Vorlage:1955 Sekundärbibliographie Philosophie
Aus Romano-Guardini-Handbuch
- [1955-265] Herbert Böhme: Das soziale Gespräch, in: Soziale Arbeit, 4, 1955, 5 (Mai), S. 248-252 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=URlFAQAAMAAJ; zu Romano Guardini:
- S. 250: „Als 1952 der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Romano Guardini von Ernst Reuter überreicht wurde, hat Guardini mit einer Rede über „Der Friede und der Dialog" gedankt. Darin sagt er: „Sobald Raub- und Beutetier aufeinander treffen, muß der Gewaltkampf entstehen der Mensch kann den Zusammenstoß der Motive auf eine höhere Ebene heben und schöpferisch werden lassen. Das heißt: Er vermag ins Gespräch zu treten.“ Und dann, nachdem er über das Gespräch im Zusammenhang mit unserem Dasein gesprochen hat, sagt er weiter: „Und was für das Gespräch über die Sinnprobleme des Daseins gilt, hat seine Richtigkeit auch für dessen praktische Fragen und damit kommen wir vom geistigen Gespräch zum sozialen und politischen. Entstehen nicht die erheblichsten Schwierigkeiten des Miteinanderauskommens daraus, daß die, wie immer Verantwortlichen nicht wirklich miteinander ins Gespräch gelangen. Die Erde wird immer enger, die Entfernungen verringern sich, die Gelegenheiten zur Begegnung häufen sich von Tag zu Tag. Die Menschen aber - und das ist eine der bösesten Paradoxien unseres so ganz und gar nicht fortschrittsicheren Kulturganges – scheinen sich immer ferner zu rücken.“ Zu den „wie immer Verantwortlichen“, die, wie Romano Guardini sagt, nicht wirklich miteinander ins soziale und politische Gespräch gelangen, gehören aber alle, die sich von Amts wegen oder als freiwillige Helfer an einer gemeinsamen Aufgabe zusammengefunden haben.“
- [1955-000] Franz Burger: Probleme der Vermassung: Möglichkeiten einer Entmassung durch die UNESCO, 1955 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=9SzoAAAAMAAJ; zu Romano Guardini z.B.:
- S. 13: „R. Guardini weist darauf hin, dass der Mensch in der Zeit vor dem technischen Umschwung all das, was er anerkannte und handwerklich schaffte, auch persönlich erleben konnte." Erkenntnis- und Wirkfeld auf der einen, Erlebnisfeld auf der anderen Seite deckten sich in einem die Gesamthaltung bestimmenden Maasse."[39) R. Guardini, Die Macht[. Versuch einer Wegleitung. Zürich 1951], S.54] Diese Uebereinstimmung des Erkennens und Erlebens findet sich nicht mehr, denn der heutige Mensch "existiert im Raum von Erkenntnis und Wirkmöglichkeiten, welche die frühen Maasse in entscheidender Weise überschritten haben."[40) R. Guardini, a.a.O., S.55].“
- S. 15 f.: “2. Verlust der Mitte [...] „Im Masse sich die Maschine entwickelt, hört die unmittelbare Werkleistung, worin Auge, Hand, Zweckwille, Materialgefühl, Phantasie und Gestaltungskraft zusammengehen, auf. Produktionsprozess und Produktionsergebnis werden den unmittelbaren seelisch-körperlichen Kräften und Masstäben entzogen. Sie werden durch wissenschaftliche Erkenntnis und zweckgemässe Konstruktionen gegründet und vom mechanischen Prozess geleistet.“[48) R. Guardini, a.a.O., S. 53]. Mit der schwindenden Möglichkeit des individuellen Schaffens verliert die Arbeit ihren persönlichen Charakter. Das Bewusstsein einer wirklichen Berufserfüllung bleibt aus, die Arbeitsfreude erlahmtund „damit verschwindet aber auch jenes Menschliche, das aktiv, mit Leib und Geist, im Hand-Werk lebt, ...“[49) R. Guardini, a.a.O., S. 53]. Diese Aufteilung des organischen Ganzen einer Berufstätigkeit in Sektoren, Teilleistungen, die als restlos ersetzbare Funktionen vollbracht werden, nimmt dem Menschen die Möglichkeit seine Berufstätigkeit als organisches Ganzes zu erleben.“
- S. 28: „Diese Anschauung irrt, denn der Geist, durch den die Geschichte bestimmt wird, ist nicht „Natur“. „Er lebt und handelt nicht aus Notwendigkeiten geschichtlicher od. metaphysischer Art, sondern aus eigenem Anfang: er ist frei. Er ist letztlich lebendig und heil aus der rechten Beziehung seines Geites zur Wahrheit und zum Guten, welche Beziehung er aber auch verderben und verneinen kann.“[119) R. Guardini, a.a.O., S. 108]“
- [1955-266] [Englisch] Labor Day Conference, in: The Catholic Worker, 22, 1955/56, Oktober 1955, S. 7 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=iTuKFK-wOTAC; zu Romano Guardini:
- S. 7: „Dorothy [Day] gave a short summing up on Monday afternoon. She felt register that in the Garden of Eden we had all fallen and we once had this "Utopia." She said that the Kingdom of God was within us; that all the way to heaven was heaven and we ought tob e busy going this way which could be called aiming at a Utopia. She said that prophets were often called „holy howlers“ and without honor in their own homes and communities and difficult to live with. She quoted Guardini that on the dangers of fasting (pride) and the necessity of aiming at living the Sermon on the Mount alone it would be impossible but with Christ it is possible.“
- [1955-267] Leo Gabriel: Rezension zu: Rintelen, Philosophie der Endlichkeit als Spiegel der Gegenwart, in: Wissenschaft und Weltbild, 8, 1955, zu Romano Guardini S. 324 (zu Romano Guardinis angeblicher Abgrenzung gegenüber Heideggers „Bestehen auf der Endlichkeit“) (siehe auch 1968) [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=DggOAQAAMAAJ
- [1955-268] Theodor Geppert: Teleologie der menschlichen Gemeinschaft. Grundlegung der Sozialphilosophie und Sozialtheologie, (Schriften des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften der Universität Münster), Bd. 1, Münster/W. 1955, zu Romano Guardini S. 36, 69, 77, 99 und 145 (vor allem zu: Guardini, Der Gegensatz) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=6bkMAQAAIAAJ
- [1955-269] Horst Krüger: Humanitas Salvatoris. Przywaras Versuch einer christlichen Kultur- und Geistesgeschichte, in: Frankfurter Hefte, 10, 1955, 2, S. 93ff, zu Romano Guardini S. 93: „Von Guardini, dem nüchtern-klaren, so unendlich romanischen Denkertyp könnte man eine festumrissene Ortsbestimmung geben“ [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=LYUQAAAAIAAJ
- [1955-270] Karl Mielcke: Die Situation des Menschen unserer Zeit. Bericht über einen Unterrichtsversuch in der Abschlußklasse der höheren Schule, in: Die pädagogische Provinz, Frankfurt am Main, 9, 1955, S. 479-483, zu Romano Guardini S. 480 und 483 [Gerner 91] - [Artikel] - [noch nicht online]
- [1955-271] Leopold Prohaska: Existentialismus und Pädagogik. Eine kritische Studie zum Aufbau einer christlichen Pädagogik auf existentieller Grundlage, 1955, zu Romano Guardini S. 28 und 173 (vor allem zu: Guardini, Das Ende der Neuzeit) [Gerner 146] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=LU8_AAAAIAAJ;
- [1955-272] Erich Przywara: In und gegen. Stellungnahmen zur Zeit, Nürnberg 1955 [Gerner 294] und [Gerner 76] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=rT08AQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- 1955; S. 33-54: Simmel - Husserl - Scheler (1954), zu Romano Guardini S. 35f. und 48;
- dann auszugsweise in: Kurt Gassen/Michael Landmann (Hrsg.): Buch des Dankes an Georg Simmel. Briefe, Erinnerungen, Bibliographie. Zu seinem 100. Geburtstag am 1. März 1958, Berlin 1958, S. 224-227, zu Romano Guardini S. 225-227; (2=Nachdruck)1993 [neu aufgenommen] - [Artikel] https://books.google.de/books?id=qhwTAQAAMAAJ
- 1958, S. 226: „Es ist das alte Grundproblem zwischen `Leben´ und `Form´, um das alles in Simmel kreist (wie es Romano Guardini in sein Buch vom `Gegensatz´ übernommen hat). Aber es ist bei ihm, in scharfem Unterschied zu Guardini, nicht ein Problem des Stils, das in einem Letzt-Aphoristischen bleibt, sondern aus ihm blickt abgründig das Gesicht des Urgegensatzes zwischen dem „Fließen“ des Heraklit und dem „Sein“ des Parmenides. Georg Simmel, nicht erst Heidegger, stieg hierin zu den „Müttern“ des Abendlandes, zu den ionischen Rätselsprüchen.“ [Original-Beitrag] - [Gerner ???] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=Qw8yAQAAIAAJ
- 1955, S. 152-184: Tradition (1938), zuerst in: Stimmen der Zeit, 135, 1938, S. 302-318]
- 1955, S. 294-306: Augustinus zum 1600. Geburtstag 1954, zu Romano Guardini S. 303: „wie gegen ein westliches Christentum ausgeglichener Humanität (für das, wie etwa bei Guardini, das Kreuz zu einem „geschichtlichen Unfall“ sich mildet, weil die Juden zufällig durch ihr Nein zu Christus ein sofortiges „ Reich Gottes “ der Glorie verhinderten).“ [Originalbeitrag]
- S. 390-410: Seelsorge, zu Romano Guardini S. 390 (erwähnt „vielumstrittenen Freiburger Vortrag“ von Heinrich Kahlefeld über Guardini; Kahlefeld habe Guardini „fast als Kirchenlehrer“ gefeiert, „den er unseren heutigen Thomas von Aquin nennt“) und 400 [Originalbeitrag???] [Gerner 248] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rT08AQAAIAAJ
- [1955-273] Fritz Joachim von Rintelen: Der Rang des Geistes: Goethes Weltverständnis, 1955 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=KuQoAAAAYAAJ; zu Romano Guardini S. 66, 191 f., 287, 310, 318, 328, 333, 356
- S. 191 f. (angeführt da Seite nicht im Register angegeben): „Uns liegt heute eine eingehendere Aussprache darüber zwischen Guardini und Krüger u. a. vor. Guardini meint, daß wir uns begnügen sollten, wenn für den Menschen der Zukunft wenigstens die innere (religiös ansprechbare) Person erhalten bleibt, zumal die autonome, vor allem religiös autonome Persönlichkeit, wie sie sich seit der Renaissancezeit herausgebildet hat und fast zum Normbild wurde, nicht mehr als Lebensideal schlechthin für alle hingestellt werden könne. Hingegen Krüger sieht stärker in dem Persönlichkeitsgedanken unaufhebbare, unveräußerliche Werte und übergeschichtliche Maßstäbe. Nach ihm war die Vertiefung der Persönlichkeit bei Goethe bereits eine Korrektur an Aufklärung und Rationalismus in ihrer neuzeitlichen Fehlentwicklung.42 - Es ist nun eine terminologische Frage, ob wir zwischen Person und Persönlichkeit einen essentiellen Unterschied machen wollen oder wohl entsprechender nur den der inneren Steigerung, welche freilich durchaus qualitätsändernd sein mag.“
- [1955-274] Bruno Seidel: Industrialismus und Kapitalismus: sozialethische und institutionelle Wandlungen einer Wirtschaftsform, 1955 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=G55xAAAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- S. 159 f.: „Der demgegenüber der katholischen Tradition verhaftete Rilke-Interpret Romano Guardini[84 Romano Guardini: Zu Rainer Maria Rilkes Deutung des Daseins. Schriften für die geistige Überlieferung, 4. Schrift, Berlin 1941] geht im Gegensatz zu Klatt bei seiner Auslegung dessen, was Rilke "ein Tun ohne Bild" nennt, nicht wie Klatt von der Zukunft, sondern von der Vergangenheit aus. "Die Kultur vor dem Einbruch der Technik"[85 Ebenda S. 133] ist für Guardini ein "Tun in Bildern"[86 Ebenda S. 136] und diese Bilder sind für Guardini das, was an "Kanonischem" (S. 133), den Platonischen Ideen vergleichbar, (S. 134) in der vorindustriellen Zeit als Tragendes vorhanden war.“ [...] Das, "was ... der Rationalismus der vergangenen Zeit als Fortschritt angesehen hat, erscheint (mit Guardinis Worten bei Rilke) als gefährliche Wegentwicklung von wichtigen, das Leben tragenden Bedingungen“[89 Romano Guardini, a.a.O., S. 134.].“
- S. 161: „Marx, Kierkegaard, Dostojewski, Nietzsche, Rilke und Spengler haben den Tiefgang der industrietechnischen Entwicklung genau so deutlich erkannt wie A. Gehlen, R. Guardini und Alfred Weber. Jeder von diesen fand dafür den der eigenen Haltung am meisten entsprechenden Ausdruck, die sich im einzelnen unterscheiden, dennoch in ihrer Übereinstimmung im Kern der Aussage überraschen.“
- [1955-275] Ewald Wasmuth: Die Bedeutung des „Untergrunds“ in der europäischen Geistesgeschichte, in: Deutsche Rundschau, 81, 1955, S. 1150 ff. [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=ur8HBwcR8AMC; zu Romano Guardini:
- S. 1150: „Wir leben, so meinte Guardini, am Beginn einer neuen geschichtlichen Epoche, was wir Neuzeit nannten, ginge, wie einst das Mittelalter, mit uns zu Ende. Man wird bereit sein, ihm zuzustimmen, wenn man die Entwicklung der Technik und die apokalyptischen Wolken der Atomexplosionen bedenkt. Doch in den Werken, die den Geist unserer Zeit ausdrücken, ist kein Aufbruch zu einem neuen Welt- und Menschenbild zu erkennen, keiner der etwa an den Frühling vom Beginn des Jahrhunderts erinnerte.“
Rezensionen zu: Der Gegensatz (1925)
- [1955-276] Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl., in: Anzeiger für die katholische Geistlichkeit, Freiburg im Breisgau, 64, 1955, 7 (November 1955), S. 196 und 198 [Gerner 330] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-277] Ernst Behler: Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl., in: Literarischer Ratgeber, München/Würzburg/Heidelberg, 42, 1955/56, S. 134f. [Gerner 330] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-278] [Französisch] Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl., in: Bibliographie de la philosophie, Louvain, 1955, S. 173-174 [Mercker 3038] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-279] Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, in: Der Prediger und Katechet, Freiburg im Breisgau, 95, 1955/56, S. 300 [Gerner 330] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-280] Heinrich Fries: Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl, in: Theologische Quartalschrift, Stuttgart, 135, 1955, S. 383 [Mercker 3022] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=EFkS1OUkGkUC und http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/thq_1955#p=393
- [1955-281] Josef Goldbrunner: Wenigstens ein Buch, in: Katechetische Blätter. Zeitschrift für kath. Religionspädagogik, München, 80, 1955, 12, S. 497 (Leseempfehlung für: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl.) [Gerner 330] - [Artikel] - [noch nicht online]
- [1955-282] Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl., in: Literaturanzeiger für das allgemeine wissenschaftliche Schrifttum, Freiburg im Breisgau, 5, 1955, 2 (Herbst), S. 3 [Gerner 330] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-283] Georg Schückler: Rezension zu: Guardini, Der Gegensatz, 2. Aufl., in: Begegnung, Köln, 10, 1955, 17 (1. September 1955), S. 272 [Gerner 330] - [Rezension] - [noch nicht online]
Rezensionen zu: Vom Sinn der Schwermut (1928/1949)
- [1955-284] Gisela Welsch: Rezension zu: Guardini, Vom Sinn der Schwermut, in: Bücherei und Bildung, Reutlingen, 7/II, 1955, S. 180 f. [Gerner 396, bei Gerner S. 380 f.???] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=cl8wAQAAIAAJ oder https://books.google.de/books?id=oFsuAQAAIAAJ
- S. 180: „Die moderne Medizin und Psychologie kennen die heilende Wirkung des Bewußmachens unbewußter seelischer Vorgänge. Die vorliegenden, erstmals 1928 erschienenen Meditationen über die Schwermut geben nicht durch die geistige Ausdeutung dieser in seelischen Tiefenschichten wurzelnden Erscheinung die Klärung einer bestimmten Lebenssituation, sondern darüber hinaus Wegweisung. Guardini begreift die Schwermut als eine geistige Erscheinung, die mit den Tiefen des Menschentums schlechthin zusammenhängt, als etwas, worin der kritische Punkt unserer menschlichen Existenz faßbar wird. Der geistige Mensch - und wahrhaft einfache Naturen werden nicht schwermütig - durchmißt diese schmerzhafte und zugleich großartige Lebenserscheinung in ihrer ganzen »gewaltigen Spannungsweite«, er durchlebt sie in der »inneren Fülle ihrer Potenz«. So kann ihm die Schwermut tiefste Beziehung zum Dasein werden, Zugang zu den dunklen Gründen des Seins, »innere Gravitation der Seele nach der großen Mitte«. Die Schwermut erhält Wert und Sinn im Lebensgefüge. Sie vermag für den, der sie ehrlich austrägt - aber auch nur dann -, zu einer Macht zu werden, die ihn reift und wandelt, zu einer Kraft, aus der „Werk und Werden“ hervorgehen. Guardini erläutert seine Gedanken von Gefahr und Sinn der Schwermut vorwiegend am Beispiel Sören Kierkegaards. Das schmale Bändchen, das durch begriffliche Prägnanz und Klarheit der Sprache allen nachdenklichen Lesern zugänglich ist, sollte größeren Büchereien sehr willkommen sein.“
Rezensionen zu: Der Tod des Sokrates (1943)
- [1955-285] Franz Lorenz: Der tödliche Dialog. Zu Romano Guardinis Der Tod des Sokrates, in: Echo der Zeit, Kultur-Echo, Recklinghausen, 1955, 2 (9. Januar 1955), S. 9 [Mercker 3120] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-286] Verlagsanzeige zu Guardini, Der Tod des Sokrates, u.a. in: Helmut Schelsky: Soziologie der Sexualität, 1955 - https://books.google.de/books?id=2-QSAQAAMAAJI; oder in: Joseph Bidez: Kaiser Julian, 1956 - https://books.google.de/books?id=9-kSAQAAMAAJ
- „Eine Gipfelleistung moderner Plato-Forschung! Guardini vermittelt hier die wahrhaften Ansatzpunkte der platonischen Seinslehre und erschließt dabei jedem den Zugang zu den Schriften des großen griechischen Denkers: Eutyphron, Apologie, Kriton und Phaidon.“
Rezensionen zu: Freiheit, Gnade, Schicksal (1948)
- [1955-286] [Spanisch] S. Manero Rezension zu: Guardini, Freiheit, Gnade Schicksal, span., in: Revista de Filosofia, Madrid, 1955, n. 53-54, S. 383-388 [Mercker 2250] und [Mercker 3347] - [Rezension] - [noch nicht online]
Rezensionen zu: Das Ende der Neuzeit (1950)
- [1955-287] Klemens Brockmöller: Christentum am Morgen des Atomzeitalters, 1955, zu Romano Guardini S. 81, 84, 104 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=5dwrAAAAIAAJ;
- [1955-288] [Spanisch] Rafael Gómez Hoyos: Romano Guardini y el fin de los tiempos modernos, in ders.: La iglesia en Colombia: postura religiosa de López de Mesa en el Escrutinio sociológico de la historia colombiana, 1955 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=-QcQAQAAIAAJ; zu Romano Guardini:
- S. 18 ff.: „Las predicciones pesimistas de López de Mesa, seguidor de Oswald Spengler en su "Decadencia de Occidente" han sido renovadas recientemente por Romano Guardini en un admirable ensayo titulado "El fin de los tiempos modernos". - El mundo en la historia según el pensa miento del ilustre filósofo , y el mundo moderno como los otros, está siempre en trance de pasar: se hace y se deshace al mismo tiempo. La vida de la civilización lleva en sí misma el germen de la muerte. Hay cosas que mueren, y a veces sin dolor, mientras otras nacen y a menudo en sufrimiento. Nuestro mundo es quizás la mezcla confusa de dos mundos, el uno que va a desaparecer y el otro que aún no ha mostrado claramente su verdadero rostro. El que desaparece es el mundo del racionalismo optimista, de la democracia burguesa y de la economía liberal, del anticlericalismo y del laicismo, con la ruina simultánea de sus más grandes valores. Pero en los tiempos que están por venir, descubre Guardini una ambivalencia trágica, al contrario del optimismo sonriente de López de Mesa. ¿Cuál es el sujeto autónomo y la personalidad creadora en la éra de las masas? La existencia colectiva y anónima se halla más y más desarrollada, el átomo humano ya no podrá vivir más, o solamente sobrevivirá desarrollando su semejanza con los demás, y no cultivando cuanto en él hay de único y de original: el ornato de su vida, sus ocios y trabajos se vuelven más y más impersonales. De tal manera se anuncia una democracia de masas que no se sabe si será para la democracia liberal un benéfico progreso o una reacción perjudicial. La naturaleza y la cultura, completamente metamorfoseadas, no tornan ya al hombre su rostro benévolo y como humanizado. La naturaleza ha cesado de ser para el hombre un compañero grato: cada vez le es más extraña o indiferente; no tiene sentido en sí misma y no es sino fuerza y energiía ciegas, buenas sólo para ser sometidas y dominadas. Contemplar la naturaleza llega a ser una actitud aberrante, y buscar bienestar y utilidad por medio de comodidades naturales es un propósito secundario. La cultura está compuesta cada vez menos de aquellos mitos y símbolos, de aquella retórica e imágenes persuasivas que integraban no ha mucho un amable humanismo. Debe dar lugar más y más a saberes abstractos y esquemáticos, como si cultivarse fuera ante todo equiparse, y como si las ideas verdaderas no fueran sino sutiles y flexibles herramientas. En este mundo que según Guardini estaría en trance de sustituir a los tiempos modernos, “la naturaleza no es natural, y el humanismo no es humano"[(11) Véase el Ensayo de Romano Guardini en Monde Moderne et Sens de Dieu, París, 1953, páginas 32 y siguientes].“
- [1955-289] Hans Edgar Jahn: Gesellschaft und Demokratie in der Zeitwende, 1955, zu Romano Guardini S. 9, 21, 58 (Verweis zu: Guardini, Das Ende der Neuzeit) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=EC8yAQAAIAAJ
- [1955-290] [Italienisch] Rezension zu: Guardini, Das Ende der Neuzeit, ital., in: Città di vita, 1955, 3, S. 375 [Mercker 2954] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-291] [Italienisch] M. P. Flick: Rezension zu: Guardini, La fine dell´epoca moderne, in: Studium, Rom, 51, 1955, 1, S. 33-36 [Zucal, 1988, 490] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-292] Hanna Glinzer: Anmerkungen zu Romano Guardini: Das Ende der Neuzeit, in: Mädchenbildung und Frauenschaffen, Hamburg, 5, 1955, S. 405-411 [Mercker 2126] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-293] Richard Wisser: Vom Menschen danach. Romano Guardinis Frage nach der geschichtlichen Zukunft (Das Ende der Neuzeit), in: Begegnung, Köln 10, 1955, S. 49-53 [Mercker 2144] - [Artikel] - [noch nicht online]; [Spanisch] in: Folia humanistica, Barcelona, 3, 1965 [Mercker 2144] - [Artikel] - [noch nicht online]
Rezensionen zu: Die Macht (1951)
- [1955-294] [Portugiesisch] Rezension zu: Guardini, La puissance, in: Brotéria, 60, 1955, S. 469 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=_eQ2AQAAIAAJ
- [1955-295] [Französisch] R. Dumareau: Rezension zu: Guardini, Die Macht, franz., in: Les études philosophiques, Marseille, 10, 1955, S. 307-308 [Mercker 3290] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=Z7JFAQAAIAAJ;
- [1955-296] [Italienisch] M. P. Flick: Rezension zu: Guardini, Il potere, in: Studium, Rom, 51, 1955, 1, S. 33-36 [Zucal, 1988, 490] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-297] [Französisch] Rezension zu: Guardini, Die Macht, franz., in: Revue des études augustiniennes, Paris, 1, 1955, S. 450-451 [Mercker 3293] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=n9jjAAAAMAAJ
- [1955-298] [Französisch] Robert Rouquette: Rezension zu: Guardini, Die Macht, franz., in: Études, Paris, 284. T., 88, 1955, S. 122 [Mercker 3294] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=mMcWAQAAIAAJ
Rezensionen zu: Verantwortung. Gedanken zur jüdischen Frage (1952)
- [1955-299] Rezension zu: Guardini, Verantwortung. Gedanken zur jüdischen Frage, in: Das Bücherblatt, Zürich, 1955, 25. März, S. 8 [Gerner 387] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-300] [Englisch] William Keller: Ledger of death (darin: Rezension zu Guardini, The Jewish Problem: Reflexions on Responsibility), in: The Bridge. A Yearbook of Judaeo-Christian Studies, 1, 1955, S. 283-291, hier S. 287-289 [neu aufgenommen] – [Artikel] - https://books.google.de/books?id=AGETAAAAIAAJ oder https://scholarship.shu.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1016&context=jcs-bridge-I
- [1955-301] Georg Lindermayr: Rezension zu: Guardini, Verantwortung. Gedanken zur jüdischen Frage, in: Klerusblatt, München, 35, 1955, 7, 1. April, S. 125 [Mercker 3692] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-302] Rezension zu: Guardini, Verantwortung. Gedanken zur jüdischen Frage, in: Quatember, Kassel, 1955, 3 [Mercker 3701] - [Rezension] - [noch nicht online]
Zu: Der unvollständige Mensch und die Macht (1956)
- [1955-303] Guardini auf dem Eisenhüttentag. Vortragthema: Der unvollständige Mensch und die Macht, in: Badische Zeitung, Freiburg im Breisgau, 1955, 5.-6. November [Mercker 2187] - [Artikel] - [noch nicht online]
- [1955-304] [Englisch] German Iron and Steel Industry Problems, in: The Iron and Coal Trades' Review, 171, 1955, 9. Dezember 1955, S. 1418 - https://books.google.de/books?id=PHTUcqNgdhEC; zu Romano Guardini:
- S. 1418: „It is customary for the proeceedings on the second day of the Eisenhüttentag to conclude with an address on a general subject. This year Professor R. Guardini of the University of Münich spoke on "The Incomplete Man and his Power." Modern man, said Prof. Guardini, might be master of Nature, but he was not master of his inner self. He tended more and more to base his judgments upon the suggestions of the Press and the radio and was in danger of losing the capacity to judge at all - in other words, he was not a complete man. This, said Prof. Guardini, was mainly because modern Western man had lost the capacity for rest and solitary contemplation which were essential for the mastery of one's self. Asiatic peoples, on the other hand, were in this respect more complete, for they had not altogether abandoned their age-old cultures with the powerful tradition of the importance of contemplation and the inner life. When these people advanced to a higher level of technological capabilities - which they were already achieving with notable speed and efficiency – then they might well be worthy of the full respect of the West. The sovereignty with which they conducted their affairs at international conferences should give us cause to think.“
- [1955-305] Eisenhüttentag 1955 am 3. und 4. November in Düsseldorf, in: Stahl und Eisen. Zeitschrift für das deutsche Eisenhüttenwesen, Düsseldorf, 75, 1955, 24 (1. Dezember 1955), S. 1609-1621, darin:
- S. 1609: Foto des Vorstandstisches (mit Guardini) [Gerner 273] - [Fotografie] - https://books.google.de/books?id=VxvojrjAqj8C
- S. 1619f.: Begrüßung und Dank für Guardinis Vortrag [Gerner 273] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=VxvojrjAqj8C
- S. 1620: Foto Guardini am Vortragspult [Gerner 273] - [Fotografie] - https://books.google.de/books?id=VxvojrjAqj8C
Rezensionen zu: Die Situation des Menschen (1953/1954)
- [1955-306] Konrad Gaiser: Rezension zu: Guardini, Die Situation des Menschen, in: Die Schulwarte, 8, 1955, 2, S. 126 [Gerner 408] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-307] Hermann Herrigel: Hat Guardini recht? (Rezension zu: Guardini, Die Situation des Menschen), in: Die Sammlung. Zeitschrift für Kultur und Erziehung, Göttingen, 10, 1955, S. 113-122 [Mercker 2235] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=VmE1AQAAIAAJ
- [1955-308] Rezension zu: Guardini, Die Situation des Menschen, in: Pädagogische Welt, Donauwörth, 9, 1955, 7, S. 389f. [Gerner 408] - [Rezension] - [noch nicht online]
- [1955-309] Kurt Schilling: Die Künste im technischen Zeitalter (darin: Rezension zu: Guardini: Die Situation des Menschen), in: Philosophischer Literaturanzeiger, 7, 1954/55, 4 (1955), S. 158-165 [neu aufgenommen] – [Rezension] - https://books.google.de/books?id=n-1DAAAAIAAJ:
- S. 159: „Guardini: Die Situation des Menschen. Das Thema ist genauer historisch formuliert: „… in welche Situation die immer weiter greifende Technisierung des Daseins den Menschen bringt." Anfänglich besaß die unberührte Natur sozusagen eine eigene Initiative, eine Art von Subjektivität gegenüber dem Menschen. Religiös war für das mythische Bewußtsein das All das unangreifbar Eigentliche. Im Christentum trat – es ist ein Gedankengang Nietzsches – eine Art vo Ernüchterung ein. Die Natur ist hier nur Geschöpf, Werk des übernatürlichen Gottes. Im Verlauf der Neuzeit verblaßt der Glaube an diesen Gott immer mehr, und nun wird die Natur das einfachhin Seiende, dem der Mensch autonom gegenüber steht. Jetzt wird sie Objekt; sie wird nicht mehr befragt, sondern durchgearbeitet, an die Stelle des Geheimnisses tritt das Problem. Schließlich wird die Natur technisch besiegt und aufgezehrt durch Geschichte. Auch der Mensch selber wird Objekt der Technik und modelnden Verrechnung in Psychologie, Soziologie, Politik. Es bleibt aber die Frage, ob die damit freigemachten Energien und Möglichkeiten neu und richtig gelenkt und gebunden werden können. Der Mensch ist durch sein eigenes Werk gefährdet. Es wäre Aufgabe, eine neue Ethik des menschlichen Machtgebrauchs zu schaffen.“
- S. 161: „Gewöhnlich wird die Technik als menschliches Mittel zu Zwecken verstanden und dann ihre Meisterung, ihr richtiger Gebrauch verlangt (Guardinis Ethik des Machtgebrauchs). Dies ist aber nur richtig, nicht wahr, es geht am Wesen der Technik vorbei.“
- S. 163: „Weil die Wissenschaft nicht nur Gegenstand des Menschen ist, sondern der Mensch auch Gegenstand der Wissenschaft, ist das Instrument (die Technik) nicht beliebig zum Guten oder Schlechten anwendbar (wie Guardini wollte) und auch nicht weglegbar.“
- S. 165 f.: „Manfred Schröter: Bilanz der Technik. Dieses Schlußwort der Tagung versucht (manchmal vielleicht mehr als möglich) alles vorher Gesagte zu einem Einklang zu bringen, der durch eine Reihe eigener neuer Gedanken gestützt wird. Guardinis Beherrschung der Technik spielt dabei trotz Heidegger und Jünger wieder eine Rolle. […] Heidegger selbst hat seinen Vortrag gegen Guardinis und Heisenbergs wichtigste Gedanken sehr fest abgedichtet; und er hat die als so schwerwiegend angesehene, speziell mit der Technik in Verbindung gebrachte Unterscheidung zwischen neuer und bisheriger Kunst aus den Vorträgen der zwei Kunsttheoretiker ganz offensichtlich mit Stillschweigen übergangen.“
- [1955-310] Ewald Wasmuth: Die Künste im technischen Zeitalter (Rezension zu: Guardini, Die Situation des Menschen), in: Theologische Quartalschrift, Stuttgart, 135, 1955, S. 81-83 [Gerner 408] - [Rezension] - http://idb.ub.uni-tuebingen.de/opendigi/thq_1955#p=91