Papst Benedikt XVI.

Aus Romano-Guardini-Handbuch
(Weitergeleitet von Joseph Ratzinger)

Papst Benedikt XVI., bürgerlich Joseph Ratzinger (1927-2022)

Biographie

  • 1951 Priesterweihe (gemeinsam mi seinem Bruder Georg)
  • August bis September 1951 Kaplan in der Pfarrei St. Martin im Münchener Stadtteil Moosach (bis September 1951 als Krankheitsvertretung für Stadtpfarrer Joseph Knogler)
  • September 1951 bis September 1952 Kaplan in der Pfarrei Heilig Blut im Stadtteil Bogenhausen. Dort vor allem auch für die Filialkirche St. Georg zuständig.
  • Dort lernte der Kaplan Ratzinger auch Dietrich von Hildebrand kennen, der zur Pfarrei gehörte. [Karla Mertens (1913-2005) veranstaltete in den 60er und 70er Jahren theologische Vortragsabende, bei denen auch Ratzinger und Scheffczyk sprachen. Als sie 1969 gemeinsam mit Balduin Schwarz und Wolfgang Graf Waldstein die deutsch-österreichischen Dietrich von Hildebrand Gesellschaft mit Sitz in München gründete und deren Vorstand wurde, ist dies Ratzinger sicher nicht entgangen, erst recht nicht als er Erzbischof von München und Freising wurde. Mertens unterstützte über den "Verein zur Förderung wissenschaftlicher und karitativer Tätigkeiten auf christlicher Grundlage e.V.", dem sie drei Jahrzehnte als Präsidentin vorstand, insbesondere die Internationale Akademie für Philosophie in Liechtenstein. Ab Anfang der 90er Jahre engagierte sie sich für das Institut Christus König und Hoherpriester (1990 in Gabun gegründet), indem sie Prof. Rudolf Michael Schmitz ihr Anwesen in Bayerisch Gmain als Niederlassung zur Verfügung stellte. Papst Benedikt XVI. verlieh der Gemeinschaft 2008 die Rechtsstellung einer Gesellschaft apostolischen Lebens, 2016 erfolgte die definitive Approbation der Konstitutionen des altrituellen Instituts. Im Jahr 2000 schrieb Joseph Kardinal Ratzinger das Vorwort für die von Alice von Hildebrand nach Aufzeichnungen Ihres Mannes herausgegebene Biographie "The Soul of a Lion", deutsch unter dem Titel: Die Seele eines Löwen: Dietrich von Hildebrand. Aus dem Amerikanischen von Ludger Hölscher. Mit einem Vorwort von Joseph Kardinal Ratzinger, Düsseldorf: Verlag Dr. Müller, 2003. 2004 wurde das „Hildebrand Project“ gegründet. Ratzinger wurde dabei als Honorary Member des Advisory Council geführt, eine Funktion, die er wohl nach seiner Wahl zum Papst nicht mehr ausgeübt hat, auf die aber das "Hildebrand Project" bis Januar 2022 noch verweist (https://web.archive.org/web/20220114142335/http://www.hildebrandproject.org/about/advisory-council). 2007 gewährte Papst Benedikt der Witwe Alice Hildebrand eine Privataudienz - https://web.archive.org/web/20151019185053/http://www.hildebrandproject.org/sites/default/files/newsletter/Transformation%20-%20Issue%207%20-%20Year%20in%20Review%202007.pdf]
  • 1953 Dr. theol. mit der Dissertation "Volk und Haus Gottes in Augustins Lehre von der Kirche" (Prädikat summa cum laude)
  • 1957 Habilitation an der Ludwig-Maximilians-Universität München bei Gottlieb Söhngen im Fach Fundamentaltheologie und gegen den Widerstand des Dogmatikers Michael Schmaus mit der Schrift "Die Geschichtstheologie des hl. Bonaventura" mit der Auflage einer Überarbeitung und Weglassung der von Schmaus beanstandeten Teile (erst 2009 veröffentlicht)
  • 21. Februar 1957: Habilitationsvortrag zum Thema "Die Einheit zwischen fundamentaltheologischer und dogmatischer Betrachtungsweise der Kirche"
  • 1958 Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Freising
  • 1959 Professor für Fundamentaltheologie an der Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
  • 24. Juni 1959 Antrittsvorlesung "Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen"
  • 1961 Ratzinger verfasst für Kardinal Frings in der Vorbereitungsphase zum Zweiten Vatikanischen Konzil eine Rede für Genua, die von Papst Johannes XXIII. sehr gelobt wurde. Daraufhin berief Frings, der Mitglied des zehnköpfigen Konzilspräsidiums war, Ratzinger zu seinem Berater und Redenschreiber. Außerdem wirkte er in der Kommission zur Erarbeitung der Konstitution Dei verbum mit. 1963 wurde er zum Peritus (Konzilstheologen) ernannt.
  • 1963 bis 1966 Professor am Seminar für Dogmatik und Dogmengeschichte der katholisch-theologischen Fakultät an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
  • 27. Juni 1963 Antrittsvorlesung "Offenbarung und Überlieferung"
  • 1966 Lehrstuhl für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen.
  • 19. Januar 1967 Antrittsvorlesung. Aus Vorlesungen aus dieser Zeit für ie Hörer aller Fakultäten entstand sein 1968 veröffentlichtes Buch Einführung in das Christentum.
  • 1969 Aufgrund seiner eigenen Betroffenheit von den Tübinger Studentenprotesten Wechsel als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an die Fakultät für Katholische Theologie der Universität Regensburg an.
  • Februar 1970 Plädoyer (gemeinsam mit Walter Kaspar und Karl Lehmann) für eine eindringliche Überprüfung und differenziertere Betrachtung des Zölibatsgesetzes der lateinischen Kirche;
  • Von Regensburg aus Sommerkurse in Zusammenarbeit mit Heinrich Schlier und Alma von Stockhausen in Bierbronnen
  • 25. März 1977 Ernennung zum Erzbischof von München, Bischofsweihe am 28. Mai. Ratzinger bleibt aber Honorarprofessor in Regensburg
  • 27. Juni 1977 Kreierung zum Kardinal durch Papst Paul VI.
  • 25. November 1981 Ernennung zum Präfekten der Glaubenskongregation durch Papst Johannes Paul II. zum Dienstantritt am 1. März 1982
  • 1985 Beteiligung an den Jubiläumsveranstaltungen zum 100. Geburtstag Romano Guardinis in München
  • 1988 Unterstützung der Gustav-Siewerth-Akademie, gegründet von Alma von Stockhausen
  • 2000 Kardinal Ratzinger schreibt Vorwort zur Hildebrand-Biographie "The Soul of a Lion"
  • 2004 Kardinal Ratzinger wird Honorary Member des Advisory Council des "Hildebrand Projekt"
  • 19. April 2005 Wahl zum Papst. Er gibt sich den Namen Benedikt XVI.
  • 28. Februar 2013 Amtsverzicht, seither Papst emeritus.

Biographische Beziehungen zu Guardini

Kaplanszeit Ratzingers in Bogenhausen (1951/52)

  • Joseph Ratzinger war von Anfang August 1951 bis September 1952 Kaplan in München-Bogenhausen. Dabei war er im August 1951 noch nach Moosach ausgeliehen. In einem Gespräch mit Seewald berichtet Ratzinger es so, wie wenn Guardini schon 1951/52 in Bogenhausen gelebt hätte. Guardini wohnte aber in der Kunigundenstr. 51 in Altschwabing und gehörte somit zu St. Sylvester/St. Ursula.
  • In dieser Zeit besuchte Guardini Pfarrer Max Blumschein (oder hat sich eines Sonntags nach Bogenhausen zur Zelebration angemeldet), der dann anschließend seinem Kaplan berichet. Blumschein sei "ganz schwebend und durcheinander gewesen" und beschrieb Guardini. „Guardini war ein eher zurückhaltender Mensch, aber sehr einfach und liebenswürdig“.
  • Einiges über Guardini erfuhr Ratzinger von seinem Bruder Georg Ratzinger, der vom 1. November 1951 bis 1953 in St. Ludwig Kaplan war.

Freisinger Zeit Ratzingers (1953-1959)

  • 1953-1966 Kirchenrat Karl Doerfler (+ 1968), evangelischer Pfarrer in München Bogenhausen.
  • Am 11. Juli 1953 wurde er zum Doktor der Theologie promoviert und übernahm 1954 vertretungsweise in Freising den Dogmatik-Lehrstuhl.
  • Dr. Romano Guardini selbst war erst ab 1. August 1954 wohnhaft in München 27, Merzstraße 2, so daß er zur Pfarrei Bogenhausen, Hl. Blut gehörte – da war aber Ratzinger nicht mehr dort, denn er wurde am 1. Oktober 1952 als Dozent ans Freisinger Priesterseminar berufen. Allerdings hat er wohl noch während der Promotionszeit das ein oder andere Mal dort ausgeholfen.
  • 1956 Zufälliges Treffen von Guardini auf Burg Rothenfels, als Ratzinger mit einem Freund zu seinem Onkel nach Franken fuhr und dabei an Rothenfels vorbeikam. Guardini war auf der Burg und erkennt Ratzinger: „Wen sieht man denn da!“
  • Am 21. Februar 1957 Habilitation Ratzingers in Fundamentaltheologie. Guardini war wohl in die Habilitationsschwierigkeiten zwischen Ratzinger und Schmaus involviert, da Schmaus und Guardini damals nicht nur in Sachen Katholische Akademie in Bayern gut befreundet waren. Nur von daher erklärt sich ein Brief der Dankbarkeit von Ratzinger gegenüber Guardini, in dem er bedauert, nicht an der Festschrift mit einem Beitrag mitwirken zu können, aber dafür eine kleine Schrift Guardini direkt zum 80. Geburtstag widmet.
  • Am 1. Januar 1958 Ernennung Ratzingers zum a.o. Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Freising.
  • Am 1. Juli 1958 hält Guardini einen Vortrag in der evangelischen Pfarrei vor ökumenisch gesinntem Publikum. Vgl. dazu R 4 5.6.1958 Vortragsfassung „Evangelisches Christentum in katholischer Sicht, heute“ – diese Fassung beginnt mit „Meine Damen und Herren! Herr Pfarrer Doerfler hat mich aufgefordert, etwas darüber zu sagen, wie das evangelische Christentum sich heute dem katholischen Christen darstelle“. Dieser Vortrag wird noch 1958 in der Zeitschrift Una Sancta veröffentlicht.
  • 1961 Josef Ratzinger verweist in seinem gemeinsam mit Rahner verfassten Büchlein „Episkopat und Primat“ auf Guardinis Aufsatz in der Una Sancta. Natürlich ist ihm nicht entgangen, dass es sich dabei um einen Vortrag in Bogenhausen gehandelt hat. Auch später verweist Kardinal Ratzinger bzw. Papst Benedikt immer wieder einmal auf diesen Vortrag Guardinis, aber er kennt ihn wohl nur vom Lesen der Una sancta.
  • Möglich wäre allerdings auch, dass Guardini während der Kaplanszeit Ratzinger schon einmal bei dem Vorgänger von Dörfler in der Bogenhausener Pfarrei war, da Ratzinger eine Erinnerung an einen Bericht Blumscheins gegenüber Peter Seewald einleitet mit „als Kaplan“: Ratzinger sagt: „Mir ist als Kaplan eine kleine Begegnung aus München unvergesslich geblieben. Mein damaliger Pfarrer Blumschein war mit dem Pfarrer der benachbarten evangelischen Pfarrei befreundet. Eines Tages kam Romano Guardini zu einem Vortrag, und die bei den Pfarrer konnten mit ihm reden. Ich weiß nicht, wie das Gespräch verlaufen ist, aber Blumschein hat mir dann ganz entgeistert erzählt, Guardini hätte gesagt, es wird, wenn man älter wird, nicht leichter mit dem Glauben, sondern schwerer. Guardini mag damals so um die fünfundsechzig oder siebzig Jahre alt gewesen sein. Natürlich, das ist die spezifische Erfahrung eines Menschen, der an sich schwermütig war und :viel gelitten hat. Aber, wie gesagt, ganz erledigt ist die Sache nie. Andererseits wird es irgendwie leichter, weil auch die Flamme des Lebens kleiner wird. Aber solange man unterwegs ist, ist man unterwegs.“ Die Angabe „fünfundsechzig oder siebzig“ zielt auf 1950/55, er selbst war wie gesehen von 1951/52 in Bogenhausen. Natürlich hatte Ratzinger wohl auch noch nach seiner eigentlichen Kaplanszeit Kontakt zu Blumschein, daher kann der Bericht theoretische auch kurz nach der Kaplanszeit treffen.

Ratzingers Bonner, Münsterer und Tübinger Zeit (1959-1969)

  • 1959 wechselte Ratzinger dann nach Bonn.
  • 1965 Widmung eines Büchleins mit Adventspredigten an Romano Guardini zu dessen 80. Geburtstag, als Ersatz dafür, dass er aufgrund seiner Tätigkeit als Konzilstheologe sich nicht an der Festschrift für Guardini beteiligen konnte. Es handelt sich um: "Vom Sinn des Christseins. Drei Predigten. Romano Guardini, dem Achtzigjährigen, zugeeignet" (München 1965);
  • aus seiner Bonner, Münsteraner und Tübinger Zeit sind außer dem Briefwechsel zu dieser Widmung keine Begegnungen oder Korrespondenzen zwischen Romano Guardini und Joseph Ratzinger bekannt.

Archivalien

  • BSB B13/023-1: Brief von Ratzinger an Guardini vom 05.07.1965 mit folgendem Inhalt: Entschuldigung dafür, dass er wegen der Beanspruchung durch die Konzilsarbeit nicht an der Festschrift zu Guardinis 80. Geburtstag beteiligen konnte und ihm daher gerne ein kleines Büchlein mit Adventspredigen widmen wolle und ob Guardini damit einverstanden wäre.
  • BSB B13/023-2 Brief von Guardini an Ratzinger vom 13.07.1965 mit positivem Bescheid
  • Das besagte Buch "Vom Sinn des Christseins. Drei Predigten. Romano Guardini, dem Achtzigjährigen, zugeeignet" (München 1965) steht in der Guardini-Bibliothek im Schloß Suresnes (gb 3756). Ohne Widmung und Eintrag stehen in der dortigen Bibliothek noch Ratzingers "Die christliche Brüderlichkeit" (München 1960)

Bibliographie zu Guardini

I. Phase der Guardini-Rezeption: Zustimmung in der Bonaventura- und Pascal-Interpretation sowie in den Grundannahmen der Ekklesiologie und des Offenbarungsverständnisses (1955-1968)

1955/1959

  1. Offenbarung und Heilsgeschichte nach Bonaventura (Das Offenbarungsverständnis und die Geschichtstheologie Bonaventuras), 1955 (ursprünglich eingereichte, aber durch den Koreferenten Schmaus zurückgewiesene Habilitationsschrift, deren nicht beanstandeten, schließlich ergänzten und überarbeiteten dritten Teil er unter dem Titel „Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura“ Ratzinger erneut einreichte [neu aufgenommen] - [Monographie]/[Habilitationsschrift] - [noch nicht online]
    1. auch in ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 2: Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras, Freiburg 2009, zu Romano Guardini S. 72, 228, 233, 314, 350-357??? [Monographie] - [noch nicht online]
  2. Die Geschichtstheologie des heiligen Bonaventura, München 1959, zu Romano Guardini S. 6f, 12, 52, 112, 132, 144 [neu aufgenommen] - [Monographie]/[Habilitationsschrift] - https://books.google.de/books?id=fIQAAAAAMAAJ; 1992; auch in ders: Gesammelte Schriften, Bd. 2: Offenbarungsverständnis und Geschichtstheologie Bonaventuras, Freiburg 2009, § 14 Das Geschichtsbewusstsein Bonaventuras, zu Romano Guardini S. 580 und S. 605 u.ö. [Monographie]/[Habilitationsschrift] - [noch nicht online]
    1. Übersetzungen:
      1. The Theology of History in St. Bonaventure. (Übersetzung: Zachary Hayes). Franciscan Herald Press, Chicago 1971, (2)1989;
      2. La théologie de l'histoire de saint Bonaventure. (Übersetzung: Robert Givord, Louis Burger, Françoise Vinel). Presses universitaires de France, Paris 1988;
      3. La teologia della storia di San Bonaventura. (Übersetzung: Marcella Montelatici). Nardini, Milano 1978, Firenze (2)1991;
      4. A teología de la historia de San Buenaventura, (Übersetzung: Juan Daniel Alcorlo, Rafael Sanz OFM). Encuentro, Madrid 2004 [Monographie] – http://books.google.es/books?id=A3ODRnrJx18C; 2011: https://books.google.de/books?id=vBQcwarzQLEC;
    2. Das Literaturverzeichnis weist aus: Guardini, Die Lehre des hlg. Bonaventura von der Erlösung, Düsseldorf 1921 (zitiert: Erlösungslehre); Guardini, Eine Denkergestalt des hohen Mittelalters: Bonaventura, in: R. Guardini, Unterscheidung des Christlichen, Mainz 1935, S. 389-403; und: Die Offenbarung, ihr Wesen und ihre Formen, Würzburg 1940;
    3. S. 144: Ratzinger verweist hier neben Guardini, Eine Denkergestalt, auf "B. Rosenmöller, Religiöse Erkenntnis ... S. 36 berichtet von ausführlichen Hinweisen Guardinis auf diese Sache in dessen ungedruckter Habilitationsarbeit, die jedoch in anderen Zusammenhängen zu stehen scheinen." Warum Ratzinger dies nicht anhand einer Rücksprache mit Guardini überprüft, obwohl die Arbeit in München entstanden ist, muss offen bleiben.

1956

  1. Die Kirche als Geheimnis des Glaubens, in: Lebendiges Zeugnis, 4, 1956/57, S. 19-34 [neu aufgenommen] - [Artikel] – [noch nicht online]; dann mit neuer Einleitung unter dem Titel „Vom Ursprung und vom Wesen der Kirche“, in: Humanitas Christiana. Werkblatt für das Erzbischöfliche Abendgymnasium Collegium Marianum Neuss 6, 1962, S. 2-11 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; dann in ders.: Das neue Volk Gottes, Düsseldorf 1969; (2)1970, S. 75-89, zu Romano Guardini S. 76 [neu aufgenommen] - [Artikel] – https://books.google.de/books?id=ogjSAAAAMAAJ; auch in ders.: Glaube, Erneuerung, Hoffnung, Leipzig 1981, S. 35-48 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; jetzt in ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 8/1: Kirche – Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. 140ff. [Artikel] – [noch nicht online]
    1. „Damals prägte Romano Guardini das hoffnungs-voll-kühne Wort: `Ein Vorgang von unabsehbarer Tragweite hat begonnen; die Kirche erwacht in den Seelen.´“ Zusammen genannt mit Dibelius („Jahrhundert der Kirche“) und Gertrud von LeFort („Hymnen an die Kirche“)
  2. Rezension zu Alfred Läpple, Der Einzelne in der Kirche. Wesenszüge einer Theologie des Einzelnen nach John Henry Kardinal Newman. Teil I., München 1952, in: Klerusblatt, 36, 1956, S. 223-224 [neu aufgenommen] – [Rezension] – [noch nicht online]; dann in ders: Priester aus innerstem Herzen. Beiträge im Klerusblatt aus fünf Jahrzehnten, München 2007, S. 341-342 [Rezension] – [noch nicht online]; jetzt in ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 8/1: Kirche – Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. 1265 [Rezension] – [noch nicht online]
    1. Ratzinger geht irrtümlich und künstlich von einer größeren Differenz zwischen den Ansätzen Steinbüchels und Guardini aus: „Der philosophische und theologische Neuaufbruch, der sich zwischen den Weltkriegen im katholischen Raum zutrug, war weitgehend durch zwei gegensätzlich scheinende Bewegungen bestimmt: den an Kierkegaard anschließenden Personalismus einerseits, der seinen profiliertesten Vertreter in Theodor Steinbüchel fand, und durch ein in der Liturgischen Bewegung sich sammelndes Neuerlebnis von Kirche und Gemeinschaft andererseits, das vor allem in den frühen Werken Romano Guardinis seinen literarischen Niederschlag fand. Beide Ansätze wurden inzwischen in sorgfältiger Kleinarbeit weiter ausgestaltet; umso erstaunlicher ist es, dass eine Konfrontierung und innere Verschmelzung der beiden geistigen Linien bisher noch kaum versucht worden ist.“ Läpple nehme diese Aufgabe in Angriff, in dem er Kardinal Newmans Äußerungen über den „Einzelnen in der Kirche“ nachgeht.“

1959

  1. Auferstehung und ewiges Leben, in: Theodor Bogler (Hrsg.): Tod und Leben. Von den letzten Dingen, Maria Laach 1959, S. 92-103 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; dann in: W. Kraning (Hrsg.): Glaube – Erneuerung – Hoffnung, S. 154-164 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; dann in: ders.: Dogma und Verkündigung, München/Freiburg im Breisgau 1973, S. 301-314, zu Romano Guardini S. 310; (3)1977, S. 306 [Gerner 76] - [Monographie] - [noch nicht online];
    1. Übersetzungen:
      1. Dogma and Preaching, 1985 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=mO1BAQAAIAAJ;
    2. Verweis auf „die Ausführungen R. Guardinis über den Begriff „Herz““ in: Guardini, Christliches Bewußtsein
  2. Episkopat und successio apostolica, in: Catholica, 13, 1959, 260-277 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; unter dem Titel "Primat, Episkopat und successio apostolica" dann in: Karl Rahner/Joseph Ratzinger: Episkopat und Primat, Freiburg u. a. 1961, S. 37-59; (2)1963 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; auch in: ders.: Wort Gottes – Tradition – Amt, hrsg. von Peter Hünermann und Thomas Söding, 2005, S. 13-36 und 117-122 [Artikel] – [noch nicht online]; jetzt in: ders.: Gesammelte Schriften, Bd. 12, ???, S. 212-232 [Artikel] – [noch nicht online];
    1. Übersetzungen:
      1. Primacy, episcopate, and apostolic succession, in: Karl Rahner/Joseph Ratzinger: The Episcopate and the Primacy, 1962, S. 20??? [neu aufgenommen] - [Artikel]- https://books.google.de/books?id=M98cAAAAMAAJ;
    2. Darin verweist Ratzinger erstmals auf Guardini, Evangelisches Christentum in katholischer Sicht heute

1960

  1. Der Gott des Glaubens und der Gott der Philosophen: ein Beitrag zum Problem der Theologia Naturalis, 1960 [Bonner Antrittsvorlesung], zu Romano Guardini S. 29 und 31 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=UkERAQAAIAAJ;
    1. Erneuter Verweis auf: Guardini, Christliches Bewußtsein;

1962

  1. Kritik an der Kirche? Dogmatische Bemerkungen: Kirche der Heiligen – Kirche der Sünder, in: Test. Zeugnisse studentischer Sozialarbeit, 3, 1962, S. 22-25 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; jetzt in: Gesammelte Schriften, Bd. 8/1: Kirche – Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. ???, zu Romano Guardini S. 482 [Artikel] – ???;
    1. „Im Jahre 1921 prägte Romano Guardini das Wort: Ein Vorgang von unabsehbarer Tragweite hat begonnen: Die Kirche erwacht in den Seelen. Nach dem großen Zusammenbruch des Jahres 1918 war in Deutschland eine Stimmung der Sehnsucht nach der heilen, gefügten Welt des Mittelalters erwacht, ein romantisches Gefühl für Gemeinschaft, sei es im Volk, sei es in der Kirche. …“ Verweis auf Gertrud von Le Fort „Hymnen an die Kirche“ – „Nach dem Zusammenbruch von 1945 war die Situation völlig anders. …“

1965

  1. Angesichts der Welt von heute. Überlegungen zur Konfrontation mit der Kirche im Schema XIII“, in: WuW, 20, 1965, S. 493-504; erweiterte Fassung unter dem Titel „Der Christ und die Welt von heute. Überlegungen zum sogenannten Schema 13 des Zweiten Vatikanischen Konzils“ in: Metz, Johann Baptist (Hrsg.): Weltverständnis im Glauben, Mainz 1965, S. 143-160 [neu aufgenommen] – [Artikel] - ???; dann unter dem Titel: Der Christ und die Welt von heute. Überlegungen zur Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils (1965), in ders.: Dogma und Verkündigung, München/Freiburg im Breisgau 1973, S. 183-204 (in der dritten Auflage S. 179-200); zu Romano Guardini S. 196 [Gerner 76] - [Monographie] - [noch nicht online],
    1. Verweis auf Romano Guardini, Das Ende der Neuzeit (1965, S. 155 und Dogma und Verkündigung, 1973, S. 196; (3)1977, S. 192)
  2. Vom Sinn des Christseins. Drei Adventspredigten, München 1965 (Drei Predigten, gehalten am 13.-15. Dezember 1964 vor der Katholischen Studentengemeinde im Dom zu Münster. Mit gedruckter Widmung „Romano Guardini dem Achtzigjährigen in Dankbarkeit und Verehrung zugeeignet“ [neu aufgenommen] - [Widmung] - https://books.google.de/books?id=CmAtAAAAMAAJ; (Neuausgabe)2005; vgl. dazu Briefwechsel in Bayerischer Staatsbibliothek Guardini-Nachlass. Im Text selbst kommt Guardini nicht vor.

1968

  1. Einführung in das Christentum, München/Freiburg im Breisgau 1968 [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]; Einführung in das Christentum. Vorlesungen über das apostolische Glaubensbekenntnis, (10)1969[Monographie] - https://books.google.de/books?id=DjfSAAAAMAAJ; 2000; 2005;
    1. Übersetzungen:
      1. Introduction to Christianity, 2004, zu Romano Guardini S. 13, 28, 107, 144; (2)2010 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=vA10DgAAQBAJ;
    2. 1969, S. 76 Bezug auf Guardini, Religion und Offenbarung
    3. 1969, S. 109 Bezug auf Guardini, Christliches Bewußtsein, S. 23, 27-61, insbesondere S. 47 f.
    4. In neuem Vorwort ab 2000 nimmt er zusätzlich Bezug auf Guardini, Unterscheidung des Christlichen ("Although Romano Guardini in the 1930s had coined the expression Unterscheidung des Christlichen [distinguishing what is Christan] - something that was extremely necessary then - such distinctions now no longer seemed to be important; ...") und Guardini, Christliches Bewußtsein ("But Romano Guardini correctly pointed out that the higher form of humility consists in allowing God to do precisely what appears to us to be unfitting and to bow down to what he does, not to what we contrive about him and for him.")
  2. (Kommentar zum ersten Kapitel des ersten Teils der Pastoralkonstitution), in: LThK2, 1968, Bd. 14/III, S. 323f., vor allem Fußnote 15 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=__EIAQAAIAAJ;
    1. Vergleich von Guardinis Begriff der „Innerlichkeit“ in seinem Werk über Pascal „Christliches Bewußtsein“ mit mit der „Theologie des Herzens“ der Pastoralkonstitution

II. Regensburger und Münchener Wende in der Guardini-Rezeption nach der „Kulturrevolution“ (1969-1981)

Ab 1968: Zunehmendes Infragestellen der Gültigkeit von Guardinis „Erwachen der Kirche in den Seelen“, einseitiges Aufgreifen des Primats des Logos über das Ethos und Kritik am Spielbegriff. Anschluss an Helmut Kuhns Idee von der "Kulturrevolution".

1969

  1. Der Verstand, der Geist und die Liebe. Eine Pfingstbetrachtung, in: Die Rheinische Post vom 24.5.1969, Nr. 119 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; dann in ders.: Dogma und Verkündigung, München/Freiburg im Breisgau 1973, S. 367-372 [Gerner 76] - [Monographie] - [noch nicht online], siehe auch englische Übersetzung in Dogma and Preaching; auch in: Holger Zaborowski/Alwin Letzkus (Hrsg.): Credo für heute, 2006, S. 127-133 [Artikel] – [noch nicht online];
    1. zu Romano Guardini 1973, S. 370; (3)1977, S. 366: Verweis auf „eingehende Analyse“ eines Pascal-Textes bei Guardini, Christliches Bewußtsein

1971

  1. Warum ich noch in der Kirche bin, in: Hans Urs von Balthasar/ders.: Zwei Plädoyers, München 1971; (2)1971, S. 55-75 [neu angenommen] - [Artikel] – [noch nicht online]; dann in ders.: Grundsatz-Reden aus fünf Jahrzehnten, Regensburg 2005, S. 103-119 [Artikel] – [noch nicht online]; auch in: Credo für heute, Freiburg 2006, S. 190-210 [Artikel] - ???; jetzt in: Gesammelte Schriften, Bd. 8/2: Kirche – Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. 1170 [Artikel] - ???;
    1. Übersetzungen:
      1. Fundamental Speeches from Five Decades, 2012, zu Romano Guardini S. 133ff. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=Dynac2dpDAAC;
    2. „Das hoffnungsvolle Wort Romano Guardinis, 1921 gesprochen, scheint ins Gegenteil verkehrt: Ein Vorgang von großer Tragweite hat begonnen: die Kirche erwacht in den Seelen. Heute scheint das Wort umgekehrt lauten zu müssen: in der Tat, ein Vorgang von großer Tragweite spielt sich ab – die Kirche erlischt in den Seelen und sie zerfällt in den Gemeinden. Inmitten einer Welt, die nach Einheit strebt, zerfällt die Kirche in nationalistisches Ressentiment, in die Verketzerung des Fremden, in die Glorifizierung des Eigenen. Zwischen den Managern der Weltlichkeit und einer Reaktion, die sich allzu sehr ans Äußerliche und bloß Gewesene klammert, zwischen Missachtung der Überlieferung und positivistischem Bauen auf den Buchstaben scheint es keine Mitte zu geben – die öffentliche Meinung weist jedem unerbittlich seine Stelle zu; sie braucht klare Etikette und kann sich auf Nuancen nicht einlassen: Wer nicht für den Fortschritt ist, ist gegen ihn; man hat Konservativer oder Progressist zu sein. Die Wirklichkeit ist freilich, gottlob, doch anders;“)

1973

  1. Verkündigung von Gott heute, in: Dogma und Verkündigung, München/Freiburg im Breisgau 1973 [Gerner 76] - [Monographie] - [noch nicht online], S. 101-118, zu Romano Guardini S. 108 (auch in (3)1977) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=pH8aAAAAMAAJ; Beitrag einzeln auch in: IKaZ Communio (Deutsch), 2, 1973, S. 342-355; dann auch in: Die anstößige Wahrheit des Glaubens, S. 71-87; englisch in: Dogma and Preaching, 1985 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=mO1BAQAAIAAJ;
    1. zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie: „Romano Guardini hat in diesem Zusammenhang vom Primat des Logos über das Ethos gesprochen: Vor dem Tun steht das Sein. Im Anfang war nicht die `Tat´, sondern das Wort; es ist stärker als die Tat. Nicht das Tun schafft den Sinn, sondern der Sinn schafft das Tun. Damit hängt zugleich zusammen, daß christlicher Glaube mit Vernunft zu tun hat, ihr nicht entgegen steht, sondern sie einfordert.“

1977

  1. Eschatologie - Tod und ewiges Leben, 1977 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=uxQtAAAAMAAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. Eschatology, Death and Eternal Life, 1988, zu Romano Guardini S. 283 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=wuXYAAAAMAAJ;
    2. zu Romano Guardini S. 137 und 168, wohl nur Literaturverweise auf Guardini, Der Herr und Guardini, Die letzten Dinge
  2. Gestalt und Gehalt der eucharistischen Feier, in: Internationale katholische Zeitschrift „Communio“, 6, 1977, S. 385–396, dann in: Das Fest des Glaubens: Versuche zur Theologie des Gottesdienstes, 1981 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=_PEHAAAAMAAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. The Feast of Faith: Approaches to a Theology of the Liturgy, 1986, zu Romano Guardini S. 33 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=-CpkX4pcqfgC;
      2. La vita di Dio per gli uomini, 2007 - https://books.google.de/books?id=ZNhP0uU_KGQC;
    2. 1981, S. 31: „Romano Guardini hatte sein Buch über die Messe, in dem die inneren Erfahrungen und Forderungen der zwei vorangegangenen Jahrzehnte klassischen Ausdruck fanden, ganz auf die Frage nach der wesentlichen «Gestalt» der heiligen Messe konzentriert. Diese Ausrichtung entsprach dem inzwischen gewachsenen neuen liturgischen Bewußtsein.“ (Verweis auf Guardini, Besinnung vor der Feier der heiligen Messe) [...] S. 32: „Guardini und andere waren mit gleichen Aussagen vorangegangen. Von kämpferischen Anhängern der liturgischen Reform wurde das Wort „Tuet dies“. Ein sarkastischer Nachdruck lag in der beliebten Bemerkung , Jesus habe schließlich gesagt «Tuet dies» und nicht etwa: «Tut, was ihr wollt.» Solche Formulierungen mußten in Kreisen der dogmatischen Theologie auf horchen lassen.“

Am 25. März 1977 ernannte Papst Paul VI. Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und Freising.

1978

  1. Laudatio auf Alfons Goppel, in: Romano-Guardini-Preis an Alfons Goppel, München (Dokumentation), in: Zur debatte, München, 8, 1978, 3 (Mai/Juni), S. S. 3-5 [Gerner 226] - [Artikel] - [noch nicht online]; wohl auch in: Klerusblatt; auch in ders.: Grundsatz-Reden aus fünf Jahrzehnten, Regensburg 2005, S. 173-181 [Artikel] – [noch nicht online]; dann in ders.: Priester aus innerstem Herzen. Beiträge im Klerusblatt aus fünf Jahrzehnten, München 2007, S. 149-154 [Artikel] – [noch nicht online]
    1. Zur Frage nach der Struktur der liturgischen Feier, in: Internationale Katholische Zeitschrift, 7, 1978, S. 488—497; dann in: Das Fest des Glaubens: Versuche zur Theologie des Gottesdienstes, 1981 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=_PEHAAAAMAAJ;
    2. Übersetzungen:
      1. The Feast of Faith: Approaches to a Theology of the Liturgy, 1986 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=-CpkX4pcqfgC;
      2. La vita di Dio per gli uomini, 2007 - https://books.google.de/books?id=ZNhP0uU_KGQC;
    3. 1981, S. 63 (auch in: ders., Theologie der Liturgie (JRGS 11), Freiburg Br. 2008, S. 383-395): "Das wiederum heißt, daß sich diese Partizipation nicht im Augenblick des liturgischen Vollzugs erschöpfen darf; daß Liturgie nicht wie ein Happening dem Menschen von außen aufgestülpt werden kann, sondern liturgische Erzeihung und Einübung verlangt. Leider ist die ganze großartige Arbeit, die Männer wie Romano Guardini und Pius Parsch in diesem Betracht geleistet haben, mit den neuen Büchern zunächst wie Makulatur in den Papierkorb geworfen worden.“

1980

  1. Interpretation und Veränderung, in: Guardini-Preis 1980, in: Zur debatte, München, 10, 1980, 3 (Mai/Juni 1980), S. 7 [Gerner 226] - [Artikel] - [noch nicht online]

1981

  1. Danken und Büßen, in: Jahresfeier 1981 mit Verleihung des Romano-Guardini-Preises 1981 an Josef Pieper und Walter Dirks, in: Zur debatte, München, 11, 1981, 3 (Mai/Juni 1981), S. 6 f. [Gerner 226] - [Artikel] - [noch nicht online]

1982

Kardinal Ratzinger wurde dann am 25. November 1981 durch Papst Johannes Paul II. zum Präfekten ernannt. Am 15. Februar 1982 legte er das Amt als Erzbischof nieder. Den Vortrag zur Preisverleihung hatte Kardinal Ratzinger aber noch als Erzbischof von München und Freising zugesagt:

  1. Interpretation - Kontemplation - Aktion, S. 5-8 (Vortrag am 27. Juni 1982 bei der Jahresfeier der Katholischen Akademie in Bayern und anläßl. der Verleihung des Romano-Guardini-Preises an Gemma Hinricher OCD (1932-1990), Karmelitin im Karmel Regina Martyrum, Berlin), in: 25 Jahre Katholische Akademie in Bayern (mit Verleihung des Guardini-Preises an Gemma Hinricher), in: Zur debatte, München, 12, 1982, 4 (Juli/August 1982), S. 1-9 [Gerner 226] - [Artikel] - [noch nicht online]; auch in: 25 Jahre Katholische Akademie in Bayern (Sonderdruck Nr. 7 der Kath. Akad. in Bayern), München 1982; auch in: IKaZ Communio (De) 12 (1983) 167-179; dann in: Grundsatzreden aus fünf Jahrzehnten (A_118) 139-155; stark gekürzt und überarbeitet unter dem Titel „Vom Wesen des Akademischen und seiner Freiheit“, in ders: Wesen und Auftrag der Theologie, S. 26-35.
    1. Übersetzungen:
      1. On the Essence of the Academy and Its Freedom, in ders. The Nature and Mission of Theology: Approaches to Understanding Its Role in Light of Present Controversy, a.a.O., S. 31 ff.
      2. Interprétation — contemplation — action (Übersetz.: Barbara Fontaine), in: ders.: Église et Théologie (A_065) 37-64.

III. Phase: Äußerungen als Präfekt der Glaubenskongregation (1982-2004)

1982

  1. Theologische Prinzipienlehre: Bausteine zur Fundamentaltheologie, 1982, zu Romano Guardini:
    1. S. 335: „Romano Guardini hat Anfang der zwanziger Jahre vom Primat des Logos vor dem Ethos gesprochen und damit die thomistische Position der scientia speculativa verteidigen wollen: eine Sicht der Theologie, in der der Sinn der Christozentrik gerade darin besteht, sich selbst zu übersteigen und durch die Geschichte Gottes mit den Menschen die Begegnung mit dem Sein Gottes selbst zu ermöglichen. Ich gestehe , daß mir erst durch die Entwicklungen der letzten Jahre deutlich geworden ist , um welch grundlegende Frage es sich hier handelt.“ [Irrtum: Guardini ging es bei seiner Verteidigung nicht vorrangig um die thomistische „scientia speculativa“, sondern um die platonisch-augustinische Ideenlehre!] [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=jiwtAAAAMAAJ;
    2. Übersetzungen:
      1. Les principes de la Théologie Catholique. Esquisse et matériaux. (Übersetzung: J. Maltier). Tequi, Paris 1985, 2005, 2008.23
      2. Teoría de los principios teológicos: materiales para una teología fundamental (Übersetzung Marciano Villanueva Salas). Herder, Barcelona 1985
      3. (Auswahl, hg. V. Franco Bontempi): Elementi di teologia fondamentale. Saggi sulla fede e sul ministero. (Übersetzung: Franco Bontempi). Morcelliana, Brescia 1986, 2005.2
      4. Principles of Catholic Theology. IgnaPr 1987.

1984

  1. Demokratie, Pluralismus, Christentum. Eröffnungsvortrag am 24. April 1984 München (in den Räumen der Kath. Akademie in Bayern) beim Internat. Kongreß “Das europäische Erbe und seine christliche Zukunft” der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung und des Päpstl. Rates für Kultur, Leutesdorf: Johannes-Verlag 1984 (Deutsche Sendungen im Radio Vatikan) [neu aufgenommen] – [Monographie] – [noch nicht online]
  2. Das europäische Erbe und seine christliche Zukunft, hrsg. v. N. Lobkowicz (Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung 16), Köln 1985, 20-35; auch in: Deutsche Tagespost, 1984, 51 (27./28.04.1984), S.6f [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online];
  3. Christliche Orientierung in der pluralistischen Demokratie? Über die Unverzichtbarkeit des Christentums in der modernen Ge-sellschaft, in: MOK 03 - 11/84) (ohne Anmerkungen) [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]; auch in: Klerusblatt, 64, 1984, S. 154-157 [ohne Anmerkungen]; dann in ders.: Priester aus innerstem Herzen. Beiträge im Klerusblatt aus fünf Jahrzehnten, München 2007, S. 208-221 [ohne Anmerkungen]; dann in Herbert Schambeck (Hrsg.): Pro Fide et Justitia. Festschrift für Agostino Kardinal Casaroli zum 70. Geburtstag, Berlin 1984, S. 747-761; dann in: Joseph Ratzinger: Kirche, Ökumene und Politik. Neue Versuche zur Ekklesiologie, Einsiedeln 1987 (Robert Spaemann zum 60. Geburtstag zugeeignet), S. 183-197 (S. 187) [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=N7KcAAAAMAAJ; dann in ders.: Vom Wiederauffinden der Mitte. Grundorientierungen. Texte aus vier Jahrzehnten, 1997, 1998, S. 231-248 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]
    1. in Bezug auf Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk, (6)1977, S. 427: Kritik an Guardinis Gegensatzlehre in Bezug auf die Gegensatzeinheit von Logischem und Alogischen in Guardini, Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk, im Sinne einer noch nicht perfekten und daher diskutierbaren Terminologie; immerhin habe aber Guardini Aufmerksamkeit auf dieses Faktum gelegt;
    2. Übersetzungen:
      1. Cristianismo y democracia pluralista: acerca de la necesidad que el mundomoderno tiene del Cristianismo, in: Scripta Theologica 16 (1984) 815-829; RCI Communio (Cl) 3 (1985) 52-63; Universidad del Norte (Chile)/Teologia, 1985; Hablantres Cardenales (A. Rossi, J. Höffner, J. Ratzinger) (Ediciones Universidad Católica de Chile) Santiago 1986 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [noch nicht online]
      2. Cristianesimo e democrazia pluralista: Sulla imprescindibilità del cristianesimo nel mondo moderno (autorisierte Übersetz.: Pietro Cantoni), in: Quadernidi Cristianità, I (1985), n. 2 [neu aufgenommen] – [Artikel] - http://freeforumzone.leonardo.it/discussione.aspx?idd=354620http://freeforumzone.leonardo.it/lofi/D354620.htmlhttp://www.alleanzacattolica.org/quaderni_cristianita/quaderni_cristianita_2_1985_ratzingerj.htm; auch in: Chiesa, ecumenismo e politica: nuovi saggi di ecclesiologia, 1987 [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
      3. Polnisch in: Znak: Czasu Nr. 12 (1988), 90-102 [neu aufgenommen] – [Artikel] – [nicht online]

1985

  1. (Hrsg.): Wege zur Wahrheit. Bleibende Bedeutung von Romano Guardini. Düsseldorf: Patmos, 1985 - 144 S. [Gerner 48] und [Gerner 202] und [Gerner 220] und [Brüske 732] - [Guardini-Sammelband] - https://books.google.de/books?id=mXItAAAAMAAJ. Dieser Sammelband basiert auf der Festakademie zum 100. Geburtstag im Kardinal-Wendel-Haus in München, veranstaltet von der Katholischen Akademie in Bayern am 2. Februar 1985 [Gerner 219]; darin:
  2. Von der Liturgie zur Christologie. Romano Guardinis theologischer Grundansatz und seine Aussagekraft, S. 121-144 [Gerner 61] und [Gerner 98] und [Gerner 202] und [Brüske 619] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=mXItAAAAMAAJ; gekürzte Fassung unter dem Titel „Guardinis theologischer Ansatz“, in: Zur debatte, München, 15, 1985, 2/3 (März/Juni 1985), S. 9-10 [Gerner 202] und [Gerner 220] - [Artikel] - [noch nicht on-line]
  3. Eine gesegnete Stunde. Das Denken Romano Guardinis, in: Süddeutsche Zeitung am Wochenende 16./17. Februar 1985, SZ am Wochenende, Nr. 40, S. I+II (=S. 107f.) (Schlußteil des Vortrags in der Kath. Akademie am 2. Februar 1985) [Gerner 220] und [Gerner 210] und [Brüske 789] - [Artikel] - [noch nicht online]; dann in ders.: Grundsatz-Reden aus fünf Jahrzehnten, Regensburg 2005, S. ??? [Artikel] - ???;
    1. Über das Gespräch des Caritas-Sekretärs, des Gelehrten und des Kaplans: „Aus dieser Erfahrung und aus dem Wissen darum, was Universität sein kann und sein muß, hat er damals mit einer beschwörenden Leidenschaft, die ihm sonst ganz fremd zu sein schien, gegen die sich abzeichnende Politisierung der Universität und ihre Überfremdung durch die Regie der Parteien, das Gerede der Versammlungen und den Lärm der Straße Stellung genommen und seinen Hörern zugerufen: `Meine Damen und Herren, erlauben Sie das nicht. Es geht um etwas, das unser aller Gemeinsames, die kommende Geschichte betrifft.` ... Erlauben Sie es nicht, dass die politische Leidenschaft das freie Wort der Suche nach der Wahrheit erstickt. ...“
    2. Übersetzungen:
      1. Fundamental Speeches from Five Decades, 2012, zu Romano Guardini S. 234ff. (“Turning away from the modern era is combined in the young Guardini with a new, almost rapturous enthusiasm for the medieval period, as it looked at him out of P. L. Landsberg's book Das Mittelalter und wir [The Middle Ages and us] (Bonn, ...”) [Artikel] - https://books.google.de/books?id=Dynac2dpDAAC;
  4. (Interview) Romano Guardini, in: Radio Vaticana, Vatikanstadt, Deutschsprachiger Dienst, 27. Main 1985 (Private Nachschrift einer Kompaktkassette des Senders) [Gerner 204] - [Artikel]/[Typoskript] - [noch nicht on-line]
  5. Die Ekklesiologie des Zweiten Vatikanischen Konzils, in: OR (D), 46 (15.11.1985), S. 4-6 [Artikel] - ???; auch in: IKaZ, 15, 1986, S. 41 -52 [Artikel] - ???; auch in: Pastoralblatt für die Diözesen Aachen, Berlin, Essen, Hildes-heim, Köln, Osnabrück, 38, 1986, S. 130-139 [Artikel] - ???; dann in ders.: Kirche, Ökumene und Politik. Neue Versuche zur Ekklesiologie, Einsiedeln 1987 (Robert Spaemann zum 60. Geburtstag zugeeignet), S. 13-27 zu Romano Guardini S. 13 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=N7KcAAAAMAAJ; jetzt in: Gesammelte Schriften, Bd. 8/1: Kirche – Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, zu Romano Guardini:
    1. 2010, S. 258f.: „`Die Kirche erwacht in den Seelen´ - dieser Satz von Guardini war sehr bedachtsam formuliert, denn gerade darauf kam es ihm an, dass Kirche nun als etwas Innerliches erkannt und erfahren wurde, das nicht wie irgendein Apparat uns gegenübersteht, sondern in uns selber lebendig ist. … Dieses neue Bewusstsein von Kirche fand seine sprachliche Form in dem Wort vom `mystischen Leib Christi´. In dieser Formel drückte sich eine neue und befreiende Erfahrung von Kirche aus, die Guardini am Ende seines Lebens, im Jahr der Verabschiedung der Kirchenkonstitution des Zweiten Vatikanums, noch einmal so formuliert hat: Kirche `ist keine erdachte und konstruierte Institution …, sondern ein lebendiges Wesen … Sie lebt durch die Zeit weiter; werdend wie alles Lebendige wird; sich wandelnd … dennoch im Wesen immer die gleiche und ihr Innerstes ist Christus. … Solange wir die Kirche nur als eine Organisation ansehen …; als eine Behörde …; als einen Zusammenschluss …, haben wir zu ihr noch nicht das richtige Verhältnis. Sondern sie ist ein lebendiges Wesen, und unser Verhältnis zu ihr muss selbst Leben sein.´ (Die Kirche des Herrn, 41). Es ist schwer, die Begeisterung, die Freude zu vermitteln, die damals in solcher Erkenntnis lag. Im Zeitalter des liberalen Denkens bis hin zum Ersten Weltkrieg, hatte die katholische Kirche als verknöcherter Apparat gegolten, der sich den Errungenschaften der Neuzeit beharrlich widersetzte.“ Verweis auf Johann Adam Möhler [Artikel] – [noch nicht online]
    2. [Italienisch] in: Chiesa, ecumenismo e politica: nuovi saggi di ecclesiologia, 1987 [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
  6. Liturgy and church music, in: Sacred Music 112 (1985), 13-22; auch in: Homiletic and pastoral review 86 (1986) 9, 10-22; auch in: Christus in Ecclesia cantat (s.o.); auch in: Catholic Position Papers, Serie A, no. 137, June, 1986; deutsch unter dem Titel "Liturgie und Musica sacra", in: Christus in Ecclesia cantat, ed. J. Overath, Roma 1986, deutsche Ausgabe S. 60-74; auch in: Musices aptacio, Jahrbuch 1986; unter dem Titel "Liturgie und Kirchenmusik", in: OR (D) 16 (1986),Nr. 6 (8.2.1986), 10-12; und in: MS (D) 106 (1986) 3-12 und IKaZ Communio (De)15 (1986) 243-256; unter dem Titel "Liturgische Musik: heute Schauplatz der Scheidung der Geister", in: Theologisches, 1986, 6879-6883; 17(1987) Nr. 2, S. 13-19 [der Presse zur Verfügung gestellter Text, gekürzt am Anfang und am Ende, ohne Anmerkungen]; unter dem Titel "Das Welt- und Menschenbild der Liturgie und sein Ausdruck in der Kirchenmusik", in: Ein neues Lied für den Herrn, S. 145-164 [Neu-Aufl. 152-173]; schließlich unter dem Titel "Liturgie und Kirchenmusik: Vortrag zur Eröffnung des VIII. Internationalen Kongresses für Kirchenmusik in Rom im Europäischen Jahr der Musik am 17. November 1985, Hamburg 1987 (Sonderdruck im Musikverlag Sikorski), und in: Kirchenmusikalische Mitteilungen für das Erzbistum München und Freising, Juli/2005, 5-19; dann in: Gesammelte Schriften, hg. von G. L. Müller. Bd. 11: Theologie der Liturgie (A_115) 527-547; dann in: Im Angesicht der Engel (A_132) 92-116; zu Romano Guardini:
    1. 1987, S. 11: „Deswegen hat Guardini mit Nachdruck betont, in der Liturgie komme es nicht darauf an, etwas zu tun, sondern zu sein. Die Idee, die allgemeine Tätigkeit sei der zentrale Wert der Liturgie, ist der radikalste Gegensatz zu Guardinis liturgischer Konzeption , der sich überhaupt denken läßt. In Wahrheit ist allgemeine Tätigkeit aller nicht bloß nicht der Grundwert...“ [Problem: nicht „radikalster Gegensatz“, da auch in der Liturgie die allgemeine Tätigkeit (Ethos) ein notwendiger, ergänzender und in Spannungseinheit zu bringender Pol ist, der trotz des relativen Primats des Anfangs und der Ordnung des Logos die gleiche Würde zukommt] [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=EyxLAAAAYAAJ;
    2. Übersetzungen:
      1. französisch in: Christus in Ecclesia cantat (s.o.); auch in: La communion de Foi (A_135) 91-109
      2. italienisch in: Christus in Ecclesia cantat (s.o.), auch in: Bollettino Ceciliano. Rivista diMusica sacra 81 (1986), 99-112
      3. spanisch in: Christus in Ecclesia cantat (s.o.); auch in: Revista "Gladino" (Buenos Aires),(1987) 9, 5-22.
      4. koreanisch unter dem Titel "Jeonryewa umak", in: Samok, No. 113, Sept. 1987, Seoul, Catholic Bishops’ Conference of Korea, S. 67-80 [Überetzer: Kim, Byeong-Cheol]
      5. englisch: A New Song for the Lord: Faith in Christ and Liturgy Today, 1996 - https://books.google.de/books?id=WCkvAAAAYAAJ

1986

  1. Pluralismus als Frage an Kirche und Theologie, in: Forum Katholische Theologie, Aschaffenburg, 2, 1986, 2, S. 81-96, zu Romano Guardini S. 84f. und 93f. [Gerner 76] - [Artikel] - [noch nicht online]; auch in ders.: Wesen und Auftrag der Theologie. Versuche zu ihrer Ortsbestimmung im Disput der Gegenwart, Einsiedeln/Freiburg 1993, S. 63-96, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
    1. Übersetzungen:
      1. Pluralism as a Problem for Church and Theology, in: The Nature and Mission of Theology, 1995, zu Romano Guardini [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=fTx3M5j3cFQC; 2011; 2016, S. 73 ff.: https://books.google.de/books?id=f6-zDAAAQBAJ;
      2. Unità e pluralismo nella Chiesa dal Concilio al post-Concilio, in: Bollettino diocesano per gli ufficiali e attività pastorali dell' arcidiocesi di Bari LXI, 1985, Nr. 1; Orientamenti pastorali, 12, 1985 S. 125-144;
      3. Le pluralisme: problème posé à l'Église et à la théologie, in: St Mor 24, 1986, S. 299-318;
      4. De verhouding tussen universele en particuliere Kerk, in IKT Communio (Nl) 10, 1985, S. 149-152;
  2. Theologie und Kirche, in: Internationale Katholische Zeitschrift "Communio", 15, 1986, S. 515–533.
    1. Übersetzungen:
      1. Teologia e chiesa, in: Communio, 87, 1986, S. 92-111, dann in: Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.): La vita di Dio per gli uomini, 2007, S. 177-194 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=ZNhP0uU_KGQC
    2. italienisch, 2007, S. 178 ("Nei suoi confronti vale ancora - e vale anzi a maggior ragione - ciò che Romano Guardini opponeva ai suoi maestri di teologia al tempo della crisi modernista e poco dopo: che cioè il loro cattolicesimo era soltanto un "liberalismo col limite dell´ obbedienza al dogma". In tal modo il loro pensiero zoppicava da entrambi i lati: come liberalismo non convinceva, per quel suo limite dell´ obbedienza al dogma sopportata a fatica; ma neppure poteva rendere accetto il cattolicesimo, in cui vedeva solo vincoli e pastoie, e non qualcosa di proprio, di positivo, di vivente e di grande."
    3. italienisch, 2007, S. 184: "La conversione può avere molte forme. Non sempre essa deve verificarsi in un accadimento puntuale, come per Agostino o per Pascal o per Newman o per Guardini."

1989

  1. Gesù Cristo oggi. Conferenza al corso estivo dell´ università Complutense a Escorial presso Madrid, 7 luglio 1989; jetzt in: Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.): La vita di Dio per gli uomini, 2007, S. 121-130 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=ZNhP0uU_KGQC; auch in: Cantate al Signore un canto nuovo, 1996, S. 13 ff., hier S. 34 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=oMoe_55HWSwC&pg=PA34
    1. Übersetzungen:
      1. deutsch unter dem Titel "Jesus Christus heute", in: Ein Neues Lied für den Herrn: Christusglaube und Liturgie in der Gegenwart, Freiburg im Breisgau 1995, S. 15-45 [neu aufgenommen] – [Monographie] – [noch nicht online]
      2. englisch: A New Song for the Lord: Faith in Christ and Liturgy Today, 1996, zu Romano Guardini hier S. 25 - https://books.google.de/books?id=WCkvAAAAYAAJ;
    2. italienisch 1996, S. 34: "Già Platone ha sentito il pericolo che nasce quando l´ uomo vede la verità come possesso e in tal modo come potere e superiorità. Egli ha espresso, per rispetto davanti alla grandezza della verità, la sua confessione con l´ autoironia, come espressione "della propria inadeguatezza, da cui però scaturisce non scetticismo, bensì somma fiducia" (R. Guardini, Stationen und Rückblicke, Würzburg 1965 p. 50 (nel suo discorso di ringraziamento "Wahrheit und Ironie" in occassione dell´ ottantesimo comleanno).. Così l´ ottantenne Romano Guardini ha sintetizzato la comprensione platonica della verità e nello stesso tempo ha descritto la propria via, sempre contrassegnata a un tempo dall´ appassionata confessione della verità e dal riserbo su se stesso."
  2. Auf Christus schauen. Einübung in Glaube, Hoffnung, Liebe, Herder 1989, 1990, 2006, 2007; Tb-Sonderausgabe 2005; 234 Hörbuch 2005; 3 Audio-CDs: Steinbach sprechende Bücher, 2006= Kreuz Verlag 2008; vgl. Radio Vatican, Send.: 06.10.1990 Betrachtungen über Hoffnung und Liebe [neu aufgenommen] – [Monographie] - ???;
    1. Übersetzungen:
      1. Guardare Cristo. Esercizi di Fede, Speranza e Carità.(Übersetzung: Guido Sommavilla). Jaca Book, Milano 1989, zu Romano Guardini Literaturverweise - https://books.google.de/books?id=mT_dfm57blsC, (4)2005
      2. Zazrti v Kristusa.(Übersetzung: Jože Urbaniè). Marijinakongregacija Ljubljana 1990.
      3. Mirar a Cristo. Ejercicios de fe, esperanza y amor. Valencia 1990.
      4. To look on Christ. Exercises in faith, hope, and love. NewYork 1991; The Yes of Jesus Christ: Exercises in Faith, Hope and Love.(Übersetzung: Robert Nowell). Crossroad Publishers, New York 2005, zu Romano Guardini S. 126 u.ö. - https://books.google.de/books?id=0W2OAAAAMAAJ;
      5. Patrz¹c na Chrystusa: æwiczenia w wierze, nadziei, mi³oœci.(Übersetzung: Witold Kaiser, Tadeusz Kuczyñski). Kuria MetropolitalnaWarszawska. Wydzia³ Nauki Katolickiej: "Mag", Warszawa 1991; Patrzeæ naChrystusa (Übersetzung: Jaros³aw Merecki). Wydawnictwo Salwator, Kraków 2005.
      6. Regarder le Christ. Exercices de foi, d'espérance et d'amour.(Übersetzung: Bruno Guillaume). Éditions Fayard, Paris 1992, 2005.2
      7. Krisztusra tekintve: A hit, a remény és a szeretet gyakorlása. Vigilia, Budapest 1993, 2005
    2. darin: Verweis auf Guardini, Christliches Bewußtsein; Guardini, Das Christusbild der paulinischen und johanneischen Schriften; Guardini, Die Kirche des Herrn; Guardini, Die Annahme seiner selbst
  3. Anstelle eines Festschriftbeitrags: Brief an Helmut Kuhn, in: Hofmann, Rupert/Jantzen, Jörg/Ottmann, Henning (hrsg.): Anodos. Festschrift für Helmut Kuhn, 1989, S. 1-3 [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=w3EwAAAAYAAJ; zu Romano Guardini
    1. zu "Wahrheit des Denkens" und zur Gegensatzlehre Guardinis
    2. S. 2: "[...] Die Frage der Wahrheit - hier haben Sie den Grundgegensatz zwischen der von Guardini aufgezeigten Innerlichkeit und der Innerwelt des Transzendentalismus luzide dargestellt: Wenn "formstiftende Aktualität" das "Kennwort der transzendentalen" Leistung ist, so ist "das Wesen der Innenwelt Empfängnis" (Seit 47). Mir scheint, daß dies tatsächlich der eine Leitgedanke Guardinis war, der ihn seit seiner Bekehrung nicht mehr losgelassen hat und den er immer dramatischer als den Scheideweg des Denkens vor seine Hörer und Leser hinstellen wollte. Tatsächlich ist dies die Grundentscheidung, von der es abhängt, ob Wahrheit überhaupt Ziel des Denkens bleibt oder ob sich das Denken von ihr abwendet und zum Primat des Machens abfällt. Das zweite Grundelement, das Sie deutlich gemacht haben, sehe ich darin, daß Guardini die Reichweite der Dialektik, des organischen Gegensatzes begrenzt und den Unterschied von Gut und Böse als nicht dialektisch vermittelbar, sondern als das ausschließende Gegenüber von Ja und Nein, von Sein und Nichtsein versteht, das in keine Komplementarität hinein aufgehoben werden kann. Auch hier wieder denke ich, daß die bei Hegel endgültig durchbrechende Auslösung des Gegensatzes von Ja und Nein, die zur Universalformel gewordene Dialektik, die eigentliche Versuchung des abendländischen Geistes geworden ist und daß Guardini, im Standhalten gegen die Versuchung der Dialektik - auch Goethe gegenüber - den philosophischen Anspruch des biblischen Glaubens festgehalten und damit zugleich den Menschen an seine unverrückbare Bestimmung zum Guten erinnert hat. [...]

1991

  1. Wendezeit für Europa? Diagnosen und Prognosen zur Lage von Kirche und Welt, Freiburg 1991; (2)1991 [neu aufgenommen] - [Monographie] - ???; wieder in JRGS, Bd. 3, ; zu Romano Guardini: Der Auftrag der Religion angesichts der gegenwärtigen Krise von Friede und Gerechtigkeit; wege des Glaubens im Umbruch der Gegenwart
    1. S. 47f.: „Vom Geist der Jugendbewegung her bestand auch Skepsis gegen Verbände und Organisationen aller Art. Der Glaube war 1933 zunächst mit Gewalt aus der politischen Verantwortung gedrängt worden und hatte dann gerade in dem Zwang zu einer rein religiösen Gestalt neue Kraft und Tiefe gewonnen. Der Verlust der Macht hatte ihm genützt. Er war reiner geworden. ... So wollte man jede neue Verquickung des Glaubens mit der politischen Ebene vermeiden. Der Wille zu einer rein religiösen Verwirklichung des Evangeliums bestimmte die Richtung der Theologie, während freilich – wie sich gleich zeigen wird – im politischen Raum durchaus ein waches Wissen um die weltliche Verantwortung des Glaubens bestand. Bezeichnend für die Erfahrung, die man gemacht hatte und die nun den Weg wies, scheint mir die Auseinandersetzung Romano Guardinis mit Carl Sonnenschein im Berlin der zwanziger Jahre zu sein. Guardini kennzeichnet die Position Sonnenscheins in seinen Erinnerungen so: „Sonnenschein hatte tief in der modernistischen Bewegung gestanden. Als dann für ihn die Krise kam, hat er sich nicht nur von ihr gelöst, sondern er muss auch den theologischen Problemen überhaupt den Abschied gegeben haben. In Berlin war sein Standpunkt: `Wir sind in ein er belagerten Stadt, darin gibt es keine Probleme, sondern nur Parolen.´ Die Formel mag Eindruck machen, ist aber falsch... Echte Praxis ... das heißt, richtiges Handeln, geht aus der Wahrheit hervor. Und um die muss gerungen werden.“ (S. 111). Seine eigene Position, die damit in ihrem Kern umrissen ist, formuliert Guardini weiter so: „Je länger, desto weniger ging es mir ... um unmittelbare Wirkung. War ich von Anfang an, erst instinktiv, dann immer bewusster gewollt hatte, war, die Wahrheit zum Leuchten zu bringen. Die Wahrheit ist eine Macht; aber nur dann, wenn man von ihr keine unmittelbare Wirkung verlangt.“ In diesen Sätzen des großen Lehrers scheint mir der richtige Kern einer neuen Unterscheidung von Weltordnung und Glaube wie auch der Kern einer richtigen Praxeologie, einer rechten Verhältnisbestimmung von Glaube und Praxis durchaus treffend angezeigt“
    2. Übersetzungen:
      1. [Englisch] A Turning Point for Europe? The Church in the Modern World …, 1994 - https://books.google.de/books?id=3w6JAAAAMAAJ; 2010: https://books.google.de/books?id=ylRHDwAAQBAJ;, zu Romano Guardini: Peace and Justice in Crisis: The Task of Religion, S. 47-66 (S. 50, 65f.) und Paths of Faith in the Revolutionary Change of the Present Day, S. 87-117 (1994: S. 89; 2010: S .95: “idiocy of the beliefe in progress”)
      2. [Französisch] Un tournant pour l'Europe?: diagnostics et pronostics sur la situation de l'Eglise et du monde, 1996 - https://books.google.de/books?id=LVRJr6ewUOAC; zu Romano Guardini: II. La mission de l´église face à la crise actuelle de la paix et de la justice, S. 43, 59 f., 80
  2. Coscienza e verità, in: La chiesa. Una comunità sempre in cammino, Edizioni Paoline, Torino, 1991, pag. 113-137; Elogio della coscienza: il brindisi del Cardinale. Keynote address of the Tenth Bishops' Workshop of the National Catholic Bioethics Center, on “Catholic Conscience: Foundation and Formation”, February 1991, Dallas, Texas; danach in Siena, in: Il Sabato, 16 marzo 1991: http://www.culturacattolica.it/default.asp?id=47&id_n=1292&Pagina=1&fo= Kurzfassung unter: http://freeforumzone.leonardo.it/lofi/D354620.htmlhttp://www.santamelania.it/approf/2005/conferenze/dandrea/benedetto01.htm /
    1. Übersetzungen: :
      1. Polnisch in: Ethos Nr. 15/16 (1991) 171-184 [verkürzt].
      2. Spanisch in: Boletin oficial del Arzobispo di Toledo (1991) 528-549; und in: Ser cristiano enera neopagana (A_070) 29-50.
      3. Deutsch unter dem Titel: "[Wenn du den Frieden willst, achte das Gewissen jedes Menschen.] Gewissen und Wahrheit, in: Michael Kessler/Wolfhart Pannenberg/Hermann Josef Pottmeyer (Hrsg.): Fides Quaerens Intellectum. Beiträge zur Fundamentaltheologie. Max Seckler zum 65. Geburtstag, Tübingen 1992, S. 293-309 (leicht gekürzt)[Artikel] - ???; auch in: Ethos 1 (1993) 131-166; auch in: Die Weltfriedensbotschaften Papst Johannes Paul's II., hg. v. D.Squicciarini (Berlin 1992) 289-300 (stark verkürzt); auch in: Der Wahrheit verpflichtet, hg. v. St. Rehder - M. Wolff (Würzburg 1998) 135-158; später in voller Länge in: ders.: Wahrheit, Werte, Macht. Prüfsteine der pluralistischen Gesellschaft, Freiburg im Breisgau (3)1995, S. 27-62, zu Romano Guardini S. 47 [neu aufgenommen] - [Artikel] – [noch nicht online]; in: Vom Wiederauffinden der Mitte (A_078) 266-287; unter dem Titel "Ein Gespräch über das irrige Gewissen" (nur Kap.1), in: Kirche heute 3/1995, 42-45; jetzt ganz in: ders.: Werte in Zeiten des Umbruchs. Die Herausforderungen der Zukunft bestehen, Freiburg i.Br. 2005, S. 102-124: „Newman und Sokrates - Wegweiser des Gewissens“, [Artikel] – [noch nicht online]; und in: Bernhard Sill (Hg.), Gewissen. Gedanken, die zu denken geben. Bonifatius, Paderborn 2006, 397-411;
      4. Englisch in: Joseph Ratzinger: Values in a Time of Upheaval, 2006, zu Romano Guardini S. 89 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=AJ6IAAAAMAAJ; in: Conscience and Truth / Coscienza e verità / Gewissen und Wahrheit, (St. Louis, Missouri: Pope John Center 1991)1992: Mit Diskussion, in: The Pope Hope Center (Hg.): Catholic conscience foundation and formation. New Haven 7-27; in: On Conscience (A_114) 11-41; in: dialogue: 29-35, 279 - 289; in: Crisis of Conscience, ed.by J.M. Haas (New York 1996) 1-20; in: Conscience in Time, in: ICaR Communio (USA) 19 (1992) 647-657 - http://www.ewtn.com/library/CURIA/RATZCONS.HTM /
      5. Französisch unter dem Titel "Conscience et Vérité", in: RCI Communio (Fr) 21 (1996) 93-114
    2. Werte in Zeiten des Umbruchs, 2005, S. 110: „Der Mittelbegriff, der bei Newman den Zusammenhang von beidem (Gewissen und Autorität) herstellt, ist die Wahrheit.“; S. 113: Sokrates-Platon stehen für für eine Grundhaltung: Vertrauen auf die Wahrheitsfähigkeit des Menschen. (vgl. zur Auseinandersetzung zwischen Sokrates und den Sophisten J. Pieper, Missbrauch der Sprache – Missbrauch der Macht, in: ders., Über die Schwierigkeit zu glauben, München 1974, S. 255-282; ders., Kümmert euch nicht um Sokrates, München 1966. Eindringlich ist die Frage der Wahrheit als Kern des sokratischen Ringens herausgestellt bei R. Guardini, Der Tod des Sokrates, Mainz/Paderborn (5)1987)

1992

  1. Der christliche Glaube vor der Herausforderung der Kulturen. Vortrag auf den Salzburger Hochschulwochen 1992 (02.08.1992), in: Evangelium und Inkulturation (1492-1992). Salzburger Hochschulwochen 1992, hg. von P. Gordan (Graz 1993) 9-26; auch in: KNA, ÖkINr. 52/53 (Dezember 1992) 5-15; dann unter dem Titel: Glaube, Religion und Kultur, in: Glaube - Wahrheit - Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen, Herder 2003, 2004; 2005, S. 46-65
    1. Übersetzungen:
      1. Truth and Tolerance. Christian Belief and World Religions.c(Übersetzung: Henry Taylor). IgnaPr 2004, S. 48 ff.; https://books.google.de/books?id=kSrjXVX8quYC; erweitert unter dem Titel „Christ, Faith and the Challenge of Cultures. Given in Hong Kong to the presidents of the Asian bishops' conferences and the chairmen of their doctrinal commissions during a March 2-5, 1993, meeting, in: Asia News, n. 141, 1-15 Januar 1994; in: Origins Vol. 24, Nr. 41(March 30, 1995), 678-686 (erweit. Fassung);
      2. Spanisch in: Ecclesia 7 (1993), 369-386; Mercurio 1993, Santiago de Chile; auch in: Nuova Umanità XVI 1994/6, 95-118 (veränderte Fassung); und in: RCI Communio (Es)18 (1996) 152-170(erweit. Fassung)
      3. Französisch unter dem Titel "Le Christ, la foi et le défi des cultures", in: La Documentation catholique, 77 (1995) N° 2120, 698-708
      4. Cristo, la fede e la sfida delle culture. Meglio dire "inculturazione" o "interculturalità"? - http://www.clerus.org/clerus/dati/2000-10/12-999999/CRISTO.html
      5. Polnisch in: MPT Communio (Pl) 127 (2002) 77-97.
    2. Verweist auf die Betonung des wesentlichen Unterschieds zwischen Glauben und Religion durch Guardini, vor allem auch in Abgrenzung zur radikalen Position von Karl Barth.

1993

  1. Wesen und Auftrag der Theologie. Versuche zu ihrer Ortsbestimmung im Disput der Gegenwart, Einsiedeln/Freiburg 1993 [Sammelband] - [noch nicht online]
    1. Übersetzungen:
      1. The Nature and Mission of Theology: Approaches to Understanding Its Role in Light of Present Controversy 1995, zu Romano Guardini [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=fTx3M5j3cFQC; 2011; 2016 - https://books.google.de/books?id=f6-zDAAAQBAJ; zu Romano Guardini 2011/2016, S. 32, 38, 47-49, 57, 59-61, 64, 78, 94, 97

1995

  1. Zur Lage der Ökumene, in: Jean-Louis Leuba (Hrsg.): Perspectives actuelles sur l´oecuménisme, Louvain-la-Neuve 1995, S. 231-244, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; dann unter dem Titel ???, in: Weggemeinschaft des Glaubens, Augsburg 2000; (2)2005, S. 220-234, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; jetzt in: Gesammelte Schriften, Bd. 8/2: Kirche - Zeichen unter den Völkern, Freiburg/Basel/Wien 2010, S. ???, zu Romano Guardini S. 748 [Artikel] - [noch nicht online]
    1. zu: Guardini, Vom Geist der Liturgie: Primat des Logos
  2. Freiheit und Wahrheit, in: Communio (De) 24 (1995) 527-542; auch in: O. Scrinzi - J. Schwab (Hg.), 1848; und in: Erbe und Auftrag (1998) 83-99; dann in: Glaube - Wahrheit - Toleranz. Das Christentum und die Weltreligionen. Herder 2003, 2004; 2005, S. 187-208
    1. Übersetzungen:
      1. Libertà e verità, in: RITC Communio (It) 24 (1995) n. 144, 9-28; Studi cattolici 40, n. 430 (1996) 820-830; La via della fede (A_071) 13-36;http://www.culturacattolica.it/default.asp?id=47&id_n=1293&Pagina=1&fo=
      2. Truth and Freedom, in: ICaR Communio (USA) 23 (1996) 16-35; http://www.ewtn.com/library/THEOLOGY/TRUEFREE.htm
      3. slowenisch: Svoboda in resnica, in: MKR Communio (Si). Kristjanova obzorja 11 (1996)49-66.
      4. Französisch in: RCI Communio (Fr) 24 (1999/2) 83-101
      5. Italienisch in: Humanitas (Pontificia Universidad Católica de Chile) NE 14 (1999) 199-222

1996

  1. Salz der Erde. Christentum und katholische Kirche an der Jahrtausendwende. Ein Gespräch mit Peter Seewald, Stuttgart 1996, ungekürzte TBA München 1998; 2004; 2006 [neu aufgenommen] - [Monographie] – [noch nicht online]
    1. ???
  2. New Introduction, in: Guardini, The Lord, 1996, S. [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://books.google.de/books?id=YGtWIBcUCo0C; unter dem Titel “Guardini on Christ in our century”, in: Crisis Magazine, 1996, Juni, S. 11-15:
    1. “The First World War was everywhere experienced as the collapse of the liberal dream of everadvancing progress engendered by reason alone. This crisis of liberalism had great consequences for the Church and theology. Every "rational Christianity" which the liberal theologians had managed to develop was affected by it. Liberal biblical interpretation, or exegesis, had actually prepared the ground for this crisis by its attempt to discover behind the "veneer of dogma" the true "historical" Jesus. Naturally, by the liberals' way of thinking, the historical Jesus could be only a mere man. The liberals thought that everything supernatural, everything pertaining to the mystery of God that surrounded Jesus, was merely the embellishment and exaggeration of believers. Only with everything supernatural removed could the true figure of Jesus finally come to view! Already by the turn of the century, however, Albert Schweitzer had established that such an attempt would result only in contradictions: such a "sanitized" Jesus would not be an actual person, but the product of a historian. As a student, Romano Guardini had himself experienced the drama of liberalism and its collapse, and with a few friends he set out to find a new path for theology. What came to impress him in the course of this search was the experience of the liturgy as the place of encounter with Jesus. It is above all in the liturgy that Jesus is among us, here it is that he speaks to us, here he lives. Guardini recognized that the liturgy is the true, living environment for the Bible and that the Bible can be properly understood only in this living context within which it first emerged. The texts of the Bible, this great book of Christ, are not to be seen as the literary products of some scribes at their desks, but rather as the words of Christ himself delivered in the celebration of holy Mass. The scriptural texts are thoroughly imbued with the awe of divine worship resulting from the believer's interior attentiveness to the living voice of the present Lord. In the preface to his book, Guardini himself tells us of the way in which these texts have arisen: "We can only reverently pause before this or that word or act, ready to learn, adore, obey." Guardini did not view his book as theology in the strict sense of the word, but more as a kind of proclamation or preaching. Nonetheless, he did not fail to take into account the theological significance of what he had to say. Throughout The Lord Guardini struggled to come to the correct understanding of Jesus: All attempts to "cleanse" the figure of Jesus of the supernatural result in contradictions and meaningless constructions. One simply cannot strip "the Wholly Other," the mysterious, the divine from this Individual. Without this element, the very Person of Jesus himself dissolves. There simply is no psychological portrait of Jesus which can render his different features comprehensible solely from a human perspective. Repeatedly the analysis of this man takes us into that realm which is incomprehensible, "an incomprehensibility, however, full of measureless promise." The figure and mission of Jesus are "forever beyond the reach of history's most powerful ray," because "their ultimate explanations are to be found only in that impenetrable territory which he calls ‘my Father's will.'" Guardini spoke in a similar way in 1936 in a small but invaluable book entitled The Picture of Jesus the Christ in the New Testament, the result of his characteristically methodical reflections: Perhaps we will not even succeed in arriving at a ‘person,' but rather only at a series of sketches which stretch out beyond our range of vision. Perhaps we will experience that the Ascension was not simply a unique occurrence in the life of Jesus, but rather above all, the manner in which He is given to us: as one vanishing into heaven, into the Unconditional which is God. However, if that is the case, then these bare sketches are most precious: They are sign-posts pointing us to the ‘stepping beyond' of faith; and insofar as they go beyond our vision, in fact, precisely because they go beyond our vision, they teach us to worship. It is from such a way of thinking that the meditations arose which together make up this book. For Guardini the first step is always attentive listening to the message of the scriptural text. In this way the real contribution of exegesis to an understanding of Jesus is fully acknowledged. But in this attentiveness to the text, the listener, according to Guardini's understanding, does not make himself to be master of the Word. Rather, the listener makes himself the believing disciple who allows himself to be led and enlightened by the Word. It is precisely by repudiating a closed, merely human logic that the greatness and uniqueness of this Person becomes apparent to us. It is precisely in this way that the prison of our prejudice is broken open; it is in this way that our eyes are slowly opened, and that we come to recognize what is truly human, since we have been touched by the very humanity of God himself. One of Guardini's favorite expressions was, "that which is truly real will arise from the rich, varied expansiveness of our existence, of our being fully Christian, and will lead us to the One who is truly real." As we are taught by Guardini, the essence of Christianity is not an idea, not a system of thought, not a plan of action. The essence of Christianity is a Person: Jesus Christ himself. That which is essential is the One who is essential. To become truly real means to come to know Jesus Christ and to learn from him what it means to be human. Our time is in many respects far different from that in which Romano Guardini lived and worked. But it is as true now as in his day that the peril of the Church, indeed of humanity, consists in bleaching out the image of Jesus Christ in an attempt to shape a Jesus according to our own standards, so that we do not follow him in obedient discipleship but rather recreate him in our own image! Yet still in our own day, salvation consists only in our becoming "truly real." And we can do that only when we discover anew the true reality of Jesus Christ and through him discover the way of an upright and just life. Guardini's book The Lord has not grown old, precisely because it still leads us to that which is essential, to that which is truly real, Jesus Christ himself. That is why this book still has a great mission today.” [neu aufgenommen] - [Artikel] - https://www.crisismagazine.com/1996/guardini-on-christ-in-our-century-2 und https://www.crisismagazine.com/2009/guardini-on-christ-in-our-century und https://www.ewtn.com/catholicism/library/guardini-on-christ-in-our-century-10882;
    2. Deutsche Erstveröffentlichung in Joseph Ratzinger Gesammelte Schriften Band 6/2: Jesus Christus - Beiträge zur Christologie, S. 1079-1081

1997

  1. La mia vita. Ricordi, 1997 [neu aufgenommen] – [Monographie]/[Memoiren] – [noch nicht online]
    1. Übersetzungen:
      1. Aus meinem Leben. Erinnerungen 1927-1977, Stuttgart (3)1998 [neu aufgenommen] - [Monographie]/[Memoiren] – https://books.google.de/books?id=jicmAQAAIAAJ;
      2. Milestones: Memoirs, 1927-1977, 1998 [neu aufgenommen] – [Monographie]/[Memoiren] - https://books.google.de/books?id=m4hHDwAAQBAJ;
    2. zu Romano Guardini S. 48 und 57 (zu Wilhelm Koch und Guardini), dazu S. 82-88 (Auseinandersetzung mit Schmaus über seine Habilitation bei Söhngen, aber ohne Erwähnung von Guardini) und S. 173f.

1999

  1. Das Ende der Zeit? Die Provokation der Rede von Gott. Dokumentation einer Tagung mit Josep Kardinal Ratzinger, Johann Baptist Metz, Jürgen Moltmann und Eveline Goodman-Thau in Ahaus, hrsg. v. Tiemo Rainer Peters und Claus Urban. Mainz: Grünewald 1999, S. 13-31 (Das Ende der Zeit. Vortrag auf der Tagung zum 70. Geburtstag von Johann Baptist Metz in Ahaus, 27. Oktober 1998); auch in: JRGS 10, 602–619
    1. Übersetzungen:
      1. Italienisch in: Nuntium (N. 8, giugno 1999), S. 31-47
      2. Englisch: The end of time, in: Tiemo Rainer Peters/Claus Urban (Hrsg.): The End of Time? The Provocation of Talking about God. Joseph Cardinal Ratzinger, Johann Baptist Metz, Jürgen Moltmann und Eveline Goodman-Thaus in Ahaus, 2004 (2005???) [Artikel] – [noch nicht online]

2000

  1. Der Geist der Liturgie. Eine Einführung, (1-5)2000, (6)2006, zu Romano Guardini S. 7f., S. 133, 189 und 196 [neu aufgenommen] - [Monographie] - [noch nicht online]
    1. Übersetzungen:
      1. The Spirit of the Liturgy, 2000 [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=Wf0llOhrfY4C und 2014: https://books.google.de/books?id=NNeICwAAQBAJ;
      2. El espíritu de la liturgia: una introducción, 2001 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=ktDc__wFZcUC; 2007: https://books.google.de/books?id=owO6KCpwlxEC;
      3. Introduzione allo spirito della liturgia, 2001; 2014 [Monographie] – [noch nicht online]
      4. Introducción al espíritu de la liturgia, 2005 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=apiySNggY7wC;
      5. Französisch in ders./Romano Guardini: L´ esprit de la liturgie. Édition double (mit Guardinis, Vom Geist der Liturgie), 2019 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=3Km8DwAAQBAJ;
    2. Vorwort, S. 7f.: „Eine meiner ersten Lektüren nach dem Beginn des Theologiestudiums zu Anfang des Jahres 1946 war Romano Guardinis schmales Erstlingsbuch „Vom Geist der Liturgie“, das zu Ostern 1918 als Eröffnungsband der von Abt Ildefons Herwegen herausgegebenen Schriftenreihe „Ecclesia Orans“ erschienen war und in immer neuen Auflagen nachgedruckt werden mußte. Diese kleine Schrift darf man wohl mit Fug und Recht als den Aufbruch der Liturgischen Bewegung in Deutschland bezeichnen. Sie hat ganz wesentlich dazu beigetragen, daß die Liturgie in ihrer Schönheit, ihrem verborgenen Reichtum und ihrer die Zeiten überschreitenden Größe neu als beseelende Mitte der Kirche und als Mitte des christlichen Lebens entdeckt wurde. Sie hat dazu geführt, daß man sich mühte, die Liturgie „wesentlicher“ zu feiern (ein Lieblingswort Guardinis); man wollte sie von ihrem inneren Anspruch und von ihrer inneren Gestalt her verstehen lernen als das vom Heiligen Geist selbst gewirkte und gelenkte Beten der Kirche, in dem Christus immerfort neu gleichzeitig wird mit uns, in unser Leben hereintritt. Ich möchte einen Vergleich wagen, der wie alle Vergleiche in vielem unzutreffend ist, aber doch dem Verstehen dient. Man könnte sagen, daß die Liturgie damals – 1918 – in mancher Hinsicht einem Fresko glich, das zwar unversehrt bewahrt, aber von einer späteren Übertünchung fast verdeckt war: Im Meßbuch, nach dem der Priester sie feierte, war ihre von den Ursprüngen her gewachsene Gestalt ganz gegenwärtig, aber für die Gläubigen war sie weithin unter privaten Gebetsanleitungen und -formen verborgen. Durch die Liturgische Bewegung und definitiv durch das II. Vatikanische Konzil wurde das Fresko freigelegt, und einen Augenblick waren wir fasziniert von der Schönheit seiner Farben und Figuren. Aber inzwischen ist es durch klimatische Bedingungen wie auch durch mancherlei Restaurationen und Rekonstruktionen gefährdet und droht zerstört zu werden, wenn nicht schnell das Nötige getan wird, um diesen schädlichen Einflüssen Einhalt zu gebieten. Natürlich darf es nicht wieder übertüncht werden, aber eine neue Ehrfurcht im Umgang damit, ein neues Verstehen seiner Aussage und seiner Wirklichkeit ist geboten, damit nicht die Wiederentdeckung zur ersten Stufe des definitiven Verlustes wird.“
    3. S. 133: „Demgegenüber gilt für den christlichen Glauben, wie Guardini in „Vom Geist der Liturgie“ eindringlich dargestellt hat, der Vorrang des Logos vor dem Ethos. Wo dies umgekehrt wird, wird das Christentum als solches aus den Angeln gehoben. Gegen die damit angedeutete doppelte neuzeitliche Verschiebung – Musik als reine Subjektivität, Musik als Ausdruck bloßen Willens – steht der kosmische Charakter der liturgischen Musik: Mit den Engeln singen wir. Dieser kosmische Charakter ist letztlich aber begründet in der Logosbezogenheit des ganzen christlichen Kultes.“
    4. S. 189: „Romano Guardini hat unserem Jahrhundert mit seinem kleinen Buch „Heilige Zeichen“ das Verstehen dieser Symbolwelt neu erschlossen; Bischof Kapellari von Klagenfurt hat uns vor kurzem ein neues Buch mit vielen Bildern geschenkt, in dem die Einsichten Guardinis weitergeführt, vertieft und vergegenwärtigt werden. So braucht darüber hier nicht gehandelt zu werden.“
    5. S. 195: „R. Guardini hat in „Vom Geist der Liturgie“ das besondere Wesen der Liturgie weitgehend vom Begriff des Spiels her entwickelt, aber in das kleine Buch aber der 4. und 5. Auflage (1920) ein neues Kapitel eingefügt „Vom Ernst der Liturgie“, das den Gedanken des Spiels deutlich begrenzt.“ (ist so nicht richtig, die Polarität von Ernst und Spiel war von Anfang an enthalten, Guardini hat zunächst das Spiel betont, weil dieser Pol in Vergessenheit geraten war, sich dann aber entschieden, auch über den Ernst ausführlicher zu handeln. Es ging also nicht um eine Begrenzung!)

2001

  1. Gott und die Welt. Ein Gespräch mit Peter Seewald, München 2001 [Monographie] – [noch nicht online] - 2013: https://books.google.de/books?id=ortsAgAAQBAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. God and the World: Believing and Living in Our Time, 2002, zu Romano Guardini S. ??? [neu aufgenommen] – [Monographie] - https://books.google.de/books?id=1YdHDwAAQBAJ;
    2. „Mein damaliger Pfarrer Blumenschein war mit dem Pfarrer der benachbarten evangelischen Pfarrei befreundet. Eines Tages kam Romano Guardini zu einem Vortrag, und die beiden Pfarrer konnten mit ihm reden. Ich weiß nicht, wie das Gespräch verlaufen ist, aber Blumenschein hat mir dann ganz entgeistert erzählt, Guardini hätte gesagt, es wird, wenn man älter wird, nicht leichter mit dem Glauben, sondern schwerer. Guardini mag damals so um die fünfundsechzig oder siebzig Jahre alt … gewesen sein. Natürlich, das ist die spezifische Erfahrung eines Menschen, der an sich schwermütig war und viel gelitten hat. Aber, wie gesagt, ganz erledigt ist die Sache nie. Andererseits wird es irgendwie leichter, weil auch die Flamme des Lebens kleiner wird. Aber solange man unterwegs ist, ist man unterwegs."
    3. „Guardini gehört zu den Pionieren, die den liberalen Trend in der Theologie abgelöst haben. Sie haben damit für eine ganze Periode, die etwa von 1920 bis 1960 reicht, eine große Freude an der Kirche, am Mit-Denken, Mit-Glauben in ihr geweckt.“;
    4. Im Rückblick auf die Geschichte der Theologie, die Ratzinger in seinem Vorwort zur „Neuausgabe 2000" seiner Einführung ins Christentum schrieb, wird R. Guardini als einziger Gewährsmann genannt, von dem die Theologie seit dem Jahre 1968 abgewichen ist: „Hatte Romano Guardini in den dreißiger Jahren - höchst notwendigerweise - den Begriff der »Unterscheidung des Christlichen« geprägt, so schien solche Unterscheidung jetzt nicht mehr wichtig zu sein, sondern im Gegenteil das Überspringen der Unterschiede, das Zugehen auf die Welt, das Sich-Einlassen auf sie."
  2. [Englisch] The Ecclesiology of the Constitution on the Church, Vatican II, 'Lumen Gentium' (Vortrag auf einem Symposium über die Rezeption des Konzils in Rom im November 2000), in: L'Osservatore Romano. Weekly Edition in English, 2001, 19 September [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]; wieder in EWTN, Dokumentation, ohne Jahr [Artikel] - https://www.ewtn.com/catholicism/library/ecclesiology-of-the-constitution-on-the-church-vatican-ii-lumen-gentium-2068; zu Romano Guardini:
    1. S. 5: „Not only did Romano Guardini speak of a reawakening of the Church in souls. The Evangelical Bishop Otto Dibelius coined the formula "the century of the Church", and Karl Barth gave to his dogmatic synthesis of the reformed (Calvinist) tradition the programmatic title Kirchliche Dogmatik (Church Dogmatics).“

2002

  1. Variationen zum Thema Glaube, Religion und Kultur (2002), dann in: Glaube – Wahrheit – Toleranz: Das Christentum und die Weltreligionen, 2003, S. 66-90 - https://books.google.de/books?id=6z_lAAAAMAAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. Fede - verità - tolleranza. Il cristianesimo e le religionidel mondo. Edizioni Cantagalli, Siena 2003.
      2. Kroatisch: Vjera - Istina - Tolerancija. Kršæanska Sadašnjost, Zagreb2004.
      3. Truth and Tolerance. Christian Belief and World Religions.(Übersetzung: Henry Taylor). IgnaPr 2004, S. 88 - https://books.google.de/books?id=kSrjXVX8quYC;
      4. Fe, verdad y tolerancia. El cristianismo y las religiones delmundo. Ediciones Sígueme, Salamanca 2005.3-4
      5. Foi, vérité, tolérance. (Übersetzung: Maria Linnig/ JoachimBouflet). Parole et silence, Paris 2005.
      6. Portugiesisch: Fé – Verdade – Tolerância. O Cristianismo e as Grandes Religiões do Mundo. (Übersetzung: Gertrued B.S. Portugal v. Maria C.Branco). Universidade Católica Editora, Lisboa 2006.
      7. Polnisch: Wiara - prawda - tolerancja : chrzeœcijañstwo a religie œwiata.(Übersetzung: Ryszard Zaj¹czkowski). Jednoœæ, Kielce.
      8. Russisch: Moskau 2006.
      9. Geloof, waarheid en tolerantie. Terra - Lannoo 2008
    2. 2003, S. 72: „Vor allem Romano Guardini hat auf einen wichtigen Aspekt dieser Grundfigur des christlichen, ja des biblischen Glaubens verwiesen , der nicht aus dem eigenen Inneren aufsteigt, sondern uns von außen zukommt: Das Christentum, der christliche Glaube, so sagt er uns, ist nicht Produkt unserer inneren Erfahrungen, sondern Ereignis, das von außen her auf uns zutritt. [Es scheint mir bezeichnend, daß die evangelische Schriftstellerin Eva Zeller in ihrem autobiographischen Roman NEIN UND AMEN auf die Vorlesungen Guardinis zu sprechen kommt, die sie vor dem Krieg in Berlin gehört hatte und dabei folgendes mitteilt, das sich ihrem Gedächtnis eingeprägt hat: `Aus inneren Erfahrungen - Guardini sagt 's mit leiser Stimme – ist Gott nie und nimmer abzuleiten, im Gegenteil, nur allen Erfahrungen zum Trotz kann er einbrechen von einem ganz anderen Ursprung her, der unsere Fähigkeit, ergriffen zu sein, voraussetzt.´ Vgl. J. Sudbrack, a.a.O. 222. Eindrucksvoll auch die abschließende Wertung der Religionen und der religiösen Erfahrungen der Menschheit in Guardinis Buch Religion und Offenbarung I (Würzburg 1958) 227 f. "Als letzter Eindruck bleibt der einer tiefen Vergeblichkeit. Hohes steht neben Niedrigem, Freies neben Verängstigtem, Edles neben Gemeinem ... Es ist, als ob [da - fehlt bei JR] etwas ratlos suche, beinahe finde, das Gefundene wieder aus den Händen verliere, in die Irre gerate, neu anfange. Eine große Schwermut liegt in der religiösen Geschichte der Menschheit; freilich auch eine große Sehnsucht und eine immer wieder ausschauende Erwartung.“ ..."

2003

  1. Lehramt Johannes Pauls II. in seinen 14 Enzykliken. Ansprache zum Symposium „Johannes Paul II. - 25 Jahre Pontifikat“ an der Päpstlichen Lateran-Universität vom 9. Mai 2003 [neu aufgenommen] - [Artikel]/[Typoskript] - http://www.vatican.va/roman_curia/congregations/cfaith/documents/rc_con_cfaith_doc_20030509_ratzinger-simposio_laterano_ge.html; auch in ders.: Johannes Paul II.: Mein geliebter Vorgänger, 2008, zu Romano Guardini S. 50 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=0xsSAQAAIAAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. John Paul II: My Beloved Predecessor, 2007, zu Romano Guardini S. 34 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=rxsSAQAAIAAJ;
    2. Missverständliche Anführung von Guardini, Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen: „Anthropozentrik ist beim Papst zugleich Christozentrik und umgekehrt. … Die Frage nach dem Menschen ist von der Frage nach Gott nicht zu trennen. Die These Guardinis, dass den Menschen nur kennt, wer Gott kennt, findet in dieser Einschmelzung der Anthropologie in die Gottesfrage eine klare Bestätigung.“)

IV. Phase: Zustimmendere Wahrnehmung während des Pontifikates (2005-2013)

Papst Benedikt XVI.. hat mindestens zwanzig Mal während seines Pontifikates auf Romano Guardini verwiesen. Dabei zitiert er insbesondere aus dem Werk "Der Herr". Die Texte von Papst Benedikt XVI. sind noch nicht vollständig über vatican.va durchsuchbar, siehe daher: https://www.google.de/search?q=site%3Avatican.va%2Fcontent%2Fbenedict-xvi%2F+Guardini

2005

  1. Ansprache beim Treffen mit dem Klerus der Diözese von Rom (13. Mai 2005) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2005/may/documents/hf_ben-xvi_spe_20050513_roman-clergy.html
    1. "Zum Schluß möchte ich noch einmal für den Beitrag über die christozentrische Spiritualität danken, über die Notwendigkeit, unseren Glauben stets von der persönlichen Beziehung zu Christus, von der persönlichen Freundschaft mit Jesus zu nähren. Vor 70 Jahren hat Romano Guardini einmal zu Recht gesagt, daß das Wesen des Christentums nicht eine Idee, sondern eine Person sei. Große Theologen hatten versucht, die wesentlichen, grundlegenden Ideen des Christentums zu beschreiben. Aber das Christentum, das sie schilderten, war letzten Endes nicht überzeugend. Das Christentum ist nämlich zuallererst ein Ereignis, eine Person. Und in dieser Person finden wir dann den inhaltlichen Reichtum. Das ist wichtig."

2006

  1. Ansprache beim Treffen mit den Vertretern aus dem Bereich der Wissenschaften an der Universität Regensburg bei der Apostolischen Reise nach München, Altötting und Regensburg (12. September 2006) zum Thema "Glaube, Vernunft und Universität. Erinnerungen und Reflexionen" - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2006/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20060912_university-regensburg.html
    1. Übersetzungen:
      1. Englisch in: A Reason Open to God, hrsg. von J. Steven Brown, 2013, zu Romano Guardini S. 19
    2. "Mir kommt da ein Wort des Sokrates an Phaidon in den Sinn. In den vorangehenden Gesprächen hatte man viele falsche philosophische Meinungen berührt, und nun sagt Sokrates: Es wäre wohl zu verstehen, wenn einer aus Ärger über so viel Falsches sein übriges Leben lang alle Reden über das Sein haßte und schmähte. Aber auf diese Weise würde er der Wahrheit des Seienden verlustig gehen und einen sehr großen Schaden erleiden.[13: 90 c–d. Vgl. zu diesem Text R. Guardini, Der Tod des Sokrates. Mainz – Paderborn (5)1987, S. 218–221.]

2007

  1. Ansprache in der Basilika in Mariazell am Samstag, 8. September 2007 [Ansprache] - http://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2007/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20070908_vespri-mariazell.html; auch in: Insegnamenti di Benedetto XVI.: 1. 2007 (gennaio-giugno), 2008, S. 261 [Ansprache] - https://books.google.de/books?id=DcwlAQAAIAAJ;
    1. Passus zu Romano Guardini „Romano Guardini berichtet in seiner Autobiographie, wie ihm in einem kritischen Augenblick seines Weges, in dem ihm der Glaube seiner Kindheit fraglich geworden war, der tragende Entscheid seines ganzen Lebens – die Bekehrung – geschenkt wurde in der Begegnung mit dem Wort Jesu, daß sich nur findet, wer sich verliert (vgl. Mk 8, 34f; Joh 12, 25); daß es keine Selbstfindung, keine Selbstverwirklichung geben kann ohne das Sich-Loslassen, das Sich-Verlieren. Aber dann kommt ihm die Frage: Wohin darf ich mich verlieren? Wem mich verschenken? Ihm wurde klar, daß wir uns nur dann ganz weggeben können, wenn wir dabei in Gottes Hände fallen: Nur an ihn dürfen wir uns letztlich verlieren, und nur in ihm können wir uns finden. Aber dann kam die Frage: Wer ist Gott? Wo ist Gott? Und nun begriff er, daß der Gott, an den wir uns verlieren dürfen, nur der in Jesus Christus konkret und nahe gewordene Gott ist. Aber da bricht noch einmal eine Frage auf: Wo finde ich Jesus Christus? Wie kann ich mich ihm wirklich geben? Die von Guardini in seinem Ringen gefundene Antwort lautet: Konkret gegenwärtig ist uns Jesus Christus nur in seinem Leib, der Kirche. Darum muß Gehorsam gegen Gottes Willen, Gehorsam zu Jesus Christus ganz konkret und praktisch demütig-kirchlicher Gehorsam sein. Ich denke, auch darüber sollten wir immer wieder gründlich unser Gewissen erforschen.“

2007/2011

  1. Jesus von Nazareth [Monographie] – [noch nicht online];
    1. Erster Teil: Von der Taufe im Jordan bis zur Verklärung, Freiburg i. Br. 2007, zu Romano Guardini:
      1. S. 10: Ratzinger nennt Guardini in der „Reihe begeisternder Jesus-Bücher“ der dreißiger und vierziger Jahre neben Karl Adam, Franz Michel Willam, Giovanni Papini und Daniel-Rops)
      2. S. 51: „Jesus steht über unseren Psychologien (Romano Guardini)"
      3. S. 410 und 412 (Literaturverweise auf Guardini, Das Wesen des Christentums – Die menschliche Wirklichkeit des Herrn. Beiträge zu einer Psychologie Jesu, 1991 und zu Guardini, Gebet und Wahrheit. Meditationen über das Vaterunser);
    2. Zweiter Teil: Vom Einzug in Jerusalem bis zur Auferstehung, Freiburg i. Br. 2011, zu Romano Guardini:
      1. S. 12: Vorwort: … „Ein katholischer Theologe hat mein Buch zusammen mit Romano Guardinis meisterwerk DER HERR als „Christologie von oben“ eingestuft, nicht ohne vor deren Gefahren zu warnen. Nun, eine Christologie von oben zu schreiben, habe ich nicht versucht.“
      2. S. 141: „Romano Guardini hat in seinen Werken über Jeus diese These aufgenommen und abgewandelt. Für ihn beginnt die Botschaft Jesu klar mit dem Angebot des Reiches; das Nein Israels habe zu der neuen Phase der Heilsgeschichte geführt, zu der Tod und Auferstehung des Herrn und die Kirche der Heiden gehören.“
    3. Übersetzungen:
      1. Jesus of Nazareth, 2009, Band 1 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=7iMqAQAAMAAJ;
      2. Gesù di Nazaret – Dal battesimo alla Trasfigurazione, 2011 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=mQK7lo8MaV8C;
      3. Jesus van Nazareth, 2013 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=RU_3AQAAQBAJ;

2009

  1. Angelus, 14. Juni 2009 - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2009/documents/hf_ben-xvi_ang_20090614.html14/06/2009 - Gruß an die Schule der Stiftung »Romano Guardini« aus Neapel

2010

  1. Angelus, 30. Mai 2010, Dreifaltigkeitssonntag - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2010/documents/hf_ben-xvi_ang_20100530.html30/05/2010
    1. Übersetzungen:
      1. in Italienisch: Prima dell´ angelus, 30. Mai 2010 – http://www.vatican.va/content/benedict-xvi/it/angelus/2010/documents/hf_ben-xvi_ang_20100530.html; dann in ders.: Insegnamenti di Benedetto XVI. VI, 1 2010, 2011, S. 806
    2. "Der Theologe Romano Guardini merkt zum Kreuzzeichen an: »Wir machen es vor dem Beten, damit es uns ordne und sammle, Gedanken und Herz und Willen in Gott fasse. Nach dem Gebet, damit in uns bleibe, was Gott uns geschenkt hat… Dann umfaßt es dein ganzes Wesen, Gestalt und Seele… Alles wird darin gestärkt, gezeichnet, geweiht, in der Kraft Christi, im Namen des dreieinigen Gottes« (Vom Geist der Liturgie, Freiburg 1918; Ostfildern-Paderborn 2007). Im Kreuzzeichen und im Namen des lebendigen Gottes ist daher die Verkündigung enthalten, die den Glauben erweckt und das Gebet beseelt."
  2. Angelus, 8. August 2010 - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2010/documents/hf_ben-xvi_ang_20100808.html08/08/2010
    1. "Es ist eine Aufforderung, die Dinge ohne Egoismus, ohne Macht- und Besitzstreben zu nutzen, sondern entsprechend der Logik Gottes, der Logik der Aufmerksamkeit gegenüber dem anderen, der Logik der Liebe, wie Romano Guardini zusammenfassend schreibt: »in der Form einer Beziehung: von Gott her, auf Gott hin« (Die Annahme seiner selbst. Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß, Ostfildern 2008, S. 48)."
  3. Generalaudienz vom 25. August 2010 - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/audiences/2010/documents/hf_ben-xvi_aud_20100825.html25/08/2010
    1. "Romano Guardini sagt zu einem Abschnitt aus dem dritten Kapitel der Bekenntnisse: Der hl. Augustinus verstand, daß Gott die Herrlichkeit ist, die uns in die Knie zwingt, der Trank, der den Durst stillt, der Schatz, der glücklich macht. Er besaß die ruhige Gewißheit dessen, der endlich verstanden hat, aber auch die Seligkeit der Liebe, die weiß: Das ist alles, und das genügt mir (vgl. Pensatori religiosi, Brescia 2001, S. 177)."
  4. Angelus, 24. Oktober 2010 - www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2010/documents/hf_ben-xvi_ang_20101024.html
    1. "Zu allen Zeiten und an allen Orten – auch heute im Nahen Osten – ist die Kirche gegenwärtig und wirkt, um alle Menschen aufzunehmen und ihnen in Christus die Fülle des Lebens anzubieten. Der deutsch-italienische Theologe Romano Guardini schrieb in diesem Zusammenhang: »Die Wirklichkeit ›Kirche‹ schließt die ganze Fülle des christlichen Seins ein, das sich in der Geschichte entfaltet, insofern sie die Fülle des Menschlichen umfaßt, das in Beziehung zu Gott steht« (vgl. Liturgische Bildung [1923])."
  5. An die Teilnehmer der Konferenz der "Romano-Guardini"-Stiftung Berlin (29. Oktober 2010)
    1. https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2010/october/documents/hf_ben-xvi_spe_20101029_fondazione-guardini.html29/10/2010; gedruckt unter dem Titel "Audienz für die Teilnehmer an einer Konferenz über Romano Guardini: Die Universität - Ort der Wahrheitssuche. Ansprache von Papst Benedikt XVI. am 29. Oktober", in: L´ Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, 2010, 45 (12. November 2010), S. 8 [Artikel] - [noch nicht online]; auch online unter dem Titel "Romano Guardini: Denken aus dem inneren Gespräch (Benedikt XVI.: Ansprache an die Guardini-Stiftung im Wortlaut)", in: kath.net vom 30. Oktober 2010 [Artikel] - http://www.kath.net/news/28725:;
    2. Übersetzungen:
      1. in Lateinisch: Allocutio ad congressum ab opere fundato "Romano Guardini" apparatum, in: Ecclesia Catholica/Sancta Sedes: Acta Apostolicae Sedis, 102, 2010, 11, S. 837-840 [BBKL Literaturergänzung] - [noch nicht online]
      2. in Englisch, in: A Reason Open to God, hrsg. von J. Steven Brown, 2013, S. 201-205 - https://books.google.de/books?id=XX_iDPtV-ngC
    3. „Es ist mir eine Freude, Sie alle hier im Apostolischen Palast begrüßen zu dürfen, die Sie anläßlich der Konferenz der Guardini-Stiftung zum Thema Das geistige und intellektuelle Erbe Romano Guardinis nach Rom gekommen sind. Besonders danke ich Ihnen, lieber Herr Professor von Pufendorf, für die guten Worte, die Sie zum Auftakt dieser Begegnung an mich gerichtet haben, in denen das ganze Ringen, um das es geht, das uns an Guardini bindet und uns zugleich auffordert, sein Lebenswerk weiterzuführen, zum Ausdruck kam. In seiner Dankesrede anläßlich der Feier seines 80. Geburtstags im Februar 1965 an der Ludwig-Maximilians-Universität München beschrieb Guardini seine Lebensaufgabe, wie er sie verstand, als eine Weise in beständiger geistiger Begegnung zu fragen, was christliche Weltanschauung bedeutet" (Stationen und Rückblicke, S. 41). Das Anschauen, dieser umfassende Blick auf die Welt, war dabei für Guardini nicht eine Ansicht von außen wie auf ein bloßes Forschungsobjekt. Er meinte auch nicht die geistesgeschichtliche Perspektive, die prüft und abwägt, was andere über die religiöse Prägung einer Epoche gesagt oder geschrieben haben. All diese Sichtweisen waren für Guardini ungenügend. In dem Bericht über sein Leben sagt er: „Was mich aber spontan interessierte, war nicht die Frage, was einer über die christliche Wahrheit gesagt hat, sondern was wahr ist" (Berichte über mein Leben, S. 24). Und diese Orientierung seiner Lehre war es, die uns als junge Menschen getroffen hat, denn wir wollten nicht ein Feuerwerk von Meinungen, die es in der Christenheit oder außerhalb ihrer gibt, kennenlernen; wir wollten kennen, was ist. Und da war einer, der sich furchtlos und zugleich mit dem ganzen Ernst kritischen Denkens dieser Frage stellte und uns half mitzudenken. Guardini wollte nicht irgend etwas oder viel wissen, er verlangte nach der Wahrheit Gottes und der Wahrheit über den Menschen. Das Instrument, um sich dieser Wahrheit anzunähern, war für ihn die wie man es damals nannte Weltanschauung, die sich in einem lebendigen Austausch mit der Welt und mit den Menschen vollzieht. Das spezifisch Christliche besteht dabei darin, daß der Mensch sich in einer Beziehung zu Gott weiß, die ihm vorausgeht und der er sich nicht entziehen kann. Nicht unser Denken ist der Anfang, der die Maßstäbe setzt, sondern Gott, der unsere Maßstäbe übertrifft und in keine von uns zu formende Einheit eingezwängt werden kann. Gott offenbart sich selbst als die Wahrheit, aber die ist nicht abstrakt, sondern findet sich im Lebendig-Konkreten, letztlich in der Gestalt Jesu Christi. Wer aber Jesus, die Wahrheit, sehen will, muß umkehren, muß aus der Autonomie des eigenmächtigen Denkens heraustreten in die hörende Bereitschaft, die entgegennimmt, was ist. Und diese Umkehrbewegung, die er in seiner Bekehrung vollzogen hat, prägt sein ganzes Denken und Leben; bedeutet, immer wieder herauskehren aus der Autonomie ins Hören, ins Empfangen. Doch auch bei einer echten Gottesbeziehung versteht der Mensch nicht immer, was Gott spricht. Er bedarf eines Korrektivs, und dieses besteht im Austausch mit dem anderen, der in der lebendigen Kirche aller Zeiten seine verläßliche und alle miteinander verbindende Gestalt gefunden hat. Guardini war ein Mann des Dialogs. Seine Werke sind fast ausnahmslos aus einem, zumindest inneren, Gespräch entstanden. Die Vorlesungen des Professors für Religionsphilosophie und christliche Weltanschauung an der Universität Berlin in den 20er Jahren stellten meist Begegnungen mit Persönlichkeiten der Geistesgeschichte dar. Er las die Werke dieser Denker, hörte ihnen zu, lernte von ihnen, wie sie Welt sehen, und kam mit ihnen ins Gespräch, um im Gespräch mit ihnen zu entwickeln, was er als katholischer Denker zu ihrem Denken zu sagen hatte. Diese Gewohnheit setzte er in München fort, und es war auch das Eigentümliche seines Vorlesungsstils, daß er im Gespräch mit den Denkern war, daß er zum Sehen führen wollte weil immer wieder Kernwort war: „Sehen Sie" und daß er in einem inneren gemeinsamen Dialog mit den Hörern stand. Das war das Neue gegenüber der Rhetorik alter Zeiten, daß er überhaupt keine Rhetorik suchte, sondern ganz einfach mit uns redete und dabei mit der Wahrheit redete und uns ins Gespräch mit der Wahrheit brachte. Und so ist ein weites Spektrum von „Gesprächen" entstanden mit Autoren wie Sokrates, Augustinus oder Pascal, mit Dante, Hölderlin, Mörike, Rilke und Dostojewskij. Er sah in ihnen lebendige Vermittler, die in einem vergangenen Wort das Gegenwärtige entdecken, es neu zu sehen und neu zu leben vermögen. Sie schenken uns eine Kraft, die uns neu zu uns selber bringen kann. Aus der Offenheit des Menschen für das Wahre folgt für Guardini ein Ethos, eine Grundlage für unser sittliches Verhalten zu unseren Mitmenschen, als Forderung unserer Existenz. Weil der Mensch Gott begegnen kann, deshalb kann er auch gut handeln. Für ihn gilt dieser Primat der Ontologie vor dem Ethos. Aus dem Sein, dem rechtverstandenen, gehörten Sein Gottes selbst folgt dann das rechte Tun. Er sagt: „Echte Praxis, das heißt richtiges Handeln, geht aus der Wahrheit hervor, und um die muß gerungen werden" (ebd., S. 111). Eine solche Sehnsucht nach dem Wahren und das Sich-Ausstrecken auf das Eigentliche, das Wesentliche verspürte Guardini vor allem auch bei der Jugend. In seinen Gesprächen mit Jugendlichen, besonders auf Burg Rothenfels, die durch ihn zum Zentrum der katholischen Jugendbewegung geworden war, führte der Priester und Pädagoge Ideale der Jugendbewegung wie Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und innere Wahrhaftigkeit weiter, reinigte und vertiefte sie. Freiheit – ja, aber frei ist nur – sagt er uns –, wer „ganz das ist, was er seinem Wesen nach sein soll. [...] Freiheit ist Wahrheit" (Auf dem Wege, S. 20). Die Wahrheit des Menschen ist für Guardini Wesentlichkeit und Seinsgemäßheit. Der Weg in die Wahrheit gelingt, wenn der Mensch den „Gehorsam unseres Seins gegen das Sein Gottes" (ebd. S. 21) übt. Dies geschieht letztlich in der Anbetung, die für Guardini zum Denken dazugehört. In Begleitung der Jugend suchte Guardini auch nach einem neuen Zugang zur Liturgie. Wiederentdeckung der Liturgie war für ihn Wiederentdeckung der Einheit von Geist und Leib in der Ganzheit des einen Menschen. Denn liturgisches Verhalten ist immer zugleich leibliches und geistiges Verhalten. Das Beten wird geweitet durch das leibliche und gemeindliche Tun, und so öffnet sich die Einheit aller Wirklichkeit. Liturgie ist symbolisches Tun. Das Symbol als Inbegriff der Einheit von Geistigem und Materiellem geht verloren, wo beides auseinanderfällt, wo die Welt in Geist und Körper, in Subjekt und Objekt dualistisch zerspalten wird. Guardini war tief davon überzeugt, daß der Mensch Geist in Leib, Leib in Geist ist und daß daher Liturgie und Symbol ihn zum Wesentlichen seiner selbst bringen, letztlich in der Anbetung in die Wahrheit bringen. Unter den großen Lebensthemen Guardinis ist die Beziehung von Glaube und Welt von bleibender Aktualität. Er sah gerade in der Universität den Ort der Wahrheitssuche. Das kann sie aber nur sein, wenn sie von aller Instrumentalisierung und Vereinnahmung für politische und sonstige Zwecke frei ist. Wir haben es heute, in einer Welt der Globalisierung und Fragmentarisierung, mehr denn je nötig, daß dieses Anliegen weitergeführt wird, ein Anliegen, das der Guardini-Stiftung so sehr am Herzen liegt und für dessen Verwirklichung der Guardini-Lehrstuhl geschaffen worden ist.“
  6. Angelus, 5. Dezember 2010 - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2010/documents/hf_ben-xvi_ang_20101205.html05/12/2010 - "Liebe Freunde, »auf einem Kommen ruht auch unser Heil«, schrieb Romano Guardini (Nähe des Herrn, Betrachtungen über Advent, Weihnachten, Jahreswende und Epiphanie, Verlagsgemeinschaft topos plus, Kevelaer 2009, 4. Auflage, S. 11). »Der wirkliche Erlöser ist aus der Freiheit Gottes gekommen… So besteht die Entscheidung des Glaubens zu einem guten Teil darin […], den aus Gottes Freiheit Hertretenden aufzunehmen« (ebd., S. 11f.). »Der Erlöser«, so fügt er hinzu, »kommt zu jedem Menschen im Besonderen: in dessen Freuden und Nöte, Einsichten, Ratlosigkeiten und Versuchungen, in alles das, was sein nur ihm eigenes Wesen und Leben ausmacht« (ebd., S. 12)."

2011

  1. Regina Cæli (25. April 2011, Ostermontag) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2011/documents/hf_ben-xvi_reg_20110425_easter-monday.html25/04/2011
    1. "Im Gebet, in der Anbetung also begegnet Gott dem Menschen. Der Theologe Romano Guardini stellt fest: »Die Anbetung ist nicht etwas Nebensächliches; … es geht um das Letzte, um Sinn und Sein … In der Anbetung anerkennt der Mensch, was schlechthin uns heilig gilt« (Romano Guardini, Predigten zum Kirchenjahr, Mainz 1998, 2. Aufl., S. 147–148)."
  2. An die Delegation der Marianischen Männerkongregation "Mariä Verkündigung" aus Regensburg (28. Mai 2011) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2011/may/documents/hf_ben-xvi_spe_20110528_marianische.html28/05/2011
    1. "Als wir studiert haben, nach dem Krieg – ich denke, jetzt ist es eher nicht viel anders, kaum besser geworden –, war die Mariologie etwas herb und nüchtern, die in den deutschen Universitäten gelehrt wurde. Aber ich denke, das Wesentliche haben wir doch gefunden. Wir haben uns damals an Guardini orientiert und an dem Buch seines Freundes, des Pfarrers Josef Weiger, »Maria, Mutter der Glaubenden«, der an das Wort der Elisabeth anknüpft: »Selig, die du geglaubt hast!« (vgl. Lk 1,45)."
  3. Angelus (7. August 2011) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2011/documents/hf_ben-xvi_ang_20110807.html
    1. "Der große Denker Romano Guardini schreibt, daß der Herr »immer nahe ist, seiend an der Wurzel unseres Seins… Doch es ist offenbar so, daß wir unser Verhältnis zu Gott zwischen den Polen der Ferne und der Nähe erleben sollen. Durch die Nähe werden wir gestärkt, durch die Ferne geprüft« (Den Menschen erkennt nur, wer von Gott weiß, Verlagsgemeinschaft topos plus, Kevelaer 2008, S. 75f.)."
  4. Apostolische Reise nach Deutschland: Ökumenischer Gottesdienst in der Kirche des Augustinerklosters Erfurt (23. September 2011) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2011/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20110923_augustinian-convent-erfurt.html23/09/2011 -
    1. "Demgegenüber müssen wir als Christen die unantastbare Würde des Menschen verteidigen, von der Empfängnis bis zum Tod – in den Fragen der Pränatalen Implantationsdiagnostik bis zur Sterbehilfe. „Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen“, hat Romano Guardini einmal gesagt. Ohne Erkenntnis Gottes wird der Mensch manipulierbar."
  5. Nicht in deutscher Übersetzung: Grußworte an die Angestellten der Päpstlichen Villen in Castel Gandolfo - (28. September 2011) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/it/speeches/2011/september/documents/hf_ben-xvi_spe_20110928_ville-pontificie.html -
    1. "In questo luogo si vive in continuo contatto con la natura e in un clima di silenzio. Sono lieto di questa circostanza per ricordare che l’una e l’altro ci avvicinano a Dio: la natura, in quanto capolavoro uscito dalle mani del Creatore; il silenzio, che ci permette di pensare e meditare senza distrazioni l’essenziale della nostra esistenza. Romano Guardini affermava: “solo nel silenzio giungo davanti a Dio e solo nel silenzio conosco me stesso”. In un ambiente come questo è più facile ritrovare se stessi, ascoltando la voce interiore, direi la presenza di Dio, che dà senso profondo alla nostra vita."

2012

  1. Angelus (29. Januar 2012) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2012/documents/hf_ben-xvi_ang_20120129.html -
    1. "Die göttliche Autorität ist keine Naturgewalt. Sie ist die Macht der Liebe Gottes, der das Universum schafft, im eingeborenen Sohn Mensch wird, in unser Menschsein herabkommt und so die durch die Sünde verdorbene Welt heilt. Romano Guardini schreibt: »Jesu ganzes Dasein ist Übersetzung der Macht in Demut […]; es ist die Hoheit, die sich in die Gestalt des Knechts erniedrigt« (Die Macht – Versuch einer Wegweisung, Würzburg 1951)."
  2. Nicht in deutscher Übersetzung: Botschaft an den internationalen Kongreß "Gesù, nostro contemporaneo" (9.-11.2.2012) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/it/messages/pont-messages/2012/documents/hf_ben-xvi_mes_20120209_gesu-contemporaneo.html -
    1. "Cosa significa affermare che Gesù di Nazaret, vissuto tra la Galilea e la Giudea duemila anni fa, è «contemporaneo» di ciascun uomo e donna che vive oggi e in ogni tempo? Ce lo spiega Romano Guardini con parole che rimangono attuali come quando furono scritte: «La sua vita terrena è entrata nell’eternità e in tal modo è correlata ad ogni ora del tempo terreno redento dal suo sacrificio... Nel credente si compie un mistero ineffabile: Cristo che è “lassù”, “assiso alla destra del Padre” (Col 3, 1), è anche “in” quest’uomo, con la pienezza della sua redenzione; poiché in ogni cristiano si compie di nuovo la vita di Cristo, la sua crescita, la sua maturità, la sua passione, morte e resurrezione, che ne costituisce la vera vita» (Il testamento di Gesù, Milano 1993, p. 141)."
  3. Regina Cæli (22. April 2012) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/angelus/2012/documents/hf_ben-xvi_reg_20120422.html -
    1. "Romano Guardini schreibt: »Der Herr ist verwandelt. Er lebt anders als früher. Sein Dasein ist unbegreiflich […] Dennoch ist es leibhaftig, enthält […] sein ganzes gelebtes Leben, sein erfahrenes Schicksal, sein Leiden und Sterben. Nichts ist abgetan […] Alles greifbare, wenn auch verwandelte Wirklichkeit« (Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Leben Jesu Christi [1937], Alsatia Colmar 1947, Band 2, S. 127)."

2013

  1. Ansprache bei der Begegnung mit dem Klerus der Diözese von Rom (14. Februar 2013) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2013/february/documents/hf_ben-xvi_spe_20130214_clero-roma.html -
    1. "Zweites Thema: die Kirche. Wir wissen, daß das Erste Vatikanische Konzil aufgrund des Deutsch-Französischen Krieges unterbrochen wurde und daher einseitig, ein Fragment geblieben ist, weil die Lehre über den Primat – die, Gott sei Dank, in jenem für die Kirche historischen Moment definiert wurde und für die darauffolgende Zeit äußerst notwendig war – nur ein Element in einer umfassenderen Ekklesiologie war, die vorgesehen und vorbereitet war. So war das Fragment geblieben. Und man konnte sagen: Wenn das Fragment so bleibt, wie es ist, neigen wir zur Einseitigkeit: die Kirche wäre nur der Primat. Es bestand also schon von Anfang an diese Absicht, die Ekklesiologie des Ersten Vatikanums zu einem Zeitpunkt, der erst noch gefunden werden mußte, zu einer vollständigen Ekklesiologie zu ergänzen. Auch hier schienen die Voraussetzungen sehr gut zu sein, denn nach dem Ersten Weltkrieg war der Sinn für die Kirche in neuer Form wieder entstanden. Romano Guardini sagte: »Die Kirche erwacht in den Seelen«, und ein protestantischer Bischof sprach vom »Jahrhundert der Kirche«. Vor allem der Begriff des mystischen Leibes Christi, den auch das Erste Vatikanum vorgesehen hatte, wurde wiederentdeckt. Man wollte sagen und verstehen, daß die Kirche keine Organisation, nichts Strukturelles, Rechtliches, Institutionelles ist – das ist sie auch –, sondern ein Organismus, eine lebendige Wirklichkeit, die in meine Seele eindringt, so daß ich selbst mit meiner gläubigen Seele ein konstruktives Element der Kirche als solcher bin. In diesem Sinne hatte Pius XII. die Enzyklika Mystici Corporis Christi geschrieben, als ein Schritt zur Vervollständigung der Ekklesiologie des Ersten Vatikanischen Konzils."
  2. Verabschiedung vom Kardinalskollegium (28. Februar 2013) - https://www.vatican.va/content/benedict-xvi/de/speeches/2013/february/documents/hf_ben-xvi_spe_20130228_congedo-cardinali.html28/02/2013
    1. "Ich möchte euch einen einfachen Gedanken weitergeben, der mir sehr am Herzen liegt: ein Gedanke über die Kirche, über ihr Geheimnis, das für uns alle – so können wir sagen – Grund und Leidenschaft des Lebens darstellt. Ich stütze mich dabei auf Worte von Romano Guardini, die er gerade in jenem Jahr geschrieben hat, in dem die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils die Konstitution Lumen gentium verabschiedeten, in seinem letzten Buch, auch mit einer persönlichen Widmung an mich; deshalb sind mir die Worte dieses Buches besonders teuer. Guardini sagt: Kirche »ist keine erdachte und konstruierte Institution […], sondern ein lebendiges Wesen […] Sie lebt durch die Zeit weiter; werdend wie alles Lebendige wird; sich wandelnd […] dennoch im Wesen immer die gleiche und ihr Innerstes ist Christus.« Das scheint mir auch gestern auf dem Petersplatz unsere Erfahrung gewesen zu sein: zu sehen, daß die Kirche ein lebendiger, vom Heiligen Geist belebter Leib ist und daß sie wirklich aus der Kraft Gottes lebt. Sie ist in der Welt, aber sie ist nicht von der Welt: sie gehört Gott, Christus, dem Heiligen Geist. Das haben wir gestern gesehen. Deshalb ist auch ein anderes berühmtes Wort von Guardini wahr und vielsagend: »Die Kirche erwacht in den Seelen.« Die Kirche lebt, wächst und erwacht in den Seelen, die – wie die Jungfrau Maria – das Wort Gottes aufnehmen und es durch das Wirken des Heiligen empfangen; sie bieten Gott ihr eigenes Fleisch an und gerade in ihrer Armut und Demut werden sie fähig, Christus heute in der Welt zu gebären. Durch die Kirche bleibt das Geheimnis der Menschwerdung für immer gegenwärtig."

IV. Als Papst emeritus - Kirchenuntergangsstimmung durch Entkontextualisierung des Guardini-Zitates (2014-2022)

2016

  1. /Seewald, Peter: Benedikt XVI. Letzte Gespräche mit Peter Seewald, 2016, [Monographie] - https://books.google.de/books?id=MehHDAAAQBAJ;
    1. Übersetzungen:
      1. ins Englische übersetzt durch Jacob Phillips unter dem Titel „Last Testament. In his own words. Pope Benedict XVI. with Peter Seewald”, London/Oxford/New York/New Delhi/Sydney 2016; (Taschenbuchaus-gabe)2017, zu Romano Guardini S. 84f., 104, 145 und 213 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=KkHqDAAAQBAJ;
      2. ins Spanische übersetzt unter dem Titel "Bento XVI - O Último Testamento", 2017 - https://books.google.de/books?id=JhNuDgAAQBAJ;
    2. zu Romano Guardini: über die Verbindung von Söhngen, Schmaus und Pascher zu Guardini, die Anfrage Guardinis bei Pfarrer Blumschein in Bogenhausen um die Möglichkeit, eine Abendmesse halten zu können, die häufige sonntägliche Begegnung seines Bruders Georg als Kaplan von St. Ludwig mit Guardini, über das zufällige Zusammentreffen mit Guardini auf Burg Rothenfels 1956, die Lektüre eines kleinen Jesusbuches und den Besuch einiger Vorträge Guardinis gemeinsam mit Rupert Berger; „was Guardini für München war, war er [Pieper] für Münster“; Lektüre der Briefe Guardinis an Weiger, besonders im Blick auf die Erfahrung der Macht der profanen Kultur Berlins; Lektüre des Pascal-Buches

2019

  1. Die Kirche und der Skandal des sexuellen Mißbrauchs, in: Klerusblatt, 2019, auch in CNA 11. April 2019 - https://de.catholicnewsagency.com/story/die-kirche-und-der-skandal-des-sexuellen-missbrauchs-von-papst-benedikt-xvi-4498:
    1. "3. Und da ist schließlich das Mysterium der Kirche. Unvergessen bleibt der Satz, mit dem vor beinahe 100 Jahren Romano Guardini die freudige Hoffnung ausgesprochen hat, die sich ihm und vielen anderen damals aufdrängte: "Ein Ereignis von unabsehbarer Tragweite hat begonnen; die Kirche erwacht in den Seelen." Er wollte damit sagen, daß Kirche nicht mehr bloß wie vorher ein von außen auf uns zutretender Apparat, als eine Art Behörde erlebt und empfunden wurde, sondern anfing, in den Herzen selbst als gegenwärtig empfunden zu werden – als etwas nicht nur Äußerliches, sondern inwendig uns berührend. Etwa ein halbes Jahrhundert später fühlte ich mich beim Wiederbedenken dieses Vorgangs und beim Blick auf das, was eben geschah, versucht, den Satz umzukehren: "Die Kirche stirbt in den Seelen." In der Tat wird die Kirche heute weithin nur noch als eine Art von politischem Apparat betrachtet. Man spricht über sie praktisch fast ausschließlich mit politischen Kategorien, und dies gilt hin bis zu Bischöfen, die ihre Vorstellung über die Kirche von morgen weitgehend ausschließlich politisch formulieren. Die Krise, die durch die vielen Fälle von Mißbrauch durch Priester verursacht wurde, drängt dazu, die Kirche geradezu als etwas Mißratenes anzusehen, das wir nun gründlich selbst neu in die Hand nehmen und neu gestalten müssen. Aber eine von uns selbst gemachte Kirche kann keine Hoffnung sein." Mein Kommentar (HZ): Zur missverständlichen Entkontextualisierung dieses Aphorismus siehe Die Kirche erwacht in den Seelen

2022

  1. Mit dem 27. Oktober 2022 ist ein Brief von Papst emeritus Benedikt XVI. datiert, den dieser anlässlich eines Kongresses über seine Ekklesiologie an der Franziskaner-Universität Steubenville/USA an den Präsidenten der Hochschule, Pater David Pivonka, richtete. Darin verweist der Papst auf Guardinis Ausspruch vom "Erwachen der Kirche in den Seelen" - https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/positive-kraft-des-konzils-art-233284: "Meine eigene ekklesiologische Arbeit war gezeichnet durch die neue Situation, die sich in Deutschland für die Kirche nach dem Ende des Ersten Weltkriegs ergeben hat. Wenn bisher die Ekklesiologie wesentlich institutionell gedacht worden war, nahm man nun freudig die weiter reichende geistliche Dimension des Kirchenbegriffs wahr. Romano Guardini hat sie damals mit dem Wort dargestellt: „Ein Vorgang von ungeheurer Tragweite hat begonnen. Die Kirche erwacht in den Seelen." - Mein Kommentar (HZ): Hier erfolgt immerhin der Verweis auf die "weiter reichende geistliche Dimension", die Guardini mit der Aussage in den Kirchenbegriff lege, allerdings geschieht dies ebenfalls wieder in der Gegenüberstellung zu einem "bloß institutionellen" Denken, während die Kirche auch als "in den Herzen als gegenwärtig" und "inwendig berührend" empfunden werden müsse. Immerhin fehlt hier der entkontextualisierende Verweis auf das "Sterben der Kirche in den Seelen".

Sekundärbibliographie zum Verhältnis von Ratzinger/Papst Benedikt XVI. und Guardini

  1. Albert Gerhards: Der Geist der Liturgie. Zu Kardinal Ratzingers neuer Einführung in den christlichen Gottesdienst (Rezension zu: Ratzinger, Der Geist der Liturgie), in: Herderkorrespondenz, 54, 2000, 5, S. 263 und 268 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=5I4lAQAAIAAJ;
  2. Angelus A. Häussling: Der Geist der Liturgie. Zu Joseph Ratzingers gleichnamiger Publikation, in: Archiv für Liturgiewissenschaft, 43/44, 2001/2002, S. 362-395 (mit deutlicher Kritik an Ratzinger) [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=YgQmAQAAIAAJ;
  3. Klemens Richter: Rezension zu: Ratzinger, Der Geist der Liturgie, in: Theologische Revue, 2000, Sp. 324-326 [neu aufgenommen] - [Rezension] - https://books.google.de/books?id=_WgwAAAAYAAJ;
  4. Arno Schilson: Der Geist der Liturgie - von Guardini bis Ratzinger, in: Martin Klöckener [u.a.] (Hrsg.): Gottes Volk feiert. Anspruch und Wirklichkeit gegenwärtiger Liturgie. Trier 2002, S. 92-117 (mit deutlicher Kritik an Ratzinger) [neu aufgenommen] - [Artikel] - [noch nicht online]
  5. Paolo G. Sottopietra: Wissen aus der Taufe. Die Aporien der neuzeitlichen Vernunft und der christliche Weg im Werk von Joseph Ratzinger, 2003, zu Romano Guardini S. 12, 81, 151, 231, 386 u.ö.??? [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://books.google.de/books?id=bf4lAQAAIAAJ;
  6. Ciro Lomonte: Un alma para el espacio litúrgico, in: Humanitas, Santiago del Chile, 2004, 36 (Oktober-Dezember) (zu: Wittgenstein, Guardini, Ratzinger, Li-turgie) [Artikel] - [noch nicht online]
  7. Claus Arnold: Modernismus als Kampfbegriff? Das „Jubiläum“ der Antimoder-nismus-Enzyklika des Papstes Pius X., in: Herder-Korrespondenz, 2007, 12, S. ???, zu Romano Guardini S. ??? (Bezugnahme von Papst Benedikt XVI. auf Romano Guardinis Autobiographie) [Artikel] - https://www.herder.de/hk/hefte/archiv/2007/12-2007/modernismus-als-kampfbegriff-das-jubilaeum-der-antimodernismus-enzyklika-von-papst-pius-x/;
  8. Franz-Xaver Heibl: Theologische Denker als Mitarbeiter der Wahrheit. Romano Guardini und Papst Benedikt XVI., in: Hastetter, Michael Christine/Ohly, Chris-toph (Hrsg.) Symphonie des Glaubens. Junge Münchener Theologen im Dialog mit Joseph Ratzinger, Sankt Ottilien 2007, S. 77-101 [BBKL Literaturergänzung] - [Artikel] - [noch nicht online]
  9. Silvano Zucal: Ratzinger e Guardini, un incontro decisivo, in: Vita e pensiero, 91, 2008, S. 80-87 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=45seAQAAMAAJ; vgl. englisch unter dem Titel „Ratzinger and Guardini, a decisive encounter“,in: Chiesa, 1. Oktober, 2008 [Artikel] - https://www.catholicculture.org/culture/library/view.cfm?recnum=8547 und http://chiesa.espresso.repubblica.it/articolo/207016bdc4.html?eng=y;
  10. Joseph Ratzinger e la lezione guardiniana, in: L´ Osservatore Romano, 2008, 10. September [Artikel] - https://www.ilcattolico.it/rassegna-stampa-cattolica/formazione-e-catechesi/joseph-ratzinger-e-la-lezione-guardiniana.html
  11. Friedrich Wilhelm Graf: Glaube und Vernunft, Bild und Kult. Ein erster Band der „Gesammelten Schriften“ Joseph Ratzingers ist erschienen, in: Neue Zürcher Zeitung, 2008, 13. Oktober: „Gut sichtbar wird die starke Prägung Ratzingers durch die liturgische Bewegung des 20. Jahrhunderts, inbesondere ... durch Romano Guardinis Kulturkampf gegen „den modernen Menschen“ [Rezension] - [noch nicht online]
  12. Gunda Brüske: Spiel oder Anbetung? Romano Guardini und Joseph Ratzinger über den Sinn der Liturgie, in: Rudolf Voderholzer (Hrsg.): Der Logos-gemäße Gottesdienst. Theologie der Liturgie bei Joseph Ratzinger, Regensburg 2009, S. 91ff. [Artikel] - [noch nicht online]
  13. Wilko Teifke: Offenbarung und Gericht. Das Verhältnis von Offenbarung und Eschatologie als fundamentaltheologisches Problem untersucht anhand der Konzeptionen von Romano Guardini, Karl Rahner und Joseph Ratzinger, Dissertation ETF Erlangen-Nürnberg 2009 [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - [noch nicht online]; dann unter dem Titel „Offenbarung und Gericht. Fundamentaltheologie und Eschatologie bei Guardini, Rahner und Ratzinger“, 2012 [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - https://books.google.de/books?id=GfOZz9jXsUQC; darin S. 15-74: Guardinis Suche nach dem außerweltlichen Standpunkt
  14. Emery de Gaál: The theology of Pope Benedikt XVI. The Christocentric Shift, 2010, zu Romano Guardini S. 39-43, 188, 253 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=VWjFAAAAQBAJ&pg=PA39;
  15. Aidan Nichols: Romano Guardini and Joseph Ratzinger on the Theology of Liturgy, in: ders.: Lost in Wonder. Essays on Liturgy and the Arts, London/New York 2011; (2)2016, S. 21-36 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=zLl3uLggxxAC;
  16. Ricardo Reyes: L ´ unità nel pensiero liturgico di Joseph Ratzinger, 2011, siehe Abschnitte “L´ influenza dei teologi Karl Adam e Romano Guardini” und “L´ apporto liturgico di Romano Guardini (1885-1968) [Monographie] – [noch nicht online]
  17. Jacek Kempa/Jerzy Szymik: Czytając wielkich, na początku drogi: Romano Guardini, Hans Urs von Balthasar, Joseph Ratzinger, Gerald O'Collins w pracach młodych teologów, 2014 [Guardini-Monographie] - [noch nicht online]
  18. Gerd Lüdemann: Das Jesusbild des Papstes. Über Joseph Ratzingers kühnen Umgang mit den Quellen, 2014, zu Romano Guardini S. ??? [Monographie] - https://books.google.de/books?id=U2-9AwAAQBAJ;
  19. Thorsten Paprotny: Zuhause in der Kirche des Herrn. Theologische Überlegungen zu Romano Guardini und Joseph Ratzinger in: Una-Voce-Korrespondenz, 44, 2014, 2, S. 245-259 [Artikel] - http://www.una-voce.de/uploads/1/2/8/3/12837883/14_h_2.pdf;
  20. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: "Unterscheidung des Christlichen". Blickwechsel: Joseph Ratzinger und Romano Guardini, in: Romano Guardini. Mitteilungen, hrsg. vom Freundeskreis Mooshausen e.V., 2014, Nr. 2 (August 2014) [Artikel] - http://mooshausen.de/mooshausen-wp/wp-content/uploads/2014/10/2014-08-hbgf-guardini.pdf
  21. Pablo Blanco Sarto: La teologia en la Universidad. Un recorrido por Newman, Guardini y Ratzinger/The theology in the university. An itinerary through Newman, Guardini and Ratzinger, in: Scripta theologica, 48, 2016, 2, S. 271-294 [Artikel] - https://www.unav.edu/publicaciones/revistas/index.php/scripta-theologica/article/viewFile/3645/5320;
  22. Sven Leo Conrad: Liturgie und Eucharistie bei Joseph Ratzinger. Zur Genese seiner Theologiewährend der Studien- und Professorenzeit (Theol. Dissertation Flensburg), zu Romano Guardini S. 97-141 [Monographie]/[Doktorarbeit] - https://www.zhb-flensburg.de/fileadmin/content/spezial-einrichtungen/zhb/dokumente/dissertationen/conrad/dissertation-sven-leo-conrad-.pdf;
  23. Philip McCosker: From the Joy of the Gospel to the Joy of Christ, in: Ecclesiology, 12, 2016, 1, S. 34-53 (Verhältnis der Christologie von Papst Franziskus zu Romano Guardini, Jungmann, Benedikt XVI.) [Artikel] - [noch nicht online]
  24. Peter Schallenberg: Logos und Ethos: Zum Zusammenhang von Liturgie, Recht und Ethik bei Guardini und Ratzinger (unveröffentlichter Vortrag beim Guardini-Tag der Guardini-Stiftung in Berlin) [Vortrag] – [noch nicht online]
  25. Jaume Gonzáles Padrós: In spiritu et virtute liturgiae. Romano Guardini, Joseph Ratzinger. Iliçó inaugural, curs acadèmic 2017-2018, Ateneu Universitari Sant Pacià, 2017 [Guardini-Monographie] - https://books.google.de/books?id=TOOitQEACAAJ;
  26. Franz-Xaver Heibl: „Geistliche Wissenschaft“. Ein Beitrag zur Theologie der Spiritualität im Trialog mit Bonaventura, Romano Guardini und Joseph Ratzin-ger, Wien Dissertation bei Marianne Schlosser, 2017 [Guardini-Monographie]/[Doktorarbeit] - [noch nicht online]
  27. Peter Schallenberg: Deus caritas est - Von welcher Liebe ist die Rede? Ein Spannungsbogen von Romano Guardini zu Joseph Ratzinger, in: Karl-Heinz Wiesemann/Peter Reifenberg (Hrsg.): „In allem tritt Gott uns entgegen“ (Reihe: Romano Guardini - Quellen und Forschungen, Band 3), S. 37-48 [Artikel] - [noch nicht online]
  28. Fernando López Arias: In Richtung einer Theologie des liturgischen Raums - Romano Guardini und Joseph Ratzinger [Vortrag auf Tagung in Burg Rothenfels] – [noch nicht online]
  29. Markus Zimmermann: Geist der Liturgie - von Guardini zu Benedikt XVI. und zu Franziskus, in: Ambo. Jahrbuch der Hochschule Heiligenkreuz 2018: 3, 2018 Romano Guardini und der christliche Humanismus, S. 287-320 [Artikel] - [noch nicht online]
  30. Raffaele Vacca: Ratzinger e la lezione di Guardini, in: Avvenire, 6. Februar 2018 [Artikel] - http://www.fondazioneratzinger.va/content/dam/fondazioneratzinger/contributi/Ratzinger-Guardini%2C%20articolo%20prof.%20Vacca.png
  31. Alex Yeung: Religione, rivelazione e atteggiamento epistemologico. Guardini e Ratzinger a confronto, in: Alpha Omega, 22, 2019, 1, S. 205-228 [Artikel] - https://ojs.upra.org/index.php/ao/article/view/3838/2834;
  32. Grégory Woimbée: Cette mort n´ est pas à la fin. Penser l´ immortalité d´ après les eschatologies de Romano Guardini et Joseph Ratzinger, in: Bulletin de littérature ecclésiastique, 120, 2019, 1, S. 45-79 [Artikel] - [noch nicht online]
  33. Paschal M. Corby: The Hope and Despair of Human Bioenhancement, 2019, S. ??? (über den Zusammenhang von “Der Herr” mit Ratzingers Jesusbuch und dessen früher Lektüre von “Der Herr” als erstes Buch nach Beginn seiner theologischen Studien 1946 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=-cTLDwAAQBAJ; ???
  34. Roland Millare: The Hermeneutic of Continuity and Discontinuity Between Romano Guardini and the Joseph Ratzinger: The Primacy of the Logos, in: Nova et Vetera, 18, 2020, 2 (Frühling 2020), S. 521-564 [Artikel] - [noch nicht online]
  35. Peter Seewald: Benedikt XVI.: Ein Leben, 2020 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=yv25DwAAQBAJ&pg=PT232
    1. „Der „katholische Frühling“ hatte auch den Kosmos des Theologiestudenten Joseph Ratzinger verändert. Romano Guardinis schmales Erstlingsbuch Vom Geist der Liturgie hatte eine kaum noch für möglich gehaltene neue Hinwendung zur Kirche ausgelöst. Das Anliegen der Liturgischen Bewegung war eine Rückkehr zum Ursprung, um die wesentlichen Elemente der Liturgie von Hinzufügungen zu reinigen, die sich im Laufe der Jahrhunderte wie eine Schicht von Staub und Müll auf sie gelegt hatten. Ratzinger stand anfangs der Bewegung eher skeptisch gegenüber. Er glaubte hier „einen einseitigen Rationalismus und Historismus“ zu erkennen, „der allzu sehr auf die Form und auf die historische Ursprünglichkeit bedacht war“.[7] Sein Mentor Gottlieb Söhngen kritisierte einen „bilderstürmerischen Wirbel“. Obendrein störte den Studenten an der Bewegung „die gewisse Engherzigkeit vieler ihrer Anhänger, die nur eine Form gelten lassen wollten“[8] Ratzinger Skepsis jedoch begann sich nach und nach aufzulösen. „Kirche war für uns vor allem lebendig in der Liturgie und im großen Reichtum der theologischen Überlieferung“, schwärmte er in der Rückschau auf die „spannenden Jahre meines Theologiestudiums“. Er könne sich „nur wundern“ über all das, was später „über die `vorkonziliare´ Kirche behauptet“ wurde. In Wahrheit habe man als moderner Theologe, als der er sich empfand, in einem „Gefühl des Aufbruchs“ gelebt, „einer mit neuem Mut fragenden Theologie und einer Spiritualität, die Veraltetes und Verstaubtes abtat, um zu neuer Freude der Erlösung zu führen“[9]. An der katholischen Fakultät der Uni unmittelbar gegenüber dem Georgianum wurde dem von den Nazis aus der Stadt vertriebenen [sic! Guardini wurde weder aus München vertrieben, und auch aus Berlin nicht durch die Nazis vertrieben, sondern ging 1943 nach Mooshausen, aufgrund der großen Gefahr, während den Bombardierungen in Berlin zu bleiben, HZ] Guardini nach Kriegsende ein eigener Lehrstuhl eingerichtet. Ratzinger hatte Guardinis Jesus-Buch in seinem Regal. Es war »eines der ersten Bücher, die ich nach dem Krieg gelesen habe – nachdem mir andere Jesus-Bücher langweilig und nichtssagend erschienen waren«[10].“ Wenn der 1885 in Verona geborene und in Mainz aufgewachsene Gelehrte im Audimax las, bestand Gefahr, von den drängenden Studtentenmassen erdrückt zu werden. Bei Stromausfällen standen Guardini-Anbeterinnen bereit, um mit Taschenlampen zum Pult zu stürmen, damit der Meister in seinem sprachlich brillanten Vortrag ja nicht unterbrochen werde. Im Unterschied zu vielen andern Theologen war bei Guardini eine Kohärenz von Inhalt und Form gegeben, die Wert auf sprachliche Ästhetik legte. Guardinis Schriften führten unzählige Menschen zu einer verinnerlichten Sicht des Glaubens, viele von ihnen ließen sich auf Burg Rothenfels in Franken, dem geistlichen Zentrum der Liturgischen Bewegung [sic! Es war das Zentrum der katholischen Jugendbewegung „Quickborn“, HZ], von Guardini in Lebensweisheit, Glaube und Liturgie einführen. Auch die Brüder Georg und Joseph hatten hier eine kurze Begegnung mit dem Gelehrten. Zu weiteren Treffen kam es nicht. Ratzinger sollte dem großen Theologen später aber seine „Adventspredigten“ widmen, wofür er zuvor das persönliche Einverständnis des Meisters einholte. In Fragen der Liturgie hatte Ratzinger in Guardini den Theoretiker, in Direktor Pascher am Georgianum den Praktiker, der als ein energischer Verfechter der Liturgischen Bewegung Weichen stellte. …“
  36. Roland Millare: The Primacy of Logos Over Ethos: The Influence of Romano Guardini on Post-Conciliar Theology, in: Heythrop journal, 63, 2022, 4, S. 770-779 [Artikel] - [noch nicht online]; überarbeitet unter dem Titel "Romano Guardini, the christian WELTANSCHAUUNG and the logos of the liturgy", auch in: Roland Millare: A Living Sacrifice: Liturgy and Eschatology in Joseph Ratzinger, 2022, S. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=oMl0EAAAQBAJ&pg=PT39

Internet