Norbert Reck

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Norbert Reck (* 1961) ist ein deutscher katholischer Theologe, freier Publizist, Übersetzer und Redakteur

Biographie

  • Studium der katholischen Theologie mit Schwerpunkt Dogmatik an der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 1998 Dr. theol. "Die Bedeutung der Zeugen von Konzentrationslagern für die Theologie"
  • Lehraufträge an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, an der Universität des Saarlandes, der Freien Universität Berlin und der Universität Freiburg
  • Publikation von Rundfunk-, Buch-, und Zeitschriftenbeiträgen sowie Vortragstätigkeiten in Europa und den USA
  • 2000-2016 verantwortlicher Redakteur der deutschen Ausgabe der internationalen Zeitschrift Concilium
  • 2016 Redaktionsmitglied der Zeitschrift Stimmen der Zeit.
  • Mitglied im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken
  • Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der der Zeitschrift Theologie.geschichte.

Bibliographie zu Guardini

  • Theologie nach Auschwitz. Das Aufkommen der Frage und die Antwortversuche von Juden und Christen, in: Münchener Theologische Zeitschrift, 1995, 4, S. 463-479, zu Romano Guardini S. 472 f. [Artikel] - https://mthz.ub.uni-muenchen.de/MThZ/article/download/1995H4S463-479/3992/5814
    • S. 473: "Romano Guardini kommt das Verdienst zu, als einer der ersten die »jüdische Frage«, wie er noch in Ermangelung eines allgemein akzeptierten Begriffs formulierte, als Zentralereignis des Nationalsozialismus thematisiert zu haben. In seiner kleinen Schrift »Verantwortung«, 1952 als Rede an der Tübinger Universität vorgetragen, führte er aus, daß das Verbrechen am jüdischen Volk äußerste Konsequenz einer Theorie war und systematisch geplant und durchgeführt wurde. Charakteristisch sei, »daß sich hier die Instinkte der Tiefe unmittelbar mit Ratio und Technik verbunden haben und damit etwas her auf gekommen ist, das es bis dahin noch nicht gegeben hat: die Einheit von Unmenschlichkeit und Maschine.« Eine neue Haltung, eine Grenzüberschreitung sei damit erreicht, »etwas, das noch furchtbarer ist als das Böse; das unter keine Kategorie mehr fällt, weil es die Ansatzstelle jeder ethischen Beurteilung, nämlich die Person, grundsätzlich auslöscht.« Damit umschrieb Guardini schon früh die Singularität des Geschehens und mahnte zur gewissenhaften Aufarbeitung. Diese sei aber »letztlich ... nur religiös möglich, auf die Gnade, die Vergebungs- und Erneuerungsmacht Gottes hin.« Wie schon Fries und von Balthasar sah auch Guardini die Antwort auf die Verbrechen in einer Erneuerung des Verhältnisses zu Gott; eine Erschütterung des Gottesgedankens selbst ist hier noch nicht zu spüren. Die Ursachen von Auschwitz erblickte Guardini im Ungeist der nationalsozialistischen Ideologie, der gleichwohl auch manche Christen infiziert und schuldig habe werden lassen. Die Verbindung aber des nationalsozialistischen Antisemitismus mit dem christlichen Antijudaismus kam nicht in den Blick."
  • "... Er verfolgt die Schuld der Väter und Söhnen und Enkel, an der dritten und vierten Generation” (Ex 34,7)'. Nationalsozialismus, Holocaust und Schuld in den Augen dreier katholischer Generationen, in: Björn Krondorfer/Katharina von Kellenbach/Norbert Reck: Mit Blick auf die Täter. Fragen an die deutsche Theologie nach 1945, Gütersloh 2006, S. 171-252, zu Romano Guardini S. 173 und 188-193 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=xEkRAQAAIAAJ
  • Theologie und Christsein nach der Schoa. Wie umgehen mit dem christlichen Erbe der Mittäterschaft?, in: Markus Himmelbauer/Martin Jäggle/Roman A. Siebenrock/wolfgang Treitler (Hrsg.): Erneuerung der Kirchen. Perspektiven aus dem christlich-jüdischen Dialog, Freiburg/Basel/Wien 2018, S. 66-92, zu Romano Guardini S. 71f., 74f. und 91 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=g-9GDwAAQBAJ&pg=PA66
  • Schuld und Schuldgefühl. Gedanken zum Christsein nach der Schoa, in: Feinschwarz. Theologisches Feuilleton, 13. April 2022 [Artikel] - https://www.feinschwarz.net/schuld-und-schuldgefuehl/

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