Aktuell verzeichnet die Sekundärbibliographie für das Jahr 2025 bereits 30+6=36 Titel (Stand: 25. April 2025):
Biographie
Biographie/Zeitgeschichte/Zeitgenossen
- [2025-001] Ansgar Martins: Katholizismus als esoterischer Sehnsuchtsort. Siegfried Kracauers "transzendentale Obdachlosigkeit" und die Aporien deutscher Sinn-Suche nach dem Ersten Weltkrieg, in: Viktoria Vitanova-Kerber/Helmut Zander (Hrs.): Esoteric Catholicism/Esoterischer Katholizismus, 2025, S. 331-358 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=OhBYEQAAQBAJ&pg=PA347; zu Romano Guardini:
- S. 346 f.: "... Der zweiteilige Bericht von der Ulmer Tagung 1923 beschwor die "neu hervorbrechende Lebenskraft der Kirche",[51 Kracauer, Siegfried: Die Tagung der katholischen Akademiker [I], in: ders.: Werke, Bd. 5.1, 674-677.] die es verstehe, gegenüber der richtungslosen Gegenwart ein Leben in der geordneten "Mitte" zwischen Höherem und Diesseits zu entwerfen. Besonders begeistert war Kracauer von dem Religionsphilosophen Romano Guardini, den er als "Führer" der (von ihm ebenso wie von seinem Romancharakter Georg bewunderten) katholischen Jugendbewegung schätzte und bei dessen Reflexionen zur Liturgie er sich länger beschäftigte. In seiner Rezension zu Guardinis Liturgische Bildung (1923) lobte er die Zeitkritik, von der aus Guardini die gemeinschaftsstiftende Kraft katholischer Sozialisation betone. Guardinis Programm war aber schon eine reflexive "Säkularisierungsfolge": Guardini versuchte nicht zuletzt, der Gefahr einer `Erosion´ katholischer Milieus durch eine erneuerte Messe - und eine komplexe Zeichentheorie religiöser Handlungen - entgegenzukommen, damit die Kirche für Laien wieder attraktiver würde[52 Vgl. Breuer, Marc: Religiöser Wandel als Säkularisierungsfolge. Differenzierungs- und Individualisierungsdiskurse im Katholizismus, Wiesbaden: Springer 2012, 349-435]. Kracauer bezweifelte in einem letzten Schritt, "daß das Einwachsen in liturgisches Tun jene Verknüpfungen wieder herstelle, die Guardini meint",[53 Kracauer, Siegfried: Rezension zu Romano Guardini: Liturgische Bildung. Versuche, Mainz: Deutsche Quickbornhaus 1923, in: Kracauer: Werke, Bd. 5.2, 90-91] denn solche "Verknüpfungen" konnte nur Gott selbst knüpfen."
- S. 349 f.: ...
Papst Franziskus und Guardini
- [2025-002] Papst Franziskus: Hoffe. Die Autobiographie, 2025 [Monographie] (in 80 Ländern und zahlreichen Sprachen publiziert) - https://www.google.de/books/edition/Hoffe/fxkrEQAAQBAJ; zu Romano Guardini:
- Im Abschnitt "8 Das Leben ist die Kunst der Begegnung" heißt es: "Oder wie Romano Guardini schreibt, ein großer Theologe, der in Italien geboren wurde, aber schon als Kind nach Deutschland kam: "Der Mensch ist so geschaffen, daß er sich selbst zunächst in einer `Anfangsform´ gegeben ist; in einem Entwurf auf das Leben hin. Hält er den fest, bleibt er bei sich; tritt er nie in die Hingabe ein, dann wird er immer enger und dürftiger. Er `hat seine Seele festgehalten´ und verliert sie dadurch immer mehr."" (Zitat aus: Guardini, Ethik)
- Im Abschnitt über das Volk als "mythische und historische Kategorie" nimmt er wieder Bezug auf Dostojewski und das Dostojewski-Buch Guardinis: "Ich habe Dostojewski immer geliebt, schon als Junge. Und seit ich Rektor an der Fakultät für Philosophie und Theologie in San Miguel war, konnte ich mich auch für die Studien begeistern, die Romano Guardini zu diesem großen russischen Dichter und seiner Welter geschrieben hat. Das Volk von Dostojewski und Guardini ist ein "mythisches Wesen", ohne jede Idealisierung. So sehr diese Menschen auch sündigen und leiden mögen, sie stehen für eine authentische Menschheit."
- Dann berichtet er über die Vorbereitung des Vortrages zur KI auf dem G7-Treffen 2024: "Als ich über meinem Vortrag zur KI saß, den ich im Juni 2024 auf dem G7-Treffen im apulischen Borgo Egnazia vor zahlreichen Regierungschefs halten sollte, fiel mir Romano Guardini ein, der Theologe, dessen Denken mir oft geholfen hat. Ich wollte das Thema von allen Untergangsbeschwörungen befreien, die uns so oft lähmen, von der Starrheit, die sich dem "Neuen" entgegenstellt in dem sinnlosen Versuch, eine Welt bewahren zu wollen, die zum Verschwinden verurteilt ist. Gleichzeitig aber wollte ich deutlich machen, das es in unserer Verantwortung liegt, sensibel für all das zu bleiben, was zerstörerisch und unmenschlich ist."
- Schließlich wird in den Erläuterungen, vermutlich ein Entwurf zur später tatsächlich gehaltenen Rede, auch Guardini genannt und zitiert: "Mit Guardini können wir sagen, dass jedes Problem technischer, sozialer oder politischer Natur "nur vom Menschen her zu lösen ist. Ein neues Menschentum muss erwachen, von tieferer Geistigkeit, neuer Freiheit und Innerlichkeit." (Zitat aus: Guardini, Die Technik und der Mensch) - Und etwas weiter heißt es im Text über das "Anti-Herz" des Narzissmus und der Selbstbezogenheit: "In der Folge werden wir unfähig, Gott zu empfangen, weil wir - wie Heidegger gesagt hätte -, um das Göttliche zu empfangen, ihm ein Gästehaus errichten müssen. Und das Gleiche gilt auch für uns, wenn wir auf unsere authentische und wahre Essenz reagieren wollen. Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in seinem Aufsatz über Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd."
- Rezensionen:
- [2005-003] Gerhard Oberkofler: „Sunt lacrimae rerum…“ Randbemerkungen zu einigen Träumen in der Autobiographie „Hoffe“ (2025) von Papst Franziskus, in: Zeitung der Arbeit, 2025, 26. Februar [Rezension] - https://zeitungderarbeit.at/feuilleton/sunt-lacrimae-rerum/; zu Romano Guardini:
- "Der 1910 zum Priester geweihte und seit 1947 zuerst in Tübingen, dann in München „christliche Weltanschauung“ lehrende Romano Guardini (1884–1968)[44 ...] wird von Papst Franziskus wiederholt mit Sympathie genannt, zumal er über dessen idealistische Dialektik während seines Aufenthaltes in St. Georgen (Frankfurt a. M.) eine wissenschaftliche Arbeit schreiben wollte." [Anmerkung HZ: Guardinis Gegensatzlehre ist keine "idealistische Dialektik"]
- "Romano Guardini war im Einklang mit Rainer Maria Rilke (1875–1926), der in eine katholische Ausformung des Existentialismus flüchtete. 1941, also in einer Zeit, als die aggressivsten Teile des deutschen Kapitalismus zusammen gefunden haben, um mit Adolf Hitler (1889–1945), dessen autobiographische Kampfschrift im deutschen Volk massenhafte Verbreitung gefunden hat,[51] den mörderischen Aggressionskrieg gegen den Osten zu führen, hat Guardini eine konservativ katholische Deutung der Elegien von Rilke über Angst und Sein gegeben.[52 ...] Dabei ist er auf die liebevollen Ansichten von Rilke über die „russische Seele“ und der „Gotterwähltheit des russischen Volkes“ nicht eingegangen.[53 ...] In seinen Vormerkungen zu seiner 1953 veröffentlichten, seiner Mutter zum einundneunzigsten Geburtstag gewidmeten Rilke-Monographie nimmt Guardini auf die von ihm mit erlebte deutsche Barbarei der vergangenen Jahre überhaupt keinen Bezug.[54 ...] Papst Franziskus, der als Jesuitenfrater besonders für Literatur und Psychologie ausgebildet worden ist, wird über den in diesen Jahren in der römisch-katholischen Welt modernen Guardini eine immersive Nähe zu Rilke gespürt und Sympathien für den christlichen Existentialismus entwickelt haben. Nur so wird verständlich, dass er seiner Autobiographie eine in einem Brief niedergeschriebene Sentenz von Rilke voranstellt: „Aber es sprechen viele Anzeichen dafür, dass die Zukunft in solcher Weise in uns eintritt, um sich in uns zu verwandeln, lange bevor sie geschieht“.[55 ...] [Anmerkung Helmut Zenz: Guardini war weder im "Einklang", noch im Zwieklang mit Rilke; Guardini kritisiert deutlich Rilkes säkularisierte Verwendung des christlichen Erbes. Auch bezweifle ich, dass Rilke als "katholische Ausformung des Existentialismus" gesehen werden kann." Schließlich muss man nicht immer ausdrücklich auf etwas Bezug nehmen, um etwas zu sagen. Guardinis Beschäftigung mit Rilke während des Dritten Reiches war Abstandnahme genug, da Rilke als "undeutsch" galt.]
- "Eine liebevolle Zuneigung pflegte Papst Franziskus seit seiner Jugend zum russischen Weltliteraten Fjodor M. Dostojewski (1821–1881), der in seiner von Krisen durchzogenen Epoche als Dichter entscheidende Fragen über die unmenschliche Funktion eines ganzen herrschenden Systems zu stellen in der Lage war. Fern jeder Reflexion der Wirklichkeit, die zur Theologie gehören sollte, ist der Satz von Papst Franziskus: „Wenn das Herz nicht lebe, schreibt Guardini in Anlehnung an Dostojewski, bleibe der Mensch sich selbst fremd“ (S. 366). Die im Mittelmeer ertrinkenden Flüchtlingskinder, die vielen palästinensischen, die israelischen Massaker ohne Eltern überlebenden und verwundeten Kinder oder die im kongolesischen Bergbau für den Reichtum des Westens arbeitenden Sklavenkinder können das „persönliche Abenteuer“ ihres Herzens nicht erleben." [Anmerkung Helmut Zenz: Ob Oberkofler die Wirklichkeit des Herzens gerade auch in der geschundenen Person eines Volkes nicht kennt oder nur nicht kennen will? Insgesamt scheint Oberkofler vom dialogischen Personalismus wenig zu halten oder ihn nicht zu kennen.]
- "Im Einvernehmen mit Guardini findet er bei Dostojewski das „mythische Wesen“ des Volkes ohne jede Idealisierung ausgedrückt (S. 223). Für Papst Franziskus ist das Volk „letztlich keine logische Kategorie. Aber auch keine mystische, wenn wir es so verstehen, dass alles, was das Volk sagt oder tut, selbstverständlich gut und gerecht ist, was ein Merkmal der Seligen wäre. Nein. Das Volk ist höchstens eine mythische Kategorie. Eine mythische und historische. Das Volk wird zum Volk durch einen Prozess, durch Anstrengung, die auf ein Ziel oder ein gemeinsames Projekt gerichtet ist. Die Geschichte ist geprägt von diesem langsamen Prozess, der sich innerhalb der aufeinanderfolgenden Generationen vollzieht“ (S. 222 f.). Papst Franziskus warnt davor, dass „häufig die Mächtigen, um sich selbst zu rechtfertigen, vor allem, wenn sie ihre Macht illegitim oder ungerecht ausüben“, die Geschichte ihrer Nation verfälschen. (S. 223)."
- [2025-004] Papst Franziskus Vorwort, in: Angelo Scola, Warten auf einen neuen Anfang, 2025 [Artikel] - https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2025-04/vorwort-buch-papst-franzisikus-alter-tod-ewigkeit-scola-vatikan.html; zu Romano Guardini:
- "Wenn wir diese Zeit des Lebens als Gnade und nicht mit Groll leben; wenn wir die Zeit (auch eine lange Zeit), in der wir die nachlassenden Kräfte, die zunehmende Müdigkeit des Körpers, die nicht mehr der Jugend entsprechenden Reflexe erleben, mit einem Gefühl der Dankbarkeit begrüßen, dann wird auch das Alter zu einem Zeitalter des Lebens, wie Romano Guardini uns gelehrt hat, das wirklich fruchtbar ist und das Gutes ausstrahlen kann."
Zum 140. Geburtstag
- [2025-005] Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Guardinis 140. Geburtstag: Über den Kampf Gottes mit dem Menschen. Als Romano Guardini sich der Frage der „neuen Schöpfung" widmete, offenbarte er zugleich sein Gottesbild, in: Die Tagespost, 2025, 15. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf Katholisch informiert - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardinis-140-geburtstag-ueber-den-kampf-gottes-mit-dem-menschen/
- [2025-006] Marc Grießer: Zum Gedenken an Romano Guardini an seinem 140. Geburtstag, in: Stickeria, 2025, zum 17. Februar 2025 - https://www.stickeria.de/scl/berichte/ewExternalFiles/Guardini_140.pdf
- [2025-007] Interview von Regina Einig mit Johannes Modesto: „Es ist nichts Verwerfliches, zu zweifeln". Der Postulator für diözesane Seligsprechungsverfahren in der Erzdiözese München und Freising, Johannes Modesto, erklärt, warum Romano Guardini ohne Zweifel ein würdiger Seliger ist, in: Die Tagespost, 2025, 16. Februar [Artikel] - [noch nicht online]; zu lesen auf Katholisch informiert - http://katholisch-informiert.ch/2025/02/guardini-ist-immer-als-christ-wahrgenommen-worden/
- [2025-008] Marco Fetke: Horchen auf die leise Stimme Gottes. Es lohnt sich, Romano Guardini zu lesen, denn sein Glaube ist zeitgemäß im besten Sinne, in: Die Tagespost, 2025, 23. Februar [Artikel] - [noch nicht online]
Guardini-Tag 2025 "Vom Sinn des Betens"
- Gregor Maria Hanke OSB: Predigt im Eröffnungsgottesdienst in St. Ludwig in München
- Auftaktpodium "Vorschule des Betens". Bischof Gregor Maria Hanke OSB im Gespräch mit Akademiedirektor Dr. Achim Budde
- Ludger Schwienhorst-Schönberger: Die Psalmen und das Gebet der Sammlung [Vortrag]
- Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz: Das Jahr des Herrn im Rosenkranz. Zur Beziehung von Christologie und Mariologie bei Guardini [Vortrag]
- Gabriel von Wendt: Wie spricht Gott? Guardinis melodisches Verständnis von Gebet, Gemeinschaft und Spiritualität [Workshop]]
- Stefan K. Langenbahn: Die erste Krise der Liturgischen Bewegung (1919). Oder: Warum Guardini die „Vorschule des Betens“ (1943) seinem Freund Cunibert Mohlberg OSB widmete [Workshop]
- Ulrich Pohlmann: Zweifel am Gebet? [Workshop]
- Yvonne Dohna Schlobitten: Gebet und Stille im Denken Guardinis [Workshop]
- Sandra Gold: Film "Wo ist Gott?" mit Impulsen von Regisseurin Sandra Gold aus München
- Christian Lehnert: Die Sprache des Gebets an der Grenze des Sagbaren [Vortrag]
- Podiumsgespräch zwischen Christian Lehnert, Sandra Gold und Patrik Scharz (Moderation)
- Wolfgang Augustyn: Wie soll man beten? Beispiele aus der Kunst [Vortrag]
- Thomas Brose: Nur wer Gott kennt, kennt den Menschen. „Nicht die Anstrengung, sondern die Anbetung ist das Endgültige“. Auf dem Weg zu einer vertieften kontemplativen Haltung
- Helmut Zenz: Romano Guardini in München. Ausgewählte Stationen von Heilig Blut in Bogenhausen bis in den Lichthof der Universität
- Reaktionen:
- [2025-009] Katholische Akademie in Bayern: Pressemitteilung, 2025, vor dem 22. Februar [Artikel] - [noch nicht online] , gedruckt unter dem Titel:
- [2025-010]: "Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ Bischof Hanke beim Guardini-Tag, in: Bistum Eichstätt Aktuell, 2025, 24. Februar [Artikel] - https://www.bistum-eichstaett.de/aktuell/aktuelle-meldungen-details/news/nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten-bischof-hanke-beim-guardini-tag/
- [2025-011]: Bischof Hanke beim Guardini-Tag: „Nur ein von Sehnsucht erfüllter Mensch kann beten.“ in: Tabula Rasa Magazin, 2025, 22. Februar - [Artikel] - https://www.tabularasamagazin.de/bischof-hanke-beim-guardini-tag-nur-ein-von-sehnsucht-erfuellter-mensch-kann-beten/
- [2025-012] Sebastian Ostritsch: Guardini-Tagung: „Eine Wand ist durchstoßen“. Zum Christsein, ja sogar zum Menschsein überhaupt gehört das Gebet wesentlich dazu. Davon war Romano Guardini überzeugt. Doch wie betet man eigentlich richtig? Eine Tagung an der Katholischen Akademie in Bayern gab Antworten, in: Die Tagespost, 2025, 1. März [Artikel] - https://www.die-tagespost.de/leben/aus-aller-welt/eine-wand-ist-durchstossen-art-261034
- [2025-013] Ägidius Engel: Vom Sinn des Betens, in: Ägidus Engel: Guardini-Blog, 2025, 3. April [Artikel] - https://www.aegidius-engel.de/2025/04/03/vom-sinn-des-betens/
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Liturgie, Volksfrömmigkeit, Gebet, Christliche Kunst und Architektur
- [2025-013] Julie Adamik: Politik der Unpolitischen. Zur katholischen Liturgischen Bewegung in der Weimarer Republik, 2005 (Weimarer Schriften zur Republik; 27) [neu aufgenommen] - [Monographie] - https://biblioscout.net/content/10.25162/9783515138086.pdf; zu Romano Guardini besonders 4.1., S. 72-134
- [2025-014] Marco Benini: Brannte nicht unser Herz? Pastorale Umsetzung und Prinzipien der liturgischen Bildung nach der Emmauserzählung und dem Apostolischen Schreiben Desiderio desideravi von Papst Franziskus, in: Andreas Redtenbacher/Jürgen Riegel (Hrsg.): Liturgie im synodalen Wandel: Ecclesia de eucharistia auf dem pastoralen Prüfstand, 2025, S. 49-83 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=xGZSEQAAQBAJ&pg=PA7; zu Romano Guardini S. 72-74 und 81-82
- [2025-015] Andreas Bieringer: Nüchtern und fromm: Wie Franziskus die Liturgie geprägt hat, in: Communio - Online, 2025, 22. April [Artikel] - https://www.herder.de/communio/spiritualitaet/wie-franziskus-die-liturgie-gepraegt-hat-nuechtern-und-fromm/
- "Allem Eindruck nach wollte Franziskus aber nicht als Papst in die Geschichte eingehen, der durch rigide Liturgiepolitik in Erinnerung bleibt. Desiderio desideravi kann daher auch als Versöhnungsgeste zwischen den liturgischen Lagern gelesen werden. Bemerkenswert ist darin die wiederholte Bezugnahme auf Romano Guardini (1885–1968), zu dem Franziskus eine biografische Verbindung hatte. Mitte der Achtzigerjahre begann er an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen eine Dissertation über den deutsch-italienischen Religionsphilosophen Guardini, ließ diese aber unvollendet. Mit dem Rückgriff auf Guardini schlug er zugleich eine Brücke zu seinem Vorgänger Benedikt XVI. Dieser knüpfte noch als Joseph Ratzinger mit seinem Werk "Der Geist der Liturgie" ebenso an Guardinis Klassiker "Vom Geist der Liturgie" an. Trotz eines unterschiedlichen Zugriffes auf sein liturgisches Denken verbindet beide Päpste die zentrale Frage Guardinis: Wie können moderne Menschen heute wieder "liturgiefähig" werden? In dieser Frage liegt letztlich eine tiefe Gemeinsamkeit beider Pontifikate, trotz aller Unterschiede ihrer liturgischen Akzente. [...] Das liturgische Erbe von Franziskus oszilliert zwischen ostentativer Nüchternheit und tiefer Frömmigkeit. Für ihn war die Einfachheit der liturgischen Inszenierung Garant dafür, die symbolische Sprache des Gottesdienstes für heutige Menschen zu erschließen. Dabei knüpfte Franziskus bewusst an Romano Guardini an, der die Bedeutung der einfachen, ursprünglichen liturgischen Symbole betont hatte, um Menschen einen unmittelbaren Zugang zum Geheimnis Gottes zu eröffnen."
- [2025-016] Benedikt Kranemann: Liturgiefähigkeit. Anmerkungen zu einem schillernden Begriff, in: Thomas Melzl/Konrad Müller (Hrsg.): Gottesdienst im Leben der Kirche: Erkundungen, 2025, S. 147-166 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=hSRTEQAAQBAJ&pg=PA148; zu Romano Guardini S. 147-151, 154 und 164
- [2025-017] Stephan Schmid-Keiser: Gottesdienst mit Knopf im Ohr: Über eine neue Art der Hinführung in die Welt der Liturgie, in: Kath.ch - News, 2025, 2. Februar [Artikel] - https://www.kath.ch/newsd/gottesdienst-mit-knopf-im-ohr-ueber-eine-neue-art-der-hinfuehrung-in-die-welt-der-liturgie/; zu Romano Guardini:
- "Umso mehr können Einsichten und Impulse der liturgischen Theologie des zu seiner Zeit bekannten Religionsphilosophen Romano Guardini (1885-1968) neue Wirkung erzielen. Als Seelsorger sprach er den Einzelnen ihre persönliche Beziehung zu Gott bzw. Christus zu, welche sie in ein liturgisches «Wir» als Gemeinschaft der Feiernden einbindet. Es war für ihn selbstverständlich, dass dies unter der Leitung von Amtspersonen geschieht. Bemerkenswert war jedoch sein Grundsatz, dass die «Kirche in der Seele» erwache. «Wende zum Subjekt» - Dazu meinte Karl Rahner, dass Guardini für die spätere «Wende zum Subjekt» in der allgemeinen Seelsorge eine nicht zu unterschätzende Rolle spielte. Der Titel eines der Guardini-Vorträge in den frühen 1920ern lautete denn auch: «Das Erwachen der Kirche in der Seele». Wie selbstverständlich hob Guardini damit auf das einzelne Subjekt ab und formulierte nicht besitzergreifend, die Kirche erwache in den Seelen. Was sich daraus ergibt? Ich meine nicht wenig: Denn die Diskussion um die faktische Kirche und ihre Funktion im gesellschaftlichen Leben, aber auch das Gespräch um die Verschiedenartigkeit in der Ausgestaltung der christlichen Kirchen und ihrer Ämter – ihr Status als Geschwisterkirchen miteingeschlossen! – kann sich heute nicht dem nötigen Respekt vor jeder einzelnen Seele verschliessen. Seele keinen Gehorsam aufzwingen - Keiner Seele soll Gehorsam aufgezwungen werden, keiner einzelnen Person verunmöglicht werden, ihre Glaubenserfahrung in die real existierende Kirche einzubringen. Kirche lebt aus der Glaubenserfahrung ihrer Subjekte, wie Guardini in einem weiteren wegleitenden Satz folgerte: «Wenn dieser Vorgang der ‹kirchlichen Bewegung› voranschreitet, so muss er zu einer Erneuerung des Gemeindebewusstseins führen. Das ist die gegebene Weise, wie die Kirche erfahren wird. Dass der einzelne mit ihr lebe, sich für sie mitverantwortlich wisse, für sie arbeite, ist der Massstab seiner wahren – nicht geredeten – Kirchlichkeit. Die verschiedenen Lebensäusserungen der Pfarrgemeinde selbst freilich müssen so sein, dass der einzelne das auch könne.» Leitfragen Guardinis zur liturgischen Bildung - Viel später äusserte sich Romano Guardini 1964 in seinem berühmt gewordenen Brief über «den Kultakt und die gegenwärtige Aufgabe der liturgischen Bildung»: Es gehe in Wahrheit «um sehr viel mehr; um einen ganzen Akt, eine ganze Akt-Welt, die verkümmert sind und nun neu aufleben sollen.» Er hoffte darauf, dass nach dem Konzil «die so wunderbar geöffnete liturgische Möglichkeit auch zu wirklichem Vollzug wird. Ob sie sich damit erschöpft, Verbildungen zu beseitigen, neuen Situationen zu genügen, bessere Unterweisungen zu geben, was Vorgänge und Dinge bedeuten – oder ob ein vergessenes Tun wieder gelernt und verlorene Haltungen neu gewonnen werden», dies forderte ihn selbst heraus. An der Schwelle zur Bearbeitung der Erneuerung liturgischer Formen stehend bemerkte Guardini: «Hier wird sich natürlich auch die Frage erheben, ob die geltende Liturgie Bestandteile enthält, die vom heutigen Menschen nicht mehr recht realisiert werden können. … Solange die liturgischen Handlungen nur objektiv ‹zelebriert›, die Texte nur lesend ‹persolviert› werden, geht alles glatt, weil nichts in den Bereich des religiösen Vollzugs kommt. Sobald aber der Vorgang den Ernst des Gebetes gewinnt, zeigt sich, was in lebendiger Weise nicht mehr realisiert werden kann.» Und weiter: «Wie ist der echte liturgische Vorgang geartet – im Unterschied zu anderen religiösen Vorgängen, dem individuellen und dem sich frei bildenden Gemeinschaftsvorgang der ‹Volksandacht›? Wie ist der tragende Grundakt gebaut? Welche Formen nimmt er an? Welche Fehlgänge bedrohen ihn? Wie verhalten sich die Anforderungen, die er stellt, zur Struktur und zum Lebensbewusstsein des heutigen Menschen? Was muss geschehen, damit dieser ihn in echter und redlicher Weise lernen könne?» Zur seither berühmten «Guardini-Frage» gelangte er mit seinen vorausschauenden Bemerkungen: «… Probleme und Aufgaben genug, – falls man nicht, der Klärung wegen, an den Anfang die Frage stellen müsste: Ist vielleicht der liturgische Akt, und mit ihm überhaupt das, was ‹Liturgie› heisst, so sehr historisch gebunden – antik, oder mittelalterlich -, dass man sie der Ehrlichkeit wegen ganz aufgeben müsste? Sollte man sich vielleicht zu der Einsicht durchringen, der Mensch des industriellen Zeitalters, der Technik und der durch sie bedingten psychologisch-soziologischen Strukturen sei zum liturgischen Akt einfach nicht mehr fähig? Und sollte man, statt von Erneuerung zu reden, nicht lieber überlegen, in welcher Weise die heiligen Geheimnisse zu feiern seien, damit dieser heutige Mensch mit seiner Wahrheit in ihnen stehen könne?» Formales Organisieren genügt nicht - Und abrundend: «Sehr ernste Erzieher haben darauf hingewiesen, dass für die Bildung gerade des heutigen Menschen blosses Sagen, intellektuelles Erklären, formales Organisieren nicht genügen. Dass die Organe des Schauens, des Tuns, des Gestaltens geweckt und in den bildenden Vorgang einbezogen werden müssen; dass das musikalische Moment mehr ist als eine blosse Verzierung; dass die Gemeinschaft anderes bedeutet als ein Zusammensitzen, vielmehr Solidarität im Akt der Existenz und sofort.» Grund genug – angesichts der neuen Methode eines Audioguide beim «Gottesdienst mit Knopf im Ohr»– weitere Schritte der Vertiefung bei der liturgischen Bildung zu gehen."
- [2025-018] Markus Zimmer: Gottesdienst als Wir-Ich-Du-Ereignis. Sein Mut, die Messe mit Jugendlichen anders zu feiern, machte Romano Guardini zum Pionier für die Liturgiereform im Zweiten Vatikanischen Konzil, in: Forum. Magazin der katholischen Kirche im Kanton Zürich, 2025, 5. März [Artikel] - https://www.forum-magazin.ch/magazin/20250305-gottesdienst-als-wir-ich-du-ereignis/ (mit zwei stilisierten Zeichnungen Guardinis von Agata Marszałek)
Zu: Christliche Kunst und Architektur
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Jugendbewegung
Noch keine Einträge
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Pädagogik, Psychologie und Seelsorge (Religionspädagogik und Katechese)
- [2025-020] Mirjam Hake: Der bist du also: Romano Guardinis Blick auf den Menschen als Impulsgeber für die Seelsorge, Würzburg 2025 (Studien zur Theologie und Praxis der Seelsorge; 118) [Guardini-Monographie] - [noch nicht online]
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Theologie, Exegese und Mystik
- [2025-021] Katholische Sonntagsblatt. Das Magazin für die Diözese Rottenburg-Stuttgart: Hoffnungsort: Beten mit Romano Guardini (fünfteilig) [Artikelserie]
- (1) Die Übung der Sammlung. Wie sieht es im Inneren aus?, in: Katholisches Sonntagsblatt, 2025, 4 [Artikel] - https://www.kathsonntagsblatt.de/inhalte.php?jahrgang=2025&ausgabe=4&artikel=6
- (2) Geistliche Übungen. Wir wollen lernen, still zu werden, in: Katholisches Sonntagsblatt, 2025, 5 [Artikel] - https://www.kathsonntagsblatt.de/inhalte.php?jahrgang=2025&ausgabe=5&artikel=6
- (3) Vorschule des Betens. Beten, um seelisch gesund zu sein, in: Katholisches Sonntagsblatt, 2025, 6 [Artikel] - https://www.kathsonntagsblatt.de/inhalte.php?jahrgang=2025&ausgabe=6&artikel=6
- (4) Erwachen der geistlichen Sinne. Wie Gott erfahren werden kann, in: Katholisches Sonntagsblatt, 2025, 7 [Artikel] - https://www.kathsonntagsblatt.de/inhalte.php?jahrgang=2025&ausgabe=7&artikel=6
- (5) Bitte, Dank und Anbetung. Denn Gott wendet alles zum Guten, in: Katholisches Sonntagsblatt, 2025, 8 [Artikel] - https://www.kathsonntagsblatt.de/inhalte.php?jahrgang=2025&ausgabe=8&artikel=6
- [2025-022] Ulrich Neymeyr: Wann Judas Iskariot hätte gehen müssen. Predigt von Bischof Ulrich am Gründonnerstag, 17. April 2025, in der Severikirche [Artikel] - https://www.bistum-erfurt.de/presse_archiv/nachrichtenarchiv/detail/wann-judas-iskariot-haette-gehen-muessen/ (Bezug zu Guardini, Der Herr)
- "Der 1968 verstorbene Priester, Theologe und Religionsphilosoph Romano Guardini beschreibt in seinem Buch „Der Herr“ sehr eindrücklich die Person des Judas Iskariot: „Judas muss mit einer wirklichen Bereitschaft zum Glauben und zur Nachfolge gekommen sein (…). Er war zum Apostel berufen und konnte auch wirklich einer sein. Dann muss aber die Bereitschaft zur Umkehr erlahmt sein. Wann das geschah, wissen wir nicht; vielleicht in Kafarnaum, als Jesus die Eucharistie verhieß und den Zuhörern die Rede unerträglich schien. Damals wendete sich die öffentliche Meinung von Jesus ab und auch viele seiner Jünger gingen nicht mehr mit ihm. Da muss die Erschütterung bis in den engsten Kreis gedrungen sein, denn Jesus hat die Zwölf nicht umsonst gefragt, wollt auch ihr gehen? Zu glauben im vollen Sinne des Wortes, war keiner von ihnen fähig. Petrus tat das Höchste, was ihnen möglich war, als er sich sozusagen mit einem Sprung ins Vertrauen hinein rettete. (mit der Frage) Wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. (…) Vielleicht ist damals der Glaube im Herzen des Judas erloschen. Dass er dann nicht ging, sondern blieb als einer von den Zwölfen, war der Beginn des Verrats. Warum er blieb, kann man nicht sagen. Vielleicht hat er doch noch eine Hoffnung gehabt innerlich durchzukommen oder er hat sehen wollen, wie die Dinge gehen würden.“ soweit Romano Guradini (Der Herr. Betrachtungen über die Person und das Wirken Jesu Christi (Würzburg 1940), S. 437f.) Romano Guardini schlägt eine Brücke von der großen Brotrede Jesu im sechsten Kapitel des Johannes-Evangelium bis hin zum Letzten Abendmahl. Nach der wunderbaren Brotvermehrung offenbarte sich Jesus als das Brot des Lebens: „Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ (Joh 6,34) Dann heißt es weiter: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.“ (Joh 6,51) Als sich daraufhin Protest erhob, fuhr Jesus fort: „Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm.“ (Joh 6,55f.) Nach diesen Worten haben sich viele Menschen von Jesus abgewandt und Romano Guardini ist der Meinung, es wäre der richtige Zeitpunkt auch für Judas Iskariot gewesen, sich von Jesus zu trennen. Aber das hat er nicht getan."
- [2025-023] Karlheinz Tröndle: Meditation - Weg zur inneren Stille: Anleitung zur täglichen Praxis für ein freies Leben, 2025 [Monographie] - https://books.google.de/books?id=rIY7EQAAQBAJ&pg=PA149; zu Romano Guardini im Abschnitt 4.7. Psychische Arbeit und psychischer Widerstand, S. 149 f.
Zu: Bonaventura (1921)
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Philosophie, Ethik und Politik (Religionsphilosophie und Moraltheologie)
- [2025-025] [Italienisch] Giuliana Fabris: Pietre bianche. Romano Guardini: "Che l’uomo apra alla donna la strada…", 2025 [Monographie] - [noch nicht online]
- [2025-026] Josef Kreiml: Den Mut zur Wahrheit haben. Über das neuzeitliche und das christliche Menschenbild, in: Bistum Regensburg News, 2025, 27. Januar - [Artikel] - https://bistum-regensburg.de/news/prof-kreiml-ueber-das-neuzeitliche-und-das-christliche-menschenbild
- [2025-027] [Englisch] Jeremy Sampson: Chapter 6: Breaking The Rules - Wittgenstein´s Metagame , in ders. (Hrsg.): Philosophy’s Gambit: Play and Being Played, 2025, S. 105 ff. [Artikel] - https://books.google.de/books?id=O_IkEQAAQBAJ&pg=PA109; zu Romano Guardini S. 109 f.
- [2025-028] Michael Sievernich: Die vier Prinzipien des Papst Franziskus, in: Stimmen der Zeit, 150, 2025, S. 139-149 [Artikel] - [noch nicht online]; darin auch Bezüge zu: Guardini, Der Gegensatz
Rezensionen zu: La Rosa Bianca (1994)
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Literatur, Sprache und Kunst
Zu: Dostojewskij (1931)/Rezensionen zu: Religiöse Gestalten in Dostojewskijs Werk (1939)
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Zu: Dante (1931)
- [2025-031] Imre von Gaál: Maria und die Letzten Dinge in Dantes "Divina Commedia": Inferno, Purgatorio und Paradiso, in: Manfred Hauke (Hrsg.): Maria und die Eschatologie, 2025, S. 124-140 [Artikel] - https://books.google.de/books?id=T9cHEQAAQBAJ&pg=PA129; zu Romano Guardini:
- S. 129: "Mehr als zwanzig Jahre lang hielt der Priester und Theologe Romano Guardini (1885-1968) Lehrveranstaltungen zu Dantes Göttlicher Komödie. "In Dantes Werk gelangt die Wesensform des Mittelalters zu ihrer vollkommenen Erscheinung. Wohl nirgends sonst werden Lebensgefühl, Gestaltwille und Sinnerfahrung jener großen Epoche so groß entfaltet, so zart differenziert und mit so glühender Leidenschaft gegen die auflösenden Mächte verteidigt wie hier"[13 Romano Guardini, Dantes Göttliche Komödie. Ihre philosophischen und religiösen Grundgedanken. Vorlesungen, aus dem Nachlass herausgegeben von Hans Mercker unter Mitarbeit von Martin Marschall (Romano Guardini, Werke), Mainz/Paderborn 1998, 5], schreibt er. Kenntnisreich urteilt Guardini: Dass Dante "aus einem so starken Bewusstsein von der Größe und Verantwortung seiner Persönlichkeit heraus die mittelalterliche Welt und ihre Ordnungen anschaut, gibt seinem Auge erst das volle Wissen um ihr Wesen, seinem Herzen das Gefühl der Gefahr für ihre bedrohten Werte, seinem Wort die Kraft der genauen, für immer gültigen Gestaltung des überreif Gewordenen"[14 Ebd., 38.]. Im Zuge dessen gewinnt er, so fährt Guardini fort, "die Haltung eines aristokratischen Konservatismus [...] und [...] das Bewusstsein einer abendländischen Geschichtsgemeinschaft"[15 Ebd., 26.]. Die erste philosophische Synthese gelingt Dante im unvollendeten Convivio. Mit dem avignonischen Exil der Päpste (1309-1379) nimmt Dante im französischen König Philipp IV. dem Schönen (1268-1314) den Zerstörer der gottgewollten mittelalterlichen Ordnung wahr. Das Geschlecht der in seiner Vaterstadt Florenz sich frühkapitalistisch gerierenden nouveau riche Medici empfindet Dante "als niedrig gesinnt, plebejisch und zuchtlos"[16 Ebd., 9 f.]. In ihrem Beharren auf kleinliche Partikularinteressen ist diese Herrscherfamilie für ihn ein Feind der christlichen, abendländischen Einheit."
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