Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld

Aus Romano-Guardini-Handbuch

Augustinus Karl Wucherer-Huldenfeld OPraem (* 1929) ist ein österreichischer katholischer Ordensgeistlicher, Theologe und Philosoph

Biograpie

  • nach 1945 gehörte er dem Arbeitskreis für Tiefenpsychologie in der 1944 durch [Victor Emil Klemens Franz von Gebsattel]] gegründeten Wiener „Zweigstelle" der Klinik an;
  • 1953 promovierte er an der Universität Wien mit der Arbeit Die Gegensatzphilosophie Romano Guardinis in ihren Grundlagen und Folgerungen;
  • Wucherer-Huldenfeld ist Prämonstratenser-Chorherr und gehört seit 1956 dem Stift Geras an;
  • von 1974 bis 1997 war er Professor für christliche Philosophie und Mystik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien sowie Vorstand des dortigen Instituts für Christliche Philosophie;
  • Von 1990 bis 2002 war er Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Daseinsanalyse (ÖGDA);
  • Von 1997 bis 2001 war er Präsident der Internationalen Ferdinand-Ebner-Gesellschaft;
  • Seit der Emeritierung 2002 lehrt weiter an der Universität Wien sowie an verschiedenen Fachhochschulen;
  • Seine Forschungsschwerpunkte sind Atheismusforschung und Daseinsanalyse;
  • Über eine persönliche Beziehung zwischen Wucherer-Huldenfeld und Guardini ist bislang nichts bekannt.

Bezüge zu Guardini

  • Tagebuch-Eintrag Guardinis zum 19. September 1953: "Endlich hat Dr. Karl Wucherer-Huldenfeld mir das Manuskript seiner Doktorarbeit gesandt, die von »der Gegensatzphilosophie Romano Guardinis in ihren Grundlagen und Folgerungen« handelt. Alles sehr merkwürdig. [Das "Endlich" bezieht sich nicht auf eine eventuelle Verzögerung, sondern auf die Aufzählung zweier vorausgehender Schilderungen zu Forni (Brief des gerade zum Erzbischof ernannten Guardini-Übersetzers) und Schmaus (Widmung des Eschatologie-Bandes seiner Dogmatik an Guardini); das "alles sehr merkwürdig" daher auch auf das Merkwürdige von Beziehungsveränderungen. Tatsächlich ist Wucherer-Huldenfelds Doktorarbeit die erste Doktorarbeit, die sich allein mit Guardini auseinandersetzt.]

Bibliographie zu Guardini

12 Treffer von 1953 bis 2015;

  1. Die Gegensatzphilosophie Romano Guardinis in ihren Grundlagen und Folgerungen, 1953 (Wien, Univ. Dissertation bei Leo Gabriel) [Mercker 1955] und [Gerner 86] - [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - [noch nicht online]
    1. Wien: Verl.Notring, 1968 [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - https://books.google.de/books?id=BVkZAAAAMAAJ
    2. als Kurzfassung unter dem Titel „Die Gegensatzphilosophie Romano Guardinis“, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 8, 1955, 4, S. 288-301 [Mercker 2168] - [Artikel]/[Doktorarbeit] - https://books.google.de/books?id=DggOAQAAMAAJ
  2. Romano Guardini zum 70. Geburtstag, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 8, 1955, S. 61-64 [Mercker 2502] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=DggOAQAAMAAJ
  3. Zur Philosophie der soziologischen "Gruppe", in: [[[Jahrbuch für Psychologie und Psychotherapie]], 5, 1957, S. 342-355 [neu aufgenommen] - [Artikel] - ; zu Romano Guardini:
    1. S. 353: "In Wahrheit aber bildet die Sozietät in ihren drei Gestaltungen nur eine "Seite des Menschen" (Berdjaev), einen "Pol" (Guardini), der bezogen ist auf den lebendigmachenden Gegenpol: das Alleinsein und die Einsamkeit - diese zunächst als wertindifferente Struktur genommen. Alleinsein und Einsamkeit scheintm man weithin nur negativ zu erfahren. Folgerichtig werden sie häufig von ihrer Fehlform oder Totalisierung her bestimmt: von der narzißtischen Selbstsucht, dem Überwiegen asozialer autistischer Bestrebungen und rein pathologischer Erscheinungen."
    2. S. 355 Fußnoten 13 ("Hierher gehören wohl auch die Versuche die gruppendynamische Forschung für das Zusammenspiel der Kräfte im Arbeitsbetrieb fruchtbar zu machen. - Eine Grundlegung der Soziologie, die das Gesellschaftsprinzip der Gleichberechtigung mit dem organisatorischen Prinzip der Funktionsteilung (und zwar einer gegensätzlichen Funktionsteilung) Verbindet, hat R. Guardini entwickelt in: Der Gegensatz. Versuche zu einer Philosophie des Lebendig-Konkreten, 2. Auflage, Mainz 1955, 4. Abschn.") und 14 ("R. Guardini, Welt und Person, Würzburg 1940, S. 151. Es handelt sich hier um einen Spezialfall des für alle konkret-lebendigen Gestalten grundlegenden Gegensatzes.")
  4. Rezension zu: Guardini, Jesus Christus. Geistliches Wort, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 11, 1958, 2, S. 153 [Gerner 366] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=-gYOAQAAMAAJ
  5. Rezension zu: Guardini, Ehe und Jungfräulichkeit, in: Wissenschaft und Weltbild, 11, 1958, 2, S. 153f. [Gerner 352] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=-gYOAQAAMAAJ
  6. Rezension zu: Guardini, Der Sonntag, gestern, heute und immer, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 11, 1958, 2, S. 155 [Gerner 337] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=-gYOAQAAMAAJ
  7. Rezension zu: Guardini, Vom stilleren Leben, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 11, 1958, 2, S. 155-156 [Gerner 397] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=-gYOAQAAMAAJ
  8. Rezension zu: Guardini, Der Dienst am Nächsten in Gefahr, in: Wissenschaft und Weltbild, Wien, 11, 1958, S. 179 [Gerner 328] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=-gYOAQAAMAAJ
  9. Rezension zu: Guardini, Landschaft der Ewigkeit, in: Katholische Presseagentur, 1958, 207, 6. September, 1 Typoskriptseiten [Mercker 3493] - [Rezension]/[Agenturmeldung]/[Typoskript] - [noch nicht online]
  10. Wandlung der materiellen Welt in die Auferstehung. Ein Beitrag zur Erlösungslehre, in: E. Wiesenhütter (Hrsg.): Werden und Wandeln (V. E. Freiherr von Gebsattel zum 80. Geburtstag), Stuttgart 1963, S. 235-248, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] – [Artikel] - ???
  11. Personales Sein und Wort. Einführung in den Grundgedanken Ferdinand Ebners, Wien, 1985, zu Romano Guardini S. 15 und 290 [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=WWYOAAAAIAAJ;
  12. Philosophische Theologie im Umbruch: Zweiter Band: Wider den ungöttlichen Gott, 2015, Band 2, Teil 2, zu Romano Guardini 5.1.2. Das Nicht-Anderssein Gottes, S. 423-428 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=4bKlDAAAQBAJ;

Sekundärliteratur

  1. Annemarie Gethmann-Siefert: Rezension zu: Wucherer-Huldenfeld, Die Gegensatzphilosophie Romano Guardinis in ihren Grundlagen und Folgerungen, in: Zeitschrift für katholische Theologie, Wien, 93, 1971, S. 474 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=mgXZAAAAMAAJ;
  2. Peter Eicher: Offenbarung: Prinzip neuzeitlicher Theologie, 1977, zu Wucherer-Huldenfelds Deutung von Guardinis Gegensatzlehre S. 263 - https://books.google.de/books?id=SSYRAQAAIAAJ;
  3. Joseph F. Schmucker-von Koch: Autonomie und Transzendenz: Untersuchungen zur Religionsphilosophie Romano Guardinis, 1985, zu Wucherer-Huldenfelds Deutung von Guardinis Gegensatzlehre S. 44 - https://books.google.de/books?id=XChSAQAAIAAJ;
  4. Joachim Reber (Reber nicht gleich Reger!): Die Welt des Christen. Philosophische Untersuchungen zum Welt-Konzept Romano Guardinis, Paderborn/München/Wien/Zürich 1999. - 304 S. Zugl.: München, Univ., Dissertation, 1998/99, z.B. S. 87 FN 26 (Kritik an Wucherer-Huldenfeld, da zu wenig klar herausgestellt, dass es Guardini „wohl um eine Relativierung“ gehe, „aber eine Relativierung, `ohne aufzuheben´“) [Brüske 278] - [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - https://books.google.de/books?id=nQ8mAQAAIAAJ und https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00044830_00001.html;
  5. Karl Baier: Meditation und Moderne. Zur Genese eines Kernbereichs moderner Spiritualität in der Wechselwirkung zwischen Westeuropa, Nordamerika und Asien, 2009 - Inhaltsverzeichnis: https://d-nb.info/993940714/04; Band 1 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=Sg-7wbMODVIC; zu Romano Guardini S. 27: „Die von mir so genannte „Schule der Sammlung“ ist eine Richtung innerhalb der katholischen Kirche, die von Romano Guardini ausging und von seinen Schülern im Umkreis des deutschen Oratoriums weiter entwickelt wurde. [Ich gehöre in gewisser Weise selbst zu dieser Tradition, die mein philosophischer und theologischer Lehrer Augustinus Wucherer-Huldenfeld, von Guardini, Marcel und Heidegger ausgehend, sein Philosophieren auf der Sammlung als menschlichem Grundvollzug auf-baute. Siehe dazu Baier: Phänomenologie der Sammlung. Ich hoffe, zeigen zu können, dass die ausführliche Behandlung dieser Richtung nicht nur in meiner persönlichen Nähe zu ihr, sondern in der Sache selbst begründet ist.]

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