Neggio

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Neggio ist eine politische Gemeinde in der Region Malcantone im Kreis Magliasina im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz (nahe am Comer See). Guardini hielt sich dort zwischen 1955 und 1958 mehrfach und mehrtätig im Gästehaus der dort seit 1938 bestehenden Klosters San Domenico der Dominikanerinnen des Göttlichen Willens auf (Adresse: Strada Regina 30). Im September 1955 hatte Guardini dort seinen ersten Trigeminus-Anfall. Das Kloster wurde 1991 von den Dominikanerinnen aufgegeben. Die Schwestern kehrten ins Bregenzer Kloster Marienberg zurück.

Mögliche Vermittlung

Auch Hans Urs von Balthasar und Adrienne von Speyr-Kaegi hatten Kontakte nach Neggio. Die Schwester von Balthasars Freund, der Heidelberger Caritasrektor Richard Hauser gehörte zum Konvent: Sr. Gertrudis Hauser.

Neggio in den Briefen an Josef Weiger, im Tagebuch und in den Theologischen Briefen an einen Freund

  • 210. Brief vom 21.08.1956, Isola Vicentina: "ich bin seit gestern in Isola. Eigentlich wollte ich zu dieser Zeit im Tessin sein, aber mein jüngster Bruder ist gestorben, so habe ich meine Pläne ändern müssen."
  • Tagebucheintrag von Sonntag, 9.2.58: "Eigentlich sollte ich mir sagen, daß ich für Tagebuchschreiben keine Anlage habe. Heute bin ich aber an die alten Blätter geraten und habe wieder Lust bekommen. Es ist auch allerlei geschehen inzwischen. Vor allem hat die Trigeminusneuralgie, die ich im Herbst 1955 zum ersten Mal auf der Dorfstraße von Neggio wie einen Blitzfunken gespürt habe, sich inzwischen unangenehm entwickelt. Seit Anfang Dezember vergangenen Jahres habe ich Vorlesungen und Gottesdienst in St. Ludwig nicht mehr gehalten und vorgestern dem Dekan der Fakultät geschrieben, ich müsse für dieses ganze Semester abbrechen."
  • 219. Brief vom 02.09.1958: "Ich hatte erst die Absicht, für vierzehn Tage nach Neggio zu gehen, aber der Arzt hat des dortigen Klimas wegen doch davon abgeraten. Die Neuralgie will sich immer noch nicht geben. Muß man also weiter Geduld haben."
  • Bemerkung über die Briefe (20.6.1964), in: Theologische Briefe an einen Freund, (4)1985, S. 6: "Ich habe eine lange Zeit der Krankheit hinter mir. Die Trigeminusneuralgie hat ungefähr vor neun Jahren eingesetzt - damals in Neggio, nachdem ich gerade hingekommen war, auf der Straße, wie der Einschlag eines Blitzes. Mehr oder weniger stark dauert sie immer noch fort und macht jeden Witterungsumschlag für mich kritisch."

Aufenthalte

  • September/Oktober 1955 (Predigten am 25.9., 2.10. und 16.10.; Brief vom 24.9.1955 aus Neggio)
  • September/Oktober 1956 (Predigten am 23.9., 6.10.)
  • August 1957 (Brief vom 26.8.1957 aus Neggio)

Predigten

  • GAKAB 0108. Guardini: 8 Predigten, Neggio, 1955-1957, gehalten in Neggio
    • 0108/1. Abendansprache, Neggio, 25.09.1955
    • 0108/2. Zum "Schutzengelfest", Neggio, 02.10.1955
    • 0108/3. Das Danken, Neggio, 16.10.1955
    • 0108/4. Ansprache I, Neggio, Oktober 1956
    • 0108/5. Ansprache II, Neggio, Oktober 1956
    • 0108/6. Ansprache III, Neggio, Oktober 1956
    • 0108/7. 1. Ansprache, Neggio, Aug 57
    • 0108/8. 3. Ansprache, Neggio, Aug 57
  • 1534. BMP8 Guardini: 9 Ansprachen in Neggio, 1955-1957
    • 1534/1. Das Danken, Neggio, 16.10.1955, 7 Seiten
    • 1534/2. Gottes- und Nächstenliebe, Neggio, 25.09.1955, 8 Seiten
    • 1534/3. "Wenn unser Herz uns anklagt, dann ist Gott größer als unser Herz und weiß alles" Neggio, 23.09.1956, 9 Seiten
    • 1534/4. "Die Liebe ist aus Gott, und wer liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott!", Neggio, 06.10.1956, 12 Seiten
    • 1534/5. 1. Abendbetrachtung (Lk. 16. Kap.), Aug 57, 6 Seiten
    • 1534/6. 2. Abendbetrachtung, Neggio, Aug 57, 8 Seiten
    • 1534/7. 3. Abendbetrachtung, Neggio, Aug 57, 10 Seiten
    • 1534/8. 4. Abendbetrachtung, Neggio, Aug 57, 11 Seiten
    • 1534/9. Die Erweckung des Jünglings in Nain, Neggio, ohne Datum, 5 Seiten

Archivalien

  • In seiner Adresskartei befindet sich der Name Margr. Mar. Domanig (Ehrw. Frau Generalpriorin O.P.), bürgerlich Bertha Domanig, gebürtig in Sterzing

Verschiedenes

  • In Neggio lebte von 1955 an bis zu seinem Tod auch Max Picard. Zuvor wohnte er von 1943 bis 1955 in benachbarten Caslano, in Hugo Balls ehemaligem Haus.

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