten sollte, fiel mir Romano Guardini ein, der Theologe, dessen Denken mir oft geholfen hat. Ich wollte das Thema von allen Untergangsbeschwörungen befreien, die uns so oft lähmen, von der Starrheit, die sich dem "Neuen" entgegenstellt in dem sinnlosen Versuch, eine Welt bewahren zu wollen, die zum Verschwinden verurteilt ist. Gleichzeitig aber wollte ich deutlich machen, das es in unserer Verantwortung liegt, sensibel für all das zu bleiben, was zerstörerisch und unmenschlich ist."
  • Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd."
  • Auch wenn in der tatsächlich gehaltenen Rede, der Name Guardini fehlt, "atmet" im Text also Guardinis "Ja zur Technik" als Ausgangspunkt für eine echte "Metanoia".

Im Februar 2025 verfasst Papst Franziskus noch ein Vorwort für Angelo Scolas Buch "Warten auf einen neuen Anfang" (im Erscheinen). Dort bezieht er sich ein letztes Mal auf Guardini und zwar auf dessen Gedanken über das Alter: "„Wenn wir diese Zeit des Lebens als Gnade und nicht mit Groll leben; wenn wir die Zeit (auch eine lange Zeit), in der wir die nachlassenden Kräfte, die zunehmende Müdigkeit des Körpers, die nicht mehr der Jugend entsprechenden Reflexe erleben, mit einem Gefühl der Dankbarkeit begrüßen, dann wird auch das Alter zu einem Zeitalter des Lebens, wie Romano Guardini uns gelehrt hat, das wirklich fruchtbar ist und das Gutes ausstrahlen kann.“" - https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-04/vorwort-buch-papst-franzisikus-alter-tod-ewigkeit-scola-vatikan.html oder https://www.osservatoreromano.va/de/news/2025-05/ted-017/der-tod-ist-nicht-das-ende-sondern-ein-neubeginn.html