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Aus Romano-Guardini-Handbuch
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==== Hörer in Berlin ====
==== Hörer in Berlin ====
* [2023-027] Emigrationserfahrungen eines Psychoanalytikers: Heinz Lichtenstein alias Martin Andermann, hrsg. von Detlef Garz und Nicole Welter, 2023 [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=DGziEAAAQBAJ&pg=PA49; zu Romano Guardini:
* [2023-027] [[Martin Andermann]] (= Heinz Lichtenstein): Mein Leben in Deutschland vor und nach dem 30. Januar 1933 (1939), in: Detlef Garz/Nicole Welter (Hrsg.): Emigrationserfahrungen eines Psychoanalytikers: Heinz Lichtenstein alias Martin Andermann, 2023 [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=DGziEAAAQBAJ&pg=PA49; zu Romano Guardini:
** S. 49f.: "Es gehörte zu den merkwürdigsten Kontrasten jenes trunkenen und ausschweifenden Berlins, dass die Vorlesungen eines Mannes an der Universität Berlin die größten Hörsäle füllten: die des katholischen Geistlichen und Philosophen Romano Guardini.  Ich bin nicht imstande, viel über Romano Guardinis Persönlichkeit auszusagen. Dass er italienischer Abstammung ist, geht aus dem Namen hervor, doch hörte ich stets, dass er selbst in Deutschland geboren und aufgewachsen sei. Er soll ein Mitglied des Collegium Germanicum beim Vatikan sein. ... Er war ein noch jugendlich wirkender Mann Mitte oder Ende 30 vielleicht, mit einem edlen, ernsten Gesicht, wunderbaren Händen, die er bei seinen sparsamen Gesten ausdrucksvoll zu verwenden wusste, und einer meisterhaften Beherrschung der Sprache, die schlicht, klar und von einprägsamer Schönheit des Ausdrucks war. Seine Stimme kräftig, ohne laut zu sein, von einer gewissen etwas spröden Melodiösität. Wenn Guardini, in seiner schwarzen Soutane gekleidet, auf dem Rednerpodium stand und sprach, konnten wohl nur wenige seiner Hörer sich der starken persönlichen Anziehungskraft entziehen, die von diesem Mann ausging. Obgleich die von ihm damals angekündigten Kollegs weltenfern zu dem chaotischen Tumult jener Tage erscheinen mussten - er sprach über `Gott und die Welt´ und `Das Problem des Konkreten und die Lehre vom Reich Gottes´ - musste ich nicht selten stehen, wenn ich etwas zu spät zu den Vorlesungen kam. Diese Vorlesungen waren nicht nur von Theologiestudenten besucht, sondern von vielen Gasthörern, Intellektuellen aller Art, und ich kann versichern, dass in bürgerlich-intellektuellen Kreisen, wo man Sozialismus, Kameradschaftsehe und eventuell das letzte - oder nächste - Künstlerfest diskutierte, Guardini mit zu den Themen des Tages gehörte. Guardinis Vorlesung war, wie es nicht anders sein konnte, ein Versuch, den Nachweis zu erbringen, dass das menschliche Dasein unhaltbar sei, wenn man es lediglich mit wissenschaftlichen Einsichten zu fundieren unternehme. Guardinis Bestreben war es, zu zeigen, dass menschliches Dasein einzig und allein von der Transzendenz aus sinnvoll werden, dass aber zu der Transzendenz nie die Erkenntnis, sondern nur und ausschließlich die Offenbarung führe. Er verstand seine Hörer zu überzeugen, dass nur die katholische Kirche den Weg der Offenbarung weisen könne, und dass in ihr allein daher die Hoffnung auf eine Überwindung des seelischen, sittlichen und im Zusammenhang damit politisch-wirtschaftlichen Zusammenbruchs jener Tage liege. - Vor mir hörte ich zwei junge Theologen, offenbar Protestanten, über Guardinis Argumentation diskutieren. Sie waren sichtlich beeindruckt. Einer erzählte, dass Freund X, offenbar ebenfalls ein junger protestantischer Theologe, durch Guardini zum Katholizismus übergetreten sei - "unter schweren inneren Kämpfen", fügte der Sprecher hinzu. Von derartigen Konversionen hörte man viel sprechen, es scheint in der Tat eine recht erhebliche Anzahl Protestanten damals katholisch geworden zu sein. Guardini hatte einen protestantischen Nebenbuhler, Prof. Tillich, der ebenfalls weitreichenden Einfluss ausübte. ..."
** S. 49f.: "Es gehörte zu den merkwürdigsten Kontrasten jenes trunkenen und ausschweifenden Berlins, dass die Vorlesungen eines Mannes an der Universität Berlin die größten Hörsäle füllten: die des katholischen Geistlichen und Philosophen Romano Guardini.  Ich bin nicht imstande, viel über Romano Guardinis Persönlichkeit auszusagen. Dass er italienischer Abstammung ist, geht aus dem Namen hervor, doch hörte ich stets, dass er selbst in Deutschland geboren und aufgewachsen sei. Er soll ein Mitglied des Collegium Germanicum beim Vatikan sein. ... Er war ein noch jugendlich wirkender Mann Mitte oder Ende 30 vielleicht, mit einem edlen, ernsten Gesicht, wunderbaren Händen, die er bei seinen sparsamen Gesten ausdrucksvoll zu verwenden wusste, und einer meisterhaften Beherrschung der Sprache, die schlicht, klar und von einprägsamer Schönheit des Ausdrucks war. Seine Stimme kräftig, ohne laut zu sein, von einer gewissen etwas spröden Melodiösität. Wenn Guardini, in seiner schwarzen Soutane gekleidet, auf dem Rednerpodium stand und sprach, konnten wohl nur wenige seiner Hörer sich der starken persönlichen Anziehungskraft entziehen, die von diesem Mann ausging. Obgleich die von ihm damals angekündigten Kollegs weltenfern zu dem chaotischen Tumult jener Tage erscheinen mussten - er sprach über `Gott und die Welt´ und `Das Problem des Konkreten und die Lehre vom Reich Gottes´ - musste ich nicht selten stehen, wenn ich etwas zu spät zu den Vorlesungen kam. Diese Vorlesungen waren nicht nur von Theologiestudenten besucht, sondern von vielen Gasthörern, Intellektuellen aller Art, und ich kann versichern, dass in bürgerlich-intellektuellen Kreisen, wo man Sozialismus, Kameradschaftsehe und eventuell das letzte - oder nächste - Künstlerfest diskutierte, Guardini mit zu den Themen des Tages gehörte. Guardinis Vorlesung war, wie es nicht anders sein konnte, ein Versuch, den Nachweis zu erbringen, dass das menschliche Dasein unhaltbar sei, wenn man es lediglich mit wissenschaftlichen Einsichten zu fundieren unternehme. Guardinis Bestreben war es, zu zeigen, dass menschliches Dasein einzig und allein von der Transzendenz aus sinnvoll werden, dass aber zu der Transzendenz nie die Erkenntnis, sondern nur und ausschließlich die Offenbarung führe. Er verstand seine Hörer zu überzeugen, dass nur die katholische Kirche den Weg der Offenbarung weisen könne, und dass in ihr allein daher die Hoffnung auf eine Überwindung des seelischen, sittlichen und im Zusammenhang damit politisch-wirtschaftlichen Zusammenbruchs jener Tage liege. - Vor mir hörte ich zwei junge Theologen, offenbar Protestanten, über Guardinis Argumentation diskutieren. Sie waren sichtlich beeindruckt. Einer erzählte, dass Freund X, offenbar ebenfalls ein junger protestantischer Theologe, durch Guardini zum Katholizismus übergetreten sei - "unter schweren inneren Kämpfen", fügte der Sprecher hinzu. Von derartigen Konversionen hörte man viel sprechen, es scheint in der Tat eine recht erhebliche Anzahl Protestanten damals katholisch geworden zu sein. Guardini hatte einen protestantischen Nebenbuhler, Prof. Tillich, der ebenfalls weitreichenden Einfluss ausübte. ..."



Version vom 16. Januar 2024, 14:18 Uhr

Lexika

  • [2023-001] Artikel "Guardini, Romano", in: Joachim Scherf (Hrsg.): Autorenlexikon geistlicher Lyrik deutscher Sprache, Band 1: Vom 15. bis zum frühen 20. Jahrhundert in zwei Bänden, Autoren A - L, 2023, S. 346 [Lexikoneintrag] - https://books.google.de/books?id=HqTREAAAQBAJ&pg=PA346


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Zu: 55. Todestag

Biographie/Zeitgeschichte/Zeitgenossen

  • [2023-006] Franz von Bayern: Zuschauer in der ersten Reihe. Erinnerungen, 2023 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=IHSxEAAAQBAJ&pg=PA166; zu Romano Guardini:
    • S. 166???: "Zu Guardini hier noch eine kleine persönliche Erinnerung: Ich sehe im Geiste lebhaft vor mir, wie er auf dem Gang nach St. Ludwig hinüber zusammen mit Professor Maggiolini aus der Universität heraustrippelte. Er hatte einen verschmitzten Humor. Ich sah ihn einmal in der Buchhandlung Hugendubel in einer Ecke stehen und lesen; also ging ich hin, um Grüß Gott zu sagen: Er las einen Krimi. Er ging immer zu Hugendubel, holte sich die Krimis aus dem Regal und las sie dort im Stehen. Später übernahm die Katholische Akademie seine Bibliothek, darin gibt es einen ganzen Bestand von Kriminalromanen; da bestätigte sich diese Erfahrung."
  • [2023-007] Thomas Brose: Vor 100 Jahren kam Romano Guardini nach Berlin. Inspiration auch für die Skeptiker, in: Herder-Korrespondenz, 2023, 6, S. 13-15 [Artikel] - [noch nicht online]
  • [2023-008] Thomas Brose: Einwurf. Gewagter Glaube. Überzeitliche Vorbilder der Verkündigung, in: Herder-Korrespondenz, 2023, 24. Juli, S. [Artikel] - https://www.herder.de/hk/einwurf/einwurf-2023/gewagter-glaube-ueberzeitliche-vorbilder-der-verkuendigung/
  • [2023-009] Thomas Brose: Glauben und Denken in Umbruchzeiten. Vor 100 Jahren kam Romano Guardini nach Berlin, in: kreuz-und-quer.de. Diskussionsforum zum politischen Handeln aus christlicher Verantwortung, 2023, 14. Juli [Artikel] - https://kreuz-und-quer.de/2023/07/14/glauben-und-denken-in-umbruchzeiten/
  • [2023-010] [Englisch] Fred R. Dallmayr: Preface, in: Guardini, Narratives of My Life. Autobiographical Notes, Brompton 2023, S. VII-IX [Artikel] - [noch nicht online]
  • [2023-011] [Englisch] Fred R. Dallmayr: On the Boundary. Romano Guardini, Postmodernity and Virtue, in: Guardini, Narratives of My Life. Autobiographical Notes, Brompton 2023, S. 143-166 [Artikel] - [noch nicht online]
  • [2023-013] [Italienisch] Giuliana Fabris: Romano Guardini: sulla mia strada, (Juni)2023 (Collana Tempi e Figure) [Monographie] - [noch nicht online]
  • [2023-014] [Italienisch] Leonardo Giordano: Focus. Romano Guardini e l’idea di Europa, in: Barbadillo, 2023, 27. Dezember [Artikel] - https://www.barbadillo.it/112296-focus-romano-guardini-e-lidea-di-europa/
  • [2023-015] [Englisch] Jozef Goethals: Ponderings of an Old Theologian: Vatican II: A Life-Shaping Event, 2023, zu Romano Guardini S. ??? [Monographie] - https://books.google.de/books?id=eDrFEAAAQBAJ&pg=PT71 f.
  • [2023-016] Jürgen Israel: Was geschieht, geht Dich an!. Eine Annäherung an Albrecht Goes (1908–2000), Berlin 2023 [Monographie] - [noch nicht online]
  • [2023-017] Simon Kajan: Ein Theologe im "Babylon Berlin". Romano Guardini wurde vor 100 Jahren Professor in Berlin, in: KNA, dann in: Domradio, 11. April 2023 [Artikel] - https://www.domradio.de/artikel/romano-guardini-wurde-vor-100-jahren-professor-berlin
  • [2023-018] Alfred Kirchmayr: Otto Mauer - Priester und prophetischer Aufwiegler. Eine Erinnerung an seinen 50. Todestag, in: KircheIn, 37, 2023, 9, S. 12-14 [aufgenommen nach Hinweis von Dr. Zahner] - [Artikel] - [noch nicht online]; auch in: Quart. Zeitschrift des Forums Kunst-Wissenschaft-Medien, 2023, 1, S. 27-31 [Artikel] - https://quart-online.at/wp-content/uploads/2023/05/27.pdf
    • S. 12: Der Neuländer Otto Mauer hat in den späten 1920er Jahren auf einer Deutschlandreise "besonders die Jugendbewegung Quickborn" kennengelernt, "die unter anderem von Romano Guardini inspiriert war."
    • S. 13: Als Ordinariatsrat im Wiener Seelsorgeamt (Ernennung 1941 zu seinem Schutz) "organisierte Mauer im Jahr 1943 neben seinen Bibelabenden 172 Veranstaltungen ... In dieser grauenhaften Zeit hat er viele Theologen zu Vorträgen eingeladen, die zu Wegbereitern des Zweiten Vatikanischen Konzils wurden, so die Jesuiten Karl und Hugo Rahner, Erich Przywara, Hans Urs von Balthasar, Romano Guardini und viele andere."
  • Konturen. Rothenfelser Burgbrief, 2023, 2 - https://www.burg-rothenfels.de/fileadmin/Mediendatenbank/70_Wer_wir_sind/Burgbrief_konturen/konturen_Burgbrief_02_2023.pdf
  • [2023-022] [Englisch] Robert A. Krieg: An Overwiew, in: Guardini, Narratives of My Life. Autobiographical Notes, Brompton 2023, S. VII-IX [Artikel] - [noch nicht online]
  • [2023-023] [Englisch] Robert A. Krieg: Living in the Paschal Mystery. The Life, Work, and Sanctity of Romano Guardini, in: Guardini, Narratives of My Life. Autobiographical Notes, Brompton 2023, 103-142 [Artikel] - [noch nicht online]
  • [2023-024] Jacques Maritain/‎Raïssa Maritain: Lettres intimes - Tome I (1901-1932), 2023; mehrfache Guardinibezüge, zumindest folgende:
    • Berlin 1927 (Maritain hält in Berlin zwei Vorträge, einen an der Universität über „Saint Thomas e la culture“, den zweiten vor dem Akademikerverband; am 19. trägt er in Köln, am 20. in Bonn und am 22. in Lüttich vor)
      • Lettre 479n: 2. Romano Guardini (1885-1968), né à Vérone mais quittant aussitôt l'Italie pour Mayence où son père était consul d'Italie, fit le choix de rester en Allemagne où il fut ordonné prêtre en 1910. Vicaire à Mayence, il est nommé en 1922 privat-docent à la faculté catholique de Bonn après une thèse sur S. Bonaventure, puis obtient la chaire de philosophie catholique nouvellent créée à Berlin. Voir Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, Salvator, 2012 et infra, L 536n.
    • 1929
      • Lettre 536n: "Maritain s´apprêtait à publier en septembre au Roseau d´or l´ouvrage de Romano Guardini L´Esprit de la liturgie, traduit et longuement préface par le germaniste Robert d´Harcourt (1881-1965), professeur à l´Institute catholique de Paris (voir infra, L 607). L´ouvrage, publié en 1918 à Fribourg, et expérimenté ensuite par Guardini avec les jeunes du Quickborn, dont il était l´un des aumôniers, eut une influence décisive sur le renouveau liturgique."
      • Lettre 573n: „Le thomiste et essayiste allemand Werner Becker (1904-1981), alors séminariste, avec qui Maritain s´était lié en 1927. Proche de Guardini et élève de Carl Schmitt, il avait consacré ses premier travaux à la philosophie politique, avec un doctorat sur Hobbes en 1925. Ordonné prêtre en 1932 et devenu oratorien à Leipzig, il poursuivra sa route comme“
      • Lettre 545 (À raïssa, dimanche 25 août 1929: + / Pax Valsainte Dimanche [C.P. de la Valsainte le 25 août, et de Meudon le 27])
        • "... 1 °) Bande Guardini. Quoi mettre? „Le `printemps´ / renouveau liturgieque en Allemagne“. „Un maître du renouveau liturique en Allemagne“. „Un maître de la pensée religieuse en Allemagne“? ou si tu trouves quelque chose de mieux! ..."
    • Salzburg 1931
      • Lettre 663 (À raïssa, même jour +/Pax Salzburg 19 août 1931 [C.P. de Salzbourg le 19, et de Meudon le 21])
        • „... À 5 h je suis allé à l´Université entendre Guardini, hélas presque rien compris, il parle trop vite. ... Le P. d´Ary me saisit de nouveau et je dîne avec son jeune ami Dru de Mongelas ... Le P. d´Arcy fait tout ce qu´il peut pour intéresser Guardini à cette âme dont je te parle dans ma dernière lettre, hélas c´est toujour comme à Meudon, Guardini n´a pas le temps, se dérobe (un prêtre!) Et Dru et d´Arcy de chercher partout un prêtre qui à Berlin puisse sauver cette âme du suicide par la contemplation. ... Apercu Guardini, pris rendez-vous pour vendredi. ..."
      • Lettre 665 (À raïssa, même jour Carte postale sous enveloppe: Salzburg, Mirabellgarten + Jedui [le 20 août; C. P. de Salbourg; de Meudon le 22)
        • "Auparavant Guardini. … "
      • Lettre 666 (À raïssa, vendredi 21 août 1931 Salzburg, vendredi 21 [C.P. de Salzburg, 21 août]):
        • Jeudi 20: "Petit miracle en route, rencontré Guardini dans la rue, je lui parle de cette "âme" que le Père d´Arcy (reparti à Londres) l´avait supplié de voir et qu´il avait refusée "faute de temps"; voilà qu´il accepte." - "Puis changement de registre, présentation de l´"âme" (Frau Liebes) accompagnée du fidèle Alexander Dru, qui fut l´ange en tout cela (élève de Cambridge, snobisme discret, connaît Menasce etc.) à Guardini dans une confiserie. // Il était temps. L´ âme part aujourd´hui pour Berlin.//" - "Puis changement de registre: Les Noces de Figaro, avec le fidèle Eschweiler (qui est mon ange à moi) puis réception chez des amis de Georgii avec Ghéon, re-Guardini, Bullough, exquis professeur de Cambridge ... Paranthèse: le cours de Guardini sur Dostoievski m´a parcu tout à fait remarquable5. Je lui ai demandé de nous l´envoyer quand il aura paru, pour le Roseau et Vigile. (N. B.: faire servir les Études Carmélitaines à Guardini. ..."
        • Vendredi: "... Après j´ai des rendez-vous, je souperai avec Guardini."
      • Lettre 670:
        • „Je suis contente que tu aies vu Guardini, Bauhofer et les autres, cela est bon pour le renouvellement des phantasmes!"
      • Lettre 671 ("À raïssa, même jour +/pax Salzburg dimanche [le 23 août, C. P. de Salzburg; et de Meudon le 24]):
        • "Je suis de tout mon coeur avec Guardini, une heure après je rencontre Eschweiler et je suis aussi avec lui sur un autre plan. Mais Eschweiler et Guardini ne peuvent pas ne pas se détester (je dis en tant qu´esprits). Et moi je les comprends et les aime tous deux. Et ainsi toujours. Où suis-je moi?" - "Guardini est hanté par les mêmes problèmes que nous, mais il n´a pas le balancier de S. Thomas. Nietzsche, Dostoievski, Moscou … Une même idee nous tenait cruellement tous deux, à ce déjeuner: La grandeur (visible) passe aux autres ... J'espère qu'il viendra à Paris, je voudrais qu'il te connaisse, je le voudrais beaucoup." - "Journal d´hier. Après le déjeuner avec Guardini, ..."
      • Lettre 682:
        • „Adresse de Guardini: (j´allais encore oublier) Leipzigerstrasse 13. Potsdam." [sic!, da 1931 nicht mehr aktuell!]
      • Lettre 686:
        • „Nietzsche annocait la mort de Dieu, peut-être était-il prophète, comme le veut Guardini. Sommes-nous arrivés à cet âge du Corps mystique."
      • Lettre 697 (À Jacques, même jours ... Meudon / 23 novembre 1931)
        • "Téléphoné à Charlie – je lui envoie les essais de Guardini. Melle Bugniet est au travail: je lui ai d´abord fait copier ta lettre à Guardini, modifiée dans le sens d´une moins grand humilité …“ -
  • [2023-025] [Italienisch] Papst Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger): Romano Guardini, (11. August)2023, hrsg. von Silvano Zucal, ins Italienische übersetzt durch Valentina Rossi - [Monographie] - [noch nicht online]
  • [2023-026] Birgit Sack: Maria Grollmuß 1896–1944: Biografische Annäherung und Erinnerungsnarrative, 2023 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=Ut-sEAAAQBAJ; zu Romano Guardini:
    • S. 155 f.: "Als sie im Februar 1925 mit den Korrekturbögen der Broschüre befasst war, erbat Romano Guardini einen Aufsatz, "der sich mit der Politik u[nd] der politischen Bildung der Frau beschäftigt". Der Beitrag, mit dem Maria Grollmuß "manches gutmachen u[nd] ergänzen" wollte, "was in der Broschüre einseitig geworden ist",[360: Maria Grollmuß an Hermann Kopf, 15.2.1925, Kopie bei der Vfn.] wurde Anfang 1926 in der Zeitschrift DIE SCHILDGENOSSEN unter der Überschrift "Über die weibliche Form in der Politik" sowie, stark verkürzt, in der Frauenbeilage der GERMANIA veröffentlicht.[361 Maria Grollmuß, Über die weibliche Form in der Politik, in: Die Schildgenossen 6 (1926), S. 62-67, und Maria Grollmuß, Über die weibliche Form in der Politik, in: Germania (Frauenwelt), 16.5.1926.] Wegen der Kritik, die Maria Grollmuß in der von Guardini herausgegebenen Zeitschrift an Theorie und Praxis der Frauenbewegung übt, erschienen in derselben Ausgabe der SCHILDGENOSSEN Repliken von Helene Weber (1881-1962) und Gerta Krabbel (1881-1961), zwei führende Repräsentantinnen der katholischen Frauenbewegung.[362: ...] Das entsprach auch dem Aussprache- und Forumscharakter der Zeitschrift, die sich als Sprachrohr der katholischen Lebens- und Jugendbewegung verstand.[363: ...]"

Hörer in Berlin

  • [2023-027] Martin Andermann (= Heinz Lichtenstein): Mein Leben in Deutschland vor und nach dem 30. Januar 1933 (1939), in: Detlef Garz/Nicole Welter (Hrsg.): Emigrationserfahrungen eines Psychoanalytikers: Heinz Lichtenstein alias Martin Andermann, 2023 [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=DGziEAAAQBAJ&pg=PA49; zu Romano Guardini:
    • S. 49f.: "Es gehörte zu den merkwürdigsten Kontrasten jenes trunkenen und ausschweifenden Berlins, dass die Vorlesungen eines Mannes an der Universität Berlin die größten Hörsäle füllten: die des katholischen Geistlichen und Philosophen Romano Guardini. Ich bin nicht imstande, viel über Romano Guardinis Persönlichkeit auszusagen. Dass er italienischer Abstammung ist, geht aus dem Namen hervor, doch hörte ich stets, dass er selbst in Deutschland geboren und aufgewachsen sei. Er soll ein Mitglied des Collegium Germanicum beim Vatikan sein. ... Er war ein noch jugendlich wirkender Mann Mitte oder Ende 30 vielleicht, mit einem edlen, ernsten Gesicht, wunderbaren Händen, die er bei seinen sparsamen Gesten ausdrucksvoll zu verwenden wusste, und einer meisterhaften Beherrschung der Sprache, die schlicht, klar und von einprägsamer Schönheit des Ausdrucks war. Seine Stimme kräftig, ohne laut zu sein, von einer gewissen etwas spröden Melodiösität. Wenn Guardini, in seiner schwarzen Soutane gekleidet, auf dem Rednerpodium stand und sprach, konnten wohl nur wenige seiner Hörer sich der starken persönlichen Anziehungskraft entziehen, die von diesem Mann ausging. Obgleich die von ihm damals angekündigten Kollegs weltenfern zu dem chaotischen Tumult jener Tage erscheinen mussten - er sprach über `Gott und die Welt´ und `Das Problem des Konkreten und die Lehre vom Reich Gottes´ - musste ich nicht selten stehen, wenn ich etwas zu spät zu den Vorlesungen kam. Diese Vorlesungen waren nicht nur von Theologiestudenten besucht, sondern von vielen Gasthörern, Intellektuellen aller Art, und ich kann versichern, dass in bürgerlich-intellektuellen Kreisen, wo man Sozialismus, Kameradschaftsehe und eventuell das letzte - oder nächste - Künstlerfest diskutierte, Guardini mit zu den Themen des Tages gehörte. Guardinis Vorlesung war, wie es nicht anders sein konnte, ein Versuch, den Nachweis zu erbringen, dass das menschliche Dasein unhaltbar sei, wenn man es lediglich mit wissenschaftlichen Einsichten zu fundieren unternehme. Guardinis Bestreben war es, zu zeigen, dass menschliches Dasein einzig und allein von der Transzendenz aus sinnvoll werden, dass aber zu der Transzendenz nie die Erkenntnis, sondern nur und ausschließlich die Offenbarung führe. Er verstand seine Hörer zu überzeugen, dass nur die katholische Kirche den Weg der Offenbarung weisen könne, und dass in ihr allein daher die Hoffnung auf eine Überwindung des seelischen, sittlichen und im Zusammenhang damit politisch-wirtschaftlichen Zusammenbruchs jener Tage liege. - Vor mir hörte ich zwei junge Theologen, offenbar Protestanten, über Guardinis Argumentation diskutieren. Sie waren sichtlich beeindruckt. Einer erzählte, dass Freund X, offenbar ebenfalls ein junger protestantischer Theologe, durch Guardini zum Katholizismus übergetreten sei - "unter schweren inneren Kämpfen", fügte der Sprecher hinzu. Von derartigen Konversionen hörte man viel sprechen, es scheint in der Tat eine recht erhebliche Anzahl Protestanten damals katholisch geworden zu sein. Guardini hatte einen protestantischen Nebenbuhler, Prof. Tillich, der ebenfalls weitreichenden Einfluss ausübte. ..."

Hörer in München

  • [2023-028] Klaus Dick: Zum Tod Benedikts XVI. “Wir waren Realisten” (Interview mit dem emeritierten Kölner Weihbischof Klaus Dick mit Regina Einig und Simon Kajan), in: Die Tagespost, 2023, 12. Januar [Artikel] - https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/wir-waren-realisten-art-227841; zu Romano Guardini:
    • "Eine Persönlichkeit, die damals ebenfalls in München lehrte, war Romano Guardini. Wie haben die Studenten Guardini damals erlebt?” Dick: “Romano Guardini hatte einen besonderen Status an der Universität und gehörte nicht zur theologischen Fakultät. Wir gingen gern in seine Vorlesungen und hörten sonntags seine Predigten in Sankt Ludwig. Er las damals über „Das Ende der Neuzeit“. Seine Vorlesungen waren allgemein sehr geschätzt, aber dass einmal ein Seligsprechungsprozess für ihn eingeleitet würde, hätte damals allerdings niemand gedacht.”

Guardini-Tag in Berlin 2023

Berichte über mein Leben, engl.